Reh und Hirsch sind Artenschützer / Wissenschaftler fordern bei Workshop im Bundeslandwirtschaftsministerium, Wildtiere in ihrem Wirken für die biologische Vielfalt ernst zu nehmen
ID: 270453
Wissenschaftler auf europäischer Ebene, um sich über die Leistungen
großer heimischer Wildtiere für die biologische Vielfalt
auszutauschen. Sie diskutierten Strategien, wie zum Beispiel Reh- und
Rotwildbestände in der Praxis von Naturschutz, Land- und
Forstwirtschaft berücksichtigt werden können, um Artenschutzziele zu
erreichen.
Zu dem Workshop unter dem Titel "Wild und Biodiversität" im
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
(BMELV) hatte das Ministerium gemeinsam mit der Jägerstiftung
natur+mensch eingeladen. Ziel der Veranstaltung ist es laut Dr. Rolf
Eversheim, Geschäftsführer der Stiftung, "wichtige Erkenntnisse zu
gewinnen, um vor dem Hintergrund der Konvention über die Biologische
Vielfalt (CBD) zu einer Neubewertung der großen Wildtiere und zu
angemessenen Empfehlungen für ihr Management zu gelangen." Inzwischen
sind zahlreiche oft vom Aussterben bedrohte Arten bekannt, die wie
die Hochmoormosaikjungfer, eine Libelle, auf das Wirken der
wildlebenden Huftiere angewiesen sind.
Wenig willkommen ist die Betrachtung der Wildtiere aus dem lange
vernachlässigten Blickwinkel insbesondere bei Vertretern der
Holzwirtschaft, die auf eine starke Reduzierung des Schalenwilds
drängen. Der Hintergrund: Besonders Rehe schädigen junge Bäume
bestimmter Arten, indem sie deren Triebe verbeißen. Auch Jäger
Eversheim weiß, dass mancherorts zu hohe Wildbestände große Probleme
bei der Naturverjüngung bereiten: "Das Thema 'Wild und Biologische
Vielfalt' ist kein Feigenblatt für unangepasste Wilddichten. Aber die
Tiere nur als Schädlinge zu betrachten und ihre positiven Wirkungen
zu ignorieren, wird der Sache ebenso wenig gerecht."
Die Frage nach den richtigen Wildtierdichten sei vielschichtig,
bestätigt ein Teilnehmer des Workshops, der Kieler Landschaftsökologe
PD Dr. Heinrich Reck: "Unser Ökosystem ist nun einmal sehr komplex.
Wer da an einem Rädchen dreht, sollte die zahlreichen Folgen
umfassend abschätzen können". Die Veranstaltung, die jetzt von der
Jägerstiftung natur+mensch ausgewertet wird, habe eines auf jeden
Fall gezeigt: Der Zusammenhang von Wild und biologischer Vielfalt
bedarf dringend weitergehender wissenschaftlicher Untersuchung.
Andernfalls laufe man Gefahr, durch unbedachte Eingriffe in die Natur
zahlreichen seltenen heimischen Arten endgültig den Garaus zu machen.
Pressekontakt:
Dr. Rolf Eversheim
Tel.: 0228/949 06 60
r.eversheim@stiftung-natur-mensch.de
Jägerstiftung natur+mensch
Niebuhrstraße 16c, 53113 Bonn
www.stiftung-natur-mensch.de/presse.html
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Datum: 06.10.2010 - 13:00 Uhr
Sprache: Deutsch
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