Neue OZ: Kommentar zu Nobelpreise / Norwegen / Kriminalität
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Welch ein Trauerspiel. Dem Riesenreich der Mitte, das längst zu
einer führenden Wirtschaftsmacht geworden ist, fehlt es an
politischer Reife und Balance. Wie weit die Machthaber in Peking noch
von lupenreiner Demokratie entfernt sind, zeigt der Umgang mit dem
neuen Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo.
China will den Literaturwissenschaftler und Philosophen ebenso wie
dessen Mitstreiter mundtot machen - nur weil sie sich einsetzen für
grundlegende Menschenrechte wie Redefreiheit und freie Wahlen. Doch
Hausarrest, das Schwärzen von Bildschirmen und das Sperren von Blogs
und Internetseiten dürften soziale Wunden allenfalls notdürftig
kaschieren. Auf Dauer werden weder Staats- und Parteichef Hu Jintao
noch Premier Wen Jiabao auf diese Weise den politischen Sprengstoff
in ihrem Land entschärfen können.
Denn Pekings Autokraten lösen nur gemeinsam mit ihrem Volk die
drängenden Probleme. Davon gibt es mehr, als China lieb sein kann -
allen voran Umweltschutz, Ernährungssicherheit und Arbeitslosigkeit.
Dass Wanderarbeiter die Slums der Städte vergrößern, ist eine von
vielen Sorgen. Und wie schnell ein gesellschaftlicher Konflikt zum
Blutbad ausartet, zeigte der Uiguren-Protest vor einem Jahr. Noch
sucht China sein Heil in Drohgebärden. Doch der Wandel ist nicht
aufzuhalten.
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Datum: 10.11.2010 - 22:00 Uhr
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