Börsen-Zeitung: Von der Liquidität getrieben, Kommentar zur Dax-Rally von Thorsten Kramer
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genau vor einem Jahr stieg der Optimismus am deutschen Aktienmarkt
schon einmal mächtig an. Anleger, die damals in Erwartung weiter
steigender Kurse den Aktienanteil in ihren Portfolios ausweiteten,
mussten nach der ersten Handelswoche des nun auslaufenden Jahres aber
die böse Erfahrung machen, dass der Markt entgegen den Prognosen zu
einer kräftigen Korrektur ansetzte. Die Anleger, so hieß es danach
recht lapidar, hätten die für das neue Jahr erwarteten Käufe ganz
offensichtlich vorgezogen.
Genau dies ist das Risiko, das Investoren nun ein zweites Mal
eingehen, wenn sie dieser Tage Aktien erwerben. Die Prognosen für den
deutschen Aktienmarkt sind wieder sehr verheißungsvoll. Gestützt auf
die guten Konjunkturaussichten und die positive Entwicklung der
Firmengewinne werde der Leitindex Dax seine Outperformance gegenüber
anderen wichtigen Indizes in Europa, aber auch in den USA und Japan
fortsetzen, heißt es überall. Kein Wunder also, dass Investoren schon
im Oktober damit begannen, einen Teil der nach wie vor vorhandenen
Überschussliquidität an den deutschen Aktienmarkt zu lenken. Dieser
Trend setzt nicht zuletzt Fondsmanager unter Druck, die zum Ultimo
Bilanz ziehen müssen - und dabei ungern eingestehen, der positiven
Entwicklung hinterhergelaufen zu sein. Sie sind deshalb zunehmend
beschäftigt, deutsche Aktien zu kaufen.
Selbst größte Optimisten zeigen sich indes von der dynamischen
Dax-Rally richtig überrascht. Dies signalisiert, dass der Markt mit
dem Dax-Anstieg über 7000 Punkte schon sehr viel von dem
vorweggenommen hat, was erst für 2011 vorhergesagt worden war. Dies
birgt nun die Gefahr, dass nach dem Jahreswechsel - zumindest
kurzfristig - wieder ein Umdenken einsetzt, zumal markttechnisch
betrachtet die Dax-Bewegung bei 7050 Punkten gedeckelt scheint; erst
ein Knacken dieser Marke würde dem Index weiteres Potenzial eröffnen.
Somit ist es sehr realistisch, dass sich Anleger auf diesem Niveau
wieder stärker den seit einigen Wochen ignorierten Risiken zuwenden.
Es sei nur an das Thema Schuldenkrise in der Eurozone oder die zu
erwartenden Zinserhöhungen in China erinnert. Die Perspektiven für
das Gesamtjahr 2011 bleiben dennoch vielversprechend - solange
Liquidität üppig vorhanden ist.
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Datum: 07.12.2010 - 20:45 Uhr
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