Neue OZ: Kommentar zu Nobelpreise / International / China
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Alfred Nobel hat das Dynamit entdeckt, bevor er dem weltweit
angesehensten Friedenspreis seinen Namen gab. Die Ehrung Liu Xiaobos
dürfte im Sinne des Erfinders sein: Denn die Vergabe an den
Dissidenten sorgt für Zündstoff. Es geht um die potenzielle
Sprengkraft des gesprochenen und geschriebenen Wortes.
Hausarrest für Xiaobos Ehefrau, Konfiszierung ihres Handys,
Störung des Empfangs ausländischer Nachrichtensender: Dies sind nur
einige der Maßnahmen, die das verängstigte Regime Chinas zur Zensur
ergriffen hat. Die Partei weiß genau, welch große Unterstützung die
Demokratie-Ideale Xiaobos erfahren würden, wenn sie eine offene
Diskussion in der Bevölkerung zuließe. Zwar mag die Strategie, den
Mantel des Schweigens über das Land zu legen, nach innen noch
funktionieren. Aber Aktionen wie das aus Trotz abgesagte Treffen mit
der Fischereiministerin Norwegens, Europas ertragreichster
Fangnation, kann China als weltgrößter Fischfänger nicht lange
durchhalten. Schweigen ist hier nur Gold für auf schärfere Fangquoten
setzende Länder.
Dieses Beispiel zeigt: Die wirtschaftlichen Abhängigkeiten sind
wechselseitig. Der Westen sollte deshalb mehr Mut haben, in China
Menschenrechtsprobleme anzusprechen. Die Vorlage hat das
Nobelpreis-Komitee geliefert: Bis zur Preisverleihung am 10. Dezember
wird das Thema nicht von der Agenda verschwinden.
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Datum: 11.10.2010 - 22:00 Uhr
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