Neue OZ: Kommentar zu Frauenquote
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Die Justizminister der Länder planen nicht weniger als eine kleine
Revolution. Per Gesetz wollen sie bis 2011 eine Frauenquote von 40
Prozent in den Führungsetagen der Wirtschaft durchsetzen. Das ist
ehrgeizig, gemessen am Stand der Dinge: Weniger als drei Prozent der
Vorstände in Deutschland sind weiblich.
Frauen haben es schwerer, das zeigt schon der flüchtige Blick auf
die Statistik. Aber warum eigentlich? Weil sie weniger qualifiziert
sind? Weil sie bei gleicher Arbeitsbelastung weniger leisten? Auch
das gibt es zweifellos. Allerdings erklärt das längst nicht den
auffälligen Mangel an Frauen in den Führungsetagen deutscher
Unternehmen, übrigens auch im internationalen Vergleich. Die wahren
Gründe für den Frauenmangel sind andere. Herrenrunden und
-seilschaften, exklusive Zirkel, zu denen Frauen kaum Zugang haben -
wenn überhaupt.
Die von den Justizministern geplante Quote wäre ein angemessener
Beitrag, um hier eine Verbesserung zu erreichen. Die Gegner einer
solchen Regelung argumentieren zwar, dass die Quote ein zu
schwerwiegender Eingriff in die unternehmerische Freiheit sei und den
Wettbewerb um die besten Köpfe beeinträchtige. Umgekehrt wird aber
erst ein Schuh daraus: Die Frauenquote wäre ein gutes Mittel, um die
exklusiven Herrenzirkel zu sprengen. Am Ende stünde nicht weniger,
sondern sogar mehr Wettbewerb. Und der würde den Firmen helfen.
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Datum: 03.11.2010 - 22:00 Uhr
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