Alarmierender Bewegungsmangel bei Kindern
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Jahren spielen in Deutschland täglich im Freien. Mit zunehmendem
Alter nimmt diese wichtige körperliche Betätigung jedoch ab. Über die
Hälfte von ihnen treibt wenigstens einmal pro Woche Sport in einem
Verein - aber auch dieser Anteil schwindet mit dem Alter. Dies ergab
die KiGGS Studie, die das Robert-Koch-Institut 2006 unter 17.641
Mädchen und Jungen erhoben hat. Erschwerend kommt hinzu, dass der
Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen in der Woche und am
Wochenende ansteigt. 57,1 Prozent aller Sieben- bis Zehnjährigen
schauen mindestens eine Stunde fern, bei 6,2 Prozent sind es
mindestens drei Stunden täglich.
Es zeigt sich außerdem, dass Kinder mit niedrigem Sozialstatus und
mit Migrationshintergrund etwa zwei bis dreimal seltener Sport machen
als Kinder mit hohem Sozialstatus und ohne Migrationshintergrund.
Kinder in den neuen Bundesländern sind zweimal seltener in der Woche
sportlich aktiv als die gleichaltrigen Kinder in den alten
Bundesländern.
Jedes Kind in Deutschland hat Anspruch auf neun kostenlose
Vorsorgeuntersuchungen. Zwar findet dieses Früherkennungsprogramm,
das sich in den letzten Jahren verbessert hat, eine hohe Akzeptanz in
der Bevölkerung. Allerdings sinken auch hier die Zahlen - die
Beteiligung an den einzelnen Untersuchungen nehmen mit zunehmendem
Alter ab. Dagegen nehmen generell motorische und koordinative
Auffälligkeiten, Haltungsschwächen und Muskelfunktionsstörungen zu.
Daraus resultierende Beschwerden werden häufig mit überflüssigen
Heil- und Hilfsmitteln gelöst, da nur wenige Kinder eine
fachärztliche orthopädische Diagnose erhalten. Hier kann der
rechtzeitige Gang zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
unnötigen Beschwerden vorbeugen und eventuell für unnötige
Hilfsmittelversorgung einsparen.
Diese Entwicklung ist alarmierend. Denn Sport, Bewegung und
präventive Maßnahmen in der Gesundheitsförderung sind unverzichtbare
Bestandteile bei Kindern und Jugendlichen. Sie verhindern
Krankheiten, auch mit Blick auf spätere Lebensjahre. Körperliche und
sportliche Aktivität verbinden vor allem junge Menschen zudem mit
Spaß, Spiel, Wohlbefinden und Kontakten mit anderen. In die nächste,
junge Generation investiert der Bundesverband der Fachärzte für
Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) daher mit dem bundesweiten
Aktionstag "Zeigt her eure Füße". Dieser findet am 10. November 2010
mit Orthopäden an Grundschulen statt. Er soll Kindern in einer
interaktiven Lernatmosphäre und Übungen dazu verhelfen, wieder Spaß
an Bewegung zu finden und die Öffentlichkeit dafür zu
sensibilisieren. Der Aktionstag wird in Zukunft regelmäßig mit
wechselnden orthopädischen Schwerpunkten abgehalten.
"Wir möchten aufzeigen, wie wichtig Bewegung und körperliche
Betätigung gerade während der Schulzeit sind", sagt Dr. med. Andreas
Gassen, Vizepräsident des BVOU. "Sie helfen zusammen mit dem Wissen
von Fachärzten, so dass bleibende Schäden und drohende Erkrankungen
vermieden werden, denn viele lassen sich im Frühstadium noch gut
heilen. Ebenso möchten wir auch Eltern aktivieren, sich darum gerade
in dieser wichtigen Lebensphase ihrer Kinder zu bemühen."
Pressekontakt:
Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V.
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Datum: 08.10.2010 - 08:30 Uhr
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