"Frisch auf den Müll - Die globale Lebensmittelverschwendung", am Mittwoch, 20. Oktober, 23.30 Uhr, im Ersten
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Müll! Das meiste schon auf dem Weg vom Acker in den Laden, bevor es
überhaupt unseren Esstisch erreicht: jeder zweite Kopfsalat, jede
zweite Kartoffel und jedes fünfte Brot. Das entspricht etwa 500.000
Lkw-Ladungen pro Jahr. Für die ARD-Themenwoche "Essen ist Leben" (23.
- 29. Oktober 2010) hat Regisseur Valentin Thurn das Ausmaß dieser
Verschwendung international recherchiert - in den Abfall-Containern
der Großmärkte, Lagerhallen und Supermärkte. Dokumentiert hat er
überwältigende Mengen einwandfreier Nahrungsmittel, teilweise noch
original verpackt, oft auch mit noch gültigem
Mindesthaltbarkeitsdatum. Bis zu 20 Millionen Tonnen Lebensmittel
werden jedes Jahr allein in Deutschland weggeworfen. Und es werden
immer mehr!
Auf der Suche nach den Ursachen spricht Valentin Thurn mit
Supermarktmanagern, Bäckern, Großmarkt-Inspektoren, Ministern, Bauern
und EU-Politikern. Was er findet, ist ein weltweites System, an dem
sich alle beteiligen. Alles soll jederzeit verfügbar sein,
Supermärkte bieten durchgehend die ganze Warenpalette an, bis spät in
den Abend muss das Brot in den Regalen frisch sein, zu jeder
Jahreszeit gibt es Erdbeeren. Und alles muss perfekt aussehen: Ein
welkes Salatblatt, ein Riss in der Kartoffel, eine Delle im Apfel -
sofort wird die Ware aussortiert. Joghurtbecher landen schon zwei
Tage, bevor ihr Mindesthaltbarkeitsdatum abläuft, im Müll.
Dass die Hälfte der bereits produzierten Lebensmittel zu Abfall
wird, wirkt sich verheerend auf das Weltklima aus. Die Landwirtschaft
verschlingt riesige Mengen an Energie, Wasser, Dünger, Pestiziden und
rodet den Regenwald, sie ist damit für mehr als ein Drittel der
Treibhausgase verantwortlich. Wenn Nahrungsmittel auf der Müllkippe
verrotten, entweicht zusätzlich Methangas, das sich auf die
Erderwärmung 25mal so stark auswirkt wie Kohlendioxid.
Der Wunsch der Konsumenten, über alles jederzeit verfügen zu
können, verschärft auch den weltweiten Hunger. Die steigenden
Weizenpreise belegen es: Heute kaufen die Industrieländer ihre
Lebensmittel auf dem Weltmarkt, ebenso wie die Entwicklungsländer.
Würden wir weniger wegwerfen, müssten wir weniger einkaufen; die
Preise fielen und es bliebe mehr für die Hungrigen.
Aber es geht auch anders: Regisseur Valentin Thurn findet weltweit
Menschen, die die irrsinnige Verschwendung zu stoppen versuchen: so
genannte Mülltaucher, die Nahrungsmittel aus den Abfall-Containern
der Supermärkte retten, Supermarkt-Direktoren, die ihre Kunden davon
überzeugen, weniger klimaschädliche Produkte zu kaufen,
Verbrauchervereine, die Bauern und Kunden direkt zusammenbringen.
Kleine Schritte, die aber viel bewirken könnten: Wenn wir in den
Industrieländern die Lebensmittelverschwendung nur um die Hälfte
reduzieren, hätte das auf das Weltklima denselben Effekt, als ob wir
auf jedes zweite Auto verzichten.
Redaktion: Angelika Wagner (WDR), Andrea Ernst (WDR), Dirk Neuhoff
(NDR) Produzent: Schnittstelle Thurn GbR
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Datum: 01.10.2010 - 14:13 Uhr
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