Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan
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Was war da von Fortschritt und Erfolg die Rede. Die
Regierungserklärung zu Afghanistan im Bundestag und die Vorstellung
der überarbeiteten Strategie für dieses Land in den USA haben
unübersehbar ein- und dieselbe Stoßrichtung: Es wird schon mal der
halbe Sieg erklärt. Das schafft einen Pseudogrund, das frustrierende
Engagement in Afghanistan seinem Ende näher zu bringen. Und zwar so,
dass schon der Truppenabzug an sich in Deutschland und den USA als
Erfolg durchgehen kann.
Wer wissen will, welche Ergebnisse der Einsatz bisher tatsächlich
bewirkt hat, erfährt mehr in dem am gleichen Tag veröffentlichten
Bericht des Roten Kreuzes. Darin ist die Rede von einer "eher trüben
Phase" der westlichen Anstrengungen, das Los der Afghanen zu bessern.
Dort wird schonungslos thematisiert, wie die Bedrohungslage der
Bevölkerung die ohnehin dramatisch schlechte medizinische Versorgung
im Land behindert. Es wird verschämt daran erinnert, dass sich so gut
wie kein westlicher Entwicklungshelfer mehr über die Grenzen einiger
weniger Städte hinauswagt.
Es gilt, sich diesen Kontrast zu merken. Denn dies schärft das
Bewusstsein dafür, dass die Bundesregierung offenbar nicht sagen kann
oder will, was bei diesem Militäreinsatz über einen Abzug hinaus
herauskommen soll. Es hilft auch, die kühne Behauptung des
Verteidigungsministers richtig einzuschätzen, seine Fernseh-Show in
Feldlager-Kulisse verhelfe den Deutschen zu mehr Verständnis für ihre
Soldaten oder gar für Afghanistan.
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Datum: 16.12.2010 - 22:00 Uhr
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