Mythen der Arbeitsmarktpolitik – Eurozone: Beschäftigungsentwicklung der vergangenen zehn Jahre
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Als Mythos hat sich beispielsweise die 35-Stunde in Frankreich erwiesen, die es dort seit 2002 gibt. Ein nüchterner Blick auf die Zahlen zeige aber, dass in der Vergangenheit diejenigen Länder einen besonders starken Rückgang der Arbeitslosigkeit verzeichnet hätten, in denen auch die Erwerbsbeteiligung kräftig gewachsen sei. Dies gilt in der Euro-Zone in erster Linie für Spanien, Irland und die Niederlande. Zudem sei es unrichtig, dass Frauen am Arbeitsmarkt benachteiligt seien. „In den USA, deren Arbeitsmarkt besonders wenig reguliert ist, gibt es beim Risiko, arbeitslos zu werden, schon seit geraumer Zeit keine ausgeprägten Unterschiede mehr zwischen den Geschlechtern. In Österreich, Großbritannien und Irland sei die Arbeitslosenquote für Frauen sogar niedriger als diejenige für Männer.
Dass sich der Abbau staatlicher Regulierung segensreich auf die Beschäftigung auswirkt, zeigt sich auch darin, dass ein restriktiver Kündigungsschutz und ein gesetzlich festgelegter Mindestlohn Jugendliche den Eintritt ins Erwerbsleben erschwert. Als Ausweg bieten sich befristete Arbeitsverträge an, so der NZZ-Korrespondent. Dank dieser Flexibilisierung habe sich die Jugendarbeitslosigkeit in der Euro-Zone in den vergangenen zehn Jahren von 23 auf 17,5 Prozent verringert. Eine maßvolle Lohnpolitik zahle sich ebenfalls aus und sorge für mehr Beschäftigung. „Ein ordentlicher Schluck aus der Pulle ist nicht der Königsweg für mehr Wirtschaftswachstum und Beschäftigung. Zwischen 2001 und 2005 verlief die wirtschaftliche Entwicklung in der Euro-Zone eher schleppend. Seit 2006 läuft es wieder besser. Dieser Aufschwung darf aber nicht durch zu hohe Tarifabschlüsse vorzeitig abgewürgt werden“, sagt Michael Müller, Geschäftsführer der a&o-Gruppe http://www.ao-services.de und Wirtschaftssenator im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) http://www.bvmwonline.de. Experten fordern daher, dass die Lohnsteigerungen auch weiterhin unter dem Produktivitätswachstum liegen sollen.
Zuletzt verabschiedet Eisenring noch den Mythos, wonach der Staat die Arbeitslosen für den Arbeitsmarkt fit halten müsse. Die USA und Großbritannien, die bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit recht erfolgreich sind, geben beispielsweise laut OECD weniger als 0,2 Prozent des Bruttoinlandproduktes für aktive Arbeitsmarktpolitik aus. Dies halte die SPD jedoch nicht davon ab, nach einem „sozialen Arbeitsmarkt“ zu rufen, in den 100.000 Langzeitarbeitslose verschoben werden sollten. Es scheint so, als habe sich die Sozialdemokratie noch nicht von den populären Irrtümern der Arbeitsmarktpolitik gelöst.
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Datum: 08.02.2007 - 11:48 Uhr
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