Noch ist die Bildungsrepublik ein fernes Ziel
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Noch ist die Bildungsrepublik ein fernes Ziel
"PISA zeigt, dass sich die Bildungssituation mit entsprechendem Engagement und politischen Willen tatsächlich kontinuierlich verbessern lässt. Doch trotz des Fortschritts machen die internationalen Ergebnisse auch deutlich, dass Deutschland nur im Schneckentempo vorankommt.
Ausgerechnet bei der so wichtigen Lesekompetenz hat sich zwischen 2006 und 2009 laut Pisa in Deutschland kaum etwas getan.
Die Bildungsrepublik bleibt Illusion, solange fast jeder fünfte 15-Jährige nur auf Grundschulniveau oder gar schlechter lesen kann.
Angesichts des demographischen Wandels und des Fachkräftemangels ist es eine Katastrophe, dass ein Fünftel der Jugendlichen nicht ausbildungsreif ist. Hinzu kommt der gerade in Deutschland weiterhin enge Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg: Viel zu viele Kinder werden immer noch ausgesiebt und ihre Potenziale damit verschenkt. Gerade Bildungsgerechtigkeit ist aber der Schlüssel, um Bildungserfolge bei Kindern und Jugendlichen spürbar zu verbessern.
Deutschland muss in einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Bund, Ländern und Kommunen massiv in den Kita-Ausbau und die vorschulische Bildung investieren, damit jedes Kind auch tatsächlich schulreif ist. Die echte Ganztagsschule muss flächendeckend zur Regelschule werden. Eine qualitativ hochwertige Betreuung und individuelle Förderung auch am Nachmittag hilft gerade Kindern aus benachteiligten Familien, ihre Talente zu entwickeln.
Der von der Studie festgestellte Zusammenhang zwischen örtlicher Lage und Ausstattung der Schule muss in sein Gegenteil verkehrt werden:
Gerade Schulen in sozial benachteiligten Stadtteilen sollten wesentlich besser ausgestattet werden.
Eine Ohrfeige ist die Studie für alle, die stur am dreigliedrigen Schulsystem festhalten. Denn Pisa zeigt, dass die Leistungsunterschiede der Jugendlichen umso mehr von ihrem sozialen Hintergrund abhängen, je früher sie voneinander getrennt werden. Dieses Ergebnis ist ein deutlicher Fingerzeig an die unionsgeführten Länder, Qualität und Struktur nicht weiter gegeneinander auszuspielen, sondern besseren Unterricht mit längerem gemeinsamem Lernen zu verzahnen."
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Datum: 07.12.2010 - 19:45 Uhr
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