Supermikroskop für einzigartige Einblicke in die Materie

Supermikroskop für einzigartige Einblicke in die Materie

ID: 303698

Supermikroskop für einzigartige Einblicke in die Materie

Staatssekretär Rachel: "Unsere Beteiligung an der Neutronenquelle ESS dient dem Ausbau europäischer Spitzenforschung"



(pressrelations) - In das Innerste von magnetischen Datenspeichern blicken, den molekularen Aufbau neuartiger Kunststoffe analysieren oder die Bewegung von Proteinen darstellen und damit Abläufe in Zellen besser verstehen - mit Neutronen ist das möglich. Indem Wissenschaftler Materialien mit diesen winzigen, ungeladenen Bestandteilen der Atomkerne beschießen, bekommen sie zerstörungsfrei wie mit einem Supermikroskop Einblicke in die innere Struktur der Stoffe und können auch die Bewegung von Teilchen in den Materialien untersuchen.

Im schwedischen Lund wollen 16 europäische Partnerländer dafür eine neue, einzigartige Neutronenquelle errichten. Die Europäische Spallationsquelle ESS wird das weltweit leistungsfähigste Gerät seiner Art. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt das Engagement deutscher Forschungseinrichtungen an diesem europäischen Großprojekt in der laufenden Design-Update-Phase mit 15 Millionen Euro. Bis zum Baubeginn 2013 werden die bereits existierenden Planungen für die Anlage und ihre Komponenten auf den neuesten wissenschaftlich-technischen Stand gebracht. Heute überreichte der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel, MdB, dem Forschungszentrum Jülich als deutschem Projektkoordinator den Bewilligungsbescheid.

"Die Neutronenstreuung ermöglicht einzigartige Einblicke in die Materie. Sie ist für Physiker, Werkstoffwissenschaftler, Biologen und Mediziner zu einem unverzichtbaren Instrument geworden, sowohl in der Grundlagen- als auch in der angewandten Forschung", sagte Rachel. "Mit der Bewilligung startet Deutschland seine Beteiligung an diesem weltweit einzigartigen Instrument. Damit tragen wir dazu bei, die Spitzenposition europäischer Neutronenforschung weiter auszubauen", betonte Rachel.

Unter Koordination der Jülicher Forscher beteiligen sich auf deutscher Seite weitere Helmholtz-Zentren mit ihrem Know-how in Neutronenforschung und (Groß-) Geräteentwicklung: Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY, Forschungszentrum Dresden-Rossendorf, Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie, Helmholtz-Zentrum Geesthacht, Karlsruher Institut für Technologie. Weitere Partnerin ist die Technische Universität München als Betreiberin der Forschungsneutronenquelle Heinz Maier-Leibniz (FRM II). Diese Institutionen tragen gemeinsam weitere 6 Millionen Euro zu dieser Projektphase bei.



Die deutsch-schwedische Zusammenarbeit an der ESS ist Teil des 2009 gegründeten Röntgen-Angström-Clusters zur bilateralen Kooperation in Photonen- und Neutronenforschung. In diesem Rahmen beteiligt sich die schwedische Seite unter anderem am Röntgen-Laser European XFEL, der in Hamburg gebaut wird. "Neben dem Bau der beiden Großgeräte wollen wir gemeinsam auch die dazugehörende wissenschaftliche Nachwuchsförderung vorantreiben, damit diese einmaligen Forschungsanlagen langfristig bestmöglich genutzt werden", betonte Rachel.

Bei der ESS handelt es sich um ein europäisches Großprojekt von der "ESFRI-Roadmap" - der Roadmap für Europäische Forschungsinfrastrukturen. Die Gesamtkosten für die 16 Partnerländer liegen bei voraussichtlich 1,4 Milliarden Euro. Der Bau soll 2018 beendet sein. Mit dem Fluss der ersten Neutronen werden dann bis 2025 die Messinstrumente installiert und getestet.

In der Europäischen Spallationsquelle ESS werden die Neutronen nicht durch Kernspaltung erzeugt, sondern durch sogenannte Spallation: Mittels Teilchenbeschleuniger werden Salven von Protonen - die positiv geladenen Bestandteile des Atomkerns - fast bis auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt. Mit sehr hoher Energie prallen diese Protonenpakete dann auf die Atomkerne eines schweren Metalls, wo sie Neutronen "absplittern", die dann als Sonde für Material- und Lebenswissenschaften verwendet werden.


Weitere Informationen zu dem Projekt finden Sie hier:
http://www.weltderphysik.de/ess(deutsch, zur Forschung mit Neutronen und der ESS)
http://www.youtube.com/watch?v=5hi7zXj3xug (Video zur ESS)
http://ec.europa.eu/research/esfri(englisch, zur ESFRI-Roadmap)

BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung
Pressereferat
Hannoversche Straße 28 - 30
D - 10115 Berlin
Telefon: (030) 18 57 - 50 50
Fax: (030) 18 57 - 55 51
E-Mail: presse@bmbf.bund.de
URL: http://www.bmbf.de/press/Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Angesteckt: die Mitrauchzentrale / Neuer Service zeigt Raucherplätze und Mitraucher auf dem Handy / App für iPhone und Google Android verbindet Freunde des Blauen Dunstes P-Konto erweist sich als Abzocke
Bereitgestellt von Benutzer: pressrelations
Datum: 25.11.2010 - 15:15 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 303698
Anzahl Zeichen: 4982

pressrelations.de – ihr Partner für die Veröffentlichung von Pressemitteilungen und Presseterminen, Medienbeobachtung und Medienresonanzanalysen


Diese Pressemitteilung wurde bisher 207 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Supermikroskop für einzigartige Einblicke in die Materie"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Für einen guten Start in Deutschland ...

Lesen und Vorlesen, das Erzählen von Geschichten und das Erleben der deutschen Sprache sind für Flüchtlingsfamilien wichtige Hilfestellungen zur Integration und zur Orientierung in unserem Land. Deshalb hat die Stiftung Lesen im Auftrag des Bund ...

Ausbildungsbilanz 2015 liegt vor ...

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat die Ergebnisse der Erhebung über die neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge zum 30. September 2015 vorgelegt. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist in diesem Jahr mit 522.200 g ...

Was kostet uns der Klimawandel? ...

Hitze, starker Regen, Meeresspiegelanstieg, Hochwasser- und Sturmereignisse - all diese Phänomene scheinen im Zuge des Klimawandels vermehrt und stärker aufzutreten. Sie führen zu erheblichen Schäden an öffentlichen Infrastrukturen, privaten ...

Alle Meldungen von Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z