Pilzbefall im Mund als Nebenwirkung bei 40.000 Asthmatikern
ID: 280420
Lungenerkrankungen können Pilzinfektionen im Mund begünstigen. Diese
Nebenwirkung kann auftreten, wenn Glucocorticoide (vereinfacht auch
"Kortison" genannt) inhaliert werden. Bundesweit waren im Jahr 2009
nach Angaben des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts (DAPI) etwa 40.000
Patienten betroffen. Ausgewertet wurden anonymisierte Rezeptdaten von
Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Das DAPI
erfasste die GKV-Versicherten, denen innerhalb von 30 Tagen nach der
Verordnung eines inhalativen Kortisons ein Medikament gegen
Pilzerkrankungen im Mund verordnet wurde. "Die Nebenwirkung eines
Pilzbefalls im Mund lässt sich oft vermeiden. Erfahrungsgemäß tritt
der Pilzbefall seltener auf, wenn Patienten unmittelbar vor einer
Mahlzeit inhalieren oder den Mund nach der Inhalation mit Wasser
ausspülen", so Prof. Dr. Martin Schulz, Geschäftsführer Pharmazie des
DAPI. Pilzinfektionen werden begünstigt, wenn sich die Partikel eines
kortisonhaltigen Medikaments im Mund ablagern und dort die
körperliche Abwehr unterdrücken.
Pilzinfektionen lassen sich auch durch die richtige
Inhalationstechnik vermeiden. Schulz: "Fehler beim Inhalieren sind
eher die Regel als eine Ausnahme. Aber bereits eine einmalige
strukturierte Schulung des Patienten durch den Apotheker verbessert
die Inhalationstechnik deutlich." Je nach verordnetem Präparat ist
die korrekte Anwendung eines inhalativen Präparats unterschiedlich.
Patienten sollten bei treibgasgetriebenen Dosieraerosolen langsam und
tief einatmen. Im Gegensatz dazu sollten Patienten bei anderen
Asthmamitteln rasch und tief einatmen, da die Freigabe des Wirkstoffs
durch den Atemzug ausgelöst wird. Zwischenstücke, Spacer genannt,
erleichtern je nach Größe die korrekte Anwendung von Dosieraerosolen
und tragen dazu bei, dass sich weniger Partikel im Mund ablagern. Bei
allen Inhalationen sollte nach dem Einatmen der Atem für einige
Sekunden angehalten werden. Die Apothekerschaft ist in die "Nationale
Versorgungsleitlinie Asthma" eingebunden.
Die Pressemitteilung und weitere Informationen unter www.abda.de
und www.dapi.de.
Pressekontakt:
Dr. Ursula Sellerberg, MSc
Stellv. Pressesprecherin
Tel.: 030 - 40004 134
Mail: u.sellerberg@abda.aponet.de
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Datum: 20.10.2010 - 09:33 Uhr
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