UN-Vertragsstaatenkonferenz zur biologischen Vielfalt: Verhandlungen zur Rettung der Welt

UN-Vertragsstaatenkonferenz zur biologischen Vielfalt: Verhandlungen zur Rettung der Welt

ID: 277206

UN-Vertragsstaatenkonferenz zur biologischen Vielfalt: Verhandlungen zur Rettung der Welt



(pressrelations) - Ab morgen verhandeln im japanischen Nagoya Delegationen aus 193 Staaten über das Übereinkommen zum Erhalt der biologischen Vielfalt (CBD). Um das Artensterben in den Griff zu bekommen, fordert der WWF wirtschaftliche Aspekte stärker zu berücksichtigen. Es gehe nicht allein um den Schutz faszinierender Tiere und Pflanzen, sondern um handfeste wirtschaftliche Interessen und das Überleben vieler Menschen. "Bislang hat die Politik versagt und ihre Ziele weder in Deutschland noch international erreicht", bemängelt Günter Mitlacher, Leiter des Bereichs Biologische Vielfalt beim WWF Deutschland. Ursprünglich hatte sich die Weltgemeinschaft vorgenommen, das Artensterben bis 2010 "signifikant zu verringern". Davon ist man weit entfernt. Die von Menschen verursachte Aussterberate von Tieren und Pflanzen liege mindestens hundertmal höher als der natürliche Artenschwund.

In Nagoya müsse ein Rettungsplan der Biosphäre für den Zeitraum nach 2010 und ein konkret formuliertes Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht werden, das alle Staaten zur Umsetzung bis 2020 verpflichtet. Großen Nachholbedarf gebe es bei der Ausweisung und Finanzierung von Schutzgebieten. Insbesondere auf hoher See schreite die Plünderung der Ozeane ungebremst voran. Nur etwa ein Prozent der Hohen See ist geschützt. Der WWF fordert, bis 2020 mindestens 20 Prozent der Erdoberfläche unter Naturschutz zu stellen. Zentraler Punkt bei den Verhandlungen sei überdies ein rechtlich bindendes Protokoll, das die Biopiraterie beenden soll. Darin müssen die Rechte der indigenen Völker und lokalen Gemeinden berücksichtigt und ihre Beteiligung an ihren Naturschätzen sichergestellt werden. "Wenn es gelingen soll, mit südamerikanischen oder afrikanische Länder, die über enorme Naturschätze verfügen, den Rettungsplan durchzusetzen, muss man die Menschen an den wirtschaftlichen Gewinnen aus dem biologischen Reichtums ihrer Länder beteiligen", betont Günter Mitlacher vom WWF. Er fordert die Staatengemeinschaft auf, das sogenannte ABS-Protokoll erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Andernfalls seien der Rettungsplan und der Erfolg der gesamten Konferenz gefährdet.



Die Verhandlungen in Japan biete überdies die Gelegenheit, endlich ein gemeinsames Programm zum Thema Klimawandel und biologische Vielfalt in Angriff zu nehmen. Es gehe vor allem darum, die Vernichtung der Wälder zu stoppen und sie sowohl als Lebensraum für unzählige Tiere und Pflanzen, als auch als Kohlendioxydspeicher zu bewahren. In Nagoya geht es nicht nur um mehr Geld für den Naturschutz, sondern auch darum, schädliche Subventionen zu streichen. Der WWF verweist darauf, dass weltweit Jahr für Jahr 670 Milliarden Euro an Staatshilfen in Branchen fließen, die wesentlichen Anteil an der Zerstörung der Natur haben. Diese fatale Fehlentwicklung müsse gestoppt und die Vergabe der Mittel an ökologische Kriterien geknüpft werden. Nur so lasse sich eine nachhaltige Wirtschaftsweise fördern und die Leistungen der Natur für die Menschheit sichern.


Kontakt
Günter Mitlacher
Leiter Biologische Vielfalt beim WWF Deutschland
z.Zt. in Nagoya
Tel. in Japan: +81 80 1012 8991

Jörn Ehlers
Pressestelle
Tel.: 0 30 / 30 87 42-12Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: pressrelations
Datum: 18.10.2010 - 15:46 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 277206
Anzahl Zeichen: 3471

pressrelations.de – ihr Partner für die Veröffentlichung von Pressemitteilungen und Presseterminen, Medienbeobachtung und Medienresonanzanalysen


Diese Pressemitteilung wurde bisher 178 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"UN-Vertragsstaatenkonferenz zur biologischen Vielfalt: Verhandlungen zur Rettung der Welt"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

WWF - World Wide Fund For Nature (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Stillstand beim bayerischen Wolfsmanagement ...

Verbände fordern Umweltminister zum Handeln auf In einem gemeinsamen Brief haben die vier Verbände WWF, BUND Naturschutz, Gesellschaft zum Schutz der Wölfe und Landesbund für Vogelschutz den bayerischen Umweltminister Dr. Marcel Huber aufgef ...

Alle Meldungen von WWF - World Wide Fund For Nature


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z