Hamburger Landesdatenschützer Caspar stellt Strafantrag gegen Easycash-Tochter
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Caspar hat Strafantrag gegen eine Tochterfirma des
Zahlungsdienstleisters Easycash gestellt. Caspar wirft dem
Unternehmen Easycash Loyalty Solutions vor, personenbezogene Daten
unzulässig und "in Bereicherungsabsicht" gespeichert zu haben. Die
Firma soll Bankdaten von Kunden widerrechtlich von der Mutterfirma
Easycash aus Ratingen erhalten haben, um sie mit Kundenkartendaten
abzugleichen und dem Handel umfangreiche Analysen anzubieten. Das
Unternehmen habe nach Angaben von Caspar die Datenübertragung in
einem Fall eingeräumt, dennoch sei noch vieles unklar: "Die Fragen
sind: Welche Daten hat Easycash von der Mutterfirma erhalten? Wo
liegen die Daten jetzt? Welche Daten hat die Firma mit eigenen Daten
aus Kundenkarten abgeglichen?"
Caspar wirft Easycash Loyalty Solutions zudem vor, auf Zeit zu
spielen. Die Firma habe eine Anfrage des Hamburgischen
Datenschutzbeauftragten bislang nicht beantwortet und sich noch mehr
Zeit erbeten. "Das war für mich der Grund, nicht länger zu warten und
Strafantrag zu stellen", erklärte Caspar. In der gleichen
Angelegenheit hatte der Landesdatenschutzbeauftragte von
Nordrhein-Westfalen, Ulrich Lepper, bereits vergangenen Freitag
Strafantrag gegen die Mutterfirma Easycash gestellt. Easycash hatte
zuvor behauptet, die Daten seien nur in verschlüsselter Form nach
Hamburg übertragen worden. "Dann allerdings nach zeitgleicher Prüfung
meines Düsseldorfer Kollegen Lepper haben wir erfahren, dass es doch
offensichtlich unverschlüsselte Daten gibt, die von dort nach Hamburg
transferiert wurden", so Caspar auf NDR Info.
Easycash hat nach eigenen Angaben bis zu 50 Millionen EC-Karten
zusammen mit deren Umsätzen und Einsatzorten gespeichert. In einer
Präsentation hatte die Hamburger Tochterfirma dem Handel angeboten,
diese EC-Kartendaten zusammen mit den Daten von 14 Millionen
Kundenkarten abzugleichen, die Easycash Loyalty Solutions betreut. So
könnten Unternehmen genau verfolgen, was ihre Kunden bei anderen
Firmen kaufen, welche Produkte sie bevorzugen und wie viel Geld sie
ausgeben. In mindestens einem Fall wurden einer Handelskette im
Frühjahr 2010 solche Auswertungen geliefert.
Easycash hatte lediglich eingeräumt, im Jahr 2009 Daten übertragen
zu haben. Eine Verknüpfung von EC- und Kundenkartendaten habe jedoch
nie stattgefunden, so das Unternehmen.
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20. Oktober 2010 / RC
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Datum: 20.10.2010 - 11:36 Uhr
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