Wirtschaftliche Vorteile der globalen Polioeradikations-initiative warden auf 40 bis 50 Milliarden US Dollar geschätzt
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veröffentlichte Studie schätzt, dass die globale Initiative zur
Polioeradikation Nettogewinne im Wert von mindestens 40 bis 50
Milliarden US Dollar abwerfen könnte, sofern die Verbreitung von
Poliowildviren innerhalb der nächsten fünf Jahre unterbrochen wird.
Die Studie enthält die ersten rigorose Kosten-Nutzen-Analyse der
globalen Polioeradikationsinitiative GPEI, welche das grösste Projekt
darstellt, das jemals von der globalen Gesundheitsgemeinschaft
angestrebt worden ist. Die Studie wird zu einem entscheidenden
Zeitpunkt herausgegeben, folgt sie doch Ausbrüchen in der
Demokratischen Republik Kongo und Tajikistan früher in diesem Jahr,
welche die Risiken von Verzögerungen bei der Poliobekämpfung
hervorheben.
Die im Magazin "Vaccine" (zu Deutsch "Impfung")veröffentlichte
Studie "Economic Analysis of the Global Polio Eradication Initiative"
berücksichtigt sowohl die Investitionen, die seit der Gründung der
GPEI 1988 getätigt wurden, als auch solche, die bis zum Jahre 2035
folgen sollen. Im Laufe dieser Zeitperiode werden die Bemühungen der
GPEI mehr als 8 Millionen Fälle von Kinderlähmung verhindern, was
wiederum zu Milliardengewinnen durch reduzierte Therapiekosten und
Produktivitätssteigerung führt.
Die Studie berichtet weiterhin, dass "zusätzliche" GPEI
Bemühungen den Gesundheitsnutzen fördern und dadurch einen noch
grösseren wirtschaftlichen Gewinn in der gleichen Zeitperiode
ermöglichen. Herauszustellen ist, dass geschätzte lebensrettende
Vorteile durch die Verabreichung von Vitamin-A-Präparaten, die die
GPEI neben der Polioimpfung verteilt, auf 17-90 Milliarden Dollar
geschätzt werden.
"Poliobekämpfung zahlt sich aus, sowohl von einer humanitären als
auch von einer wirtschaftlichen Perspektive aus gesehen," so Dr.
Radboud Duintjer Tebbens von Kid Risk, Inc., der Hauptautor der
Studie. "Die GPEI verhindert verheerende Lähmung und Tod bei Kindern
und ermöglicht es dadurch Entwicklungsländern und der Welt
bedeutenden finanziellen Nutzen zu ziehen."
Der Studie zu Folge sind Verzögerungen bei der Bekämpfunge zwar
kostenspielig, aber auch mit Verzögerungen bringt die GPEI immer noch
Schätzungen auf wirtschaftliche Nettogewinne hervor.
"Die Investition in Polioeradikation ist ein wirtschaftlicher und
moralischer Imperativ," sagt Dr. Tachi Yamada, der Präsident des
globalen Gesundheitsprogramms der Bill & Melinda Gates Foundation.
"Diese Studie liefert deutliche Argumente für eine vollständige und
sofortige Finanzierung der globalen Polioeradikation und die
Sicherstellung, dass reiche wie arme Kinder in aller Welt vor dieser
verheerenden Seuche geschützt werden."
Die GPEI hat seit 1988 das globale Auftreten von Kinderlähmung um
99 Prozent reduziert und im Jahre 1999 Poliowildviren vom Typ 2
ausgerottet. Seitdem bestehen intensive Bemühungen, die Übertragung
von Typ 1 und Typ 3 komplett innerhalb der nächsten Jahre zu stoppen,
sowie nachweisliche Übertragungen lediglich auf relativ kleine
Bereiche in Afghanistan, Indien, Nigeria und Pakistan und
wiedereingeführte Übertragungen auf einige wenige Länder, unter
anderem Angola und die Demokratische Republik Kongo, zu begrenzen.
Bis es zur endgültigen Ausrottung kommt, besteht für alle Länder das
Risiko des Wiedereinführens des Virus, was durch den Polioausbruch in
Tajikistan und dem Kongo in diesem Jahr belegt wurde. Der aktuelle
Ausbruch im Kongo hat seit Oktober zu mehr als 200 Fällen von akuter
schlaffer Lähmung geführt, welche zum grössten Teil Menschen von über
15 Jahren betrifft.
"Studien wie diese helfen Menschen dabei, den Wert von Prävention
in Zahlen zu bemessen," so Dr. Kimberly Thompson von Kid Risk, Inc.,
der Seniorautor der Studie. Niemand hinterfrage den Wert von
Polioeradikation in Erste-Welt-Ländern, wo Kinderlähmung zum Glück
nicht mehr als eine verblassende Erinnerung darstelle, aber laut
Thompson werden "Präventivmassnahmen wie Impfungen oft nicht
wertgeschätzt, da es schwierig ist, Fälle des Nichtauftretens einer
Seuche zu zählen." Die Studie stelle ein Beispiel des wahren Werts
von internationaler Kooperation und Investitionen in die Gesundheit
und Entwicklung von Kindern dar.
Die Studie untersuchte die 104 Länder, die direkt von der GPEI
profitieren, welche vornehmlich Länder mit niedrigen Einkommen
beinhalten. Viele Länder mit hohem Einkommen haben Poliowildviren
bereits vor der Gründung der GPEI ausgerottet. Aus diesem Grund
beinhalten die Nettogewinne, die in der Studie dargestellt werden,
nicht die substantiellen Vorteile, die in Industrieländern bereits
Früchte tragen.
Die Studie wurde von Kid Risk, Inc. geleitet, einer
gemeinnützigen Organisation, die im Jahre 2009 als Nachfolger des
Kids Risk Projects der Harvard School of Public Health gegründet
wurde. Andere Forschungspartner waren unter anderem die US Zentren
für Seuchenkontrolle und -prävention (CDC), die Delft University of
Technology und die GPEI. Die CDC unterstützte die Studie im Rahmen
eines Vertrags mit der Harvard School of Public Health.
Bei der GPEI handelt es sich um eine öffentlich-private
Partnerschaft von nationalen Regierungen unter der Leitung der
Weltgesundheitsorganisation, der Rotary International, der CDC und
des United Nations Children's Fund (UNICEF) und mit Unterstützung der
Bill & Melinda Gates Stiftung.
Die Website von Kid Risk, Inc.
http://www.kidrisk.org/mainFrame/poliopub18.html
Die Website von Vaccine
http://www.sciencedirect.com/science/journal/0264410X
Pressekontakt:
CONTACT: Kimberly Thompson, +1-617-680-2836, kimt@kidrisk.org,
oderRadboud Duintjer Tebbens, +1-857-383-4235, rdt@kidrisk.org, beide
von KidRisk, Inc.
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Datum: 22.11.2010 - 18:02 Uhr
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Boston, November 22
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