Börsen-Zeitung: Galionsfigur, Kommentar zur neuen Rolle des Puma-Chefs Jochen Zeitz von Björn Godenrath
ID: 277451
erfolgreichen Jahren an der Unternehmensspitze kaum vorstellbar. Als
Sanierer gestartet, hat er mit der bunten Verbindung von Sport und
Lifestyle eine neue Kategorie etabliert, die dem französischen
Konzern (und Puma-Mehrheitseigner) PPR nun sogar eine eigene Säule
anstelle des Handelsgeschäfts wert ist. Verkaufserlöse sollen für
Akquisitionen eingesetzt werden. PPR-Chef François-Henri Pinault gibt
Zeitz also richtig Geld in die Hand, um das Portfolio mit Puma als
Nukleus auszubauen.
Denn auch wenn Zeitz die operative Verantwortung bei Puma 2011
abgeben wird, so bleibt er als Verwaltungsratschef der dann
Europäischen Aktiengesellschaft sowie als Spiritus Rector des
Sport+Lifestyle-Konzepts im PPR-Konzern an Bord. Seine Rolle (und
damit auch die von Puma) im PPR-Verbund wird deutlich aufgewertet,
agiert er als Repräsentant der zweiten Säule doch nun auf Augenhöhe
mit dem Konglomerat aus Luxusmarken wie Gucci und Yves Saint Laurent.
Die engere Verzahnung mit dem Mutterkonzern ist nach dieser Lesart
eine gute Nachricht für die Herzogenauracher. Als Nukleus einer
Ansammlung von Marken mit den Attributen Sport+Lifestyle ist Puma so
etwas wie die Galionsfigur in einem entstehenden Universum.
Zu denken gibt allerdings, dass aus den schon länger angekündigten
Akquisitionen bislang nicht sonderlich viel geworden ist - bis auf
eine Golfmarke kam nichts Nennenswertes hinzu. Der Split der Marken
unter dem Label "Sport+Lifestyle" deutet darauf hin, dass an
zugekauften Marken nicht wirklich viel zu Puma passt - und unter dem
neuen Dach eher weitere Marken neben der Raubkatze angesiedelt
werden. Dafür spricht auch Pinaults Aussage, der Bereich solle vor
allem dort wachsen, wo Puma nicht präsent sei - ein Portfolio an
globalen Marken soll entstehen.
Pumas Formwechsel in ein eingliedriges Board-System ist darüber
hinaus nur folgerichtig, sind die PPR-Beteiligungen doch an die
Holding angedockt. Zeitz' Wechsel in eine Kontrollfunktion ist auch
kein Drama, hat er die One-Man-Show doch Stück für Stück
zurückgefahren und seit 2005 Verantwortung auf andere Manager
verteilt. Aus dem Kreis der internen Kandidaten hat sich bislang
niemand aufgedrängt. Es spricht vieles für eine externe
Nachfolgelösung.
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 18.10.2010 - 20:45 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 277451
Anzahl Zeichen: 2699
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Frankfurt
Kategorie:
Wirtschaft (allg.)
Diese Pressemitteilung wurde bisher 230 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Börsen-Zeitung: Galionsfigur, Kommentar zur neuen Rolle des Puma-Chefs Jochen Zeitz von Björn Godenrath"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Börsen-Zeitung (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).