Schneelasten gefährden Flachdächer / TÜV Rheinland: Schneelastmessung gibt kurzfristig Aufschluss / Kritische Überlasten in wechselnden Frost- und Tauperioden / Vorsicht bei der Räumung
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Schneefall bringt Probleme mit sich: Nicht nur Reisende sind
betroffen, sondern auch Besitzer von Gebäuden. Denn angesichts der
Schneemassen auf den Dächern stellen sich besorgte Besitzer und
Besucher die Frage, welches Gewicht das Dach aushält. Wann muss das
Gebäude vorsorglich gesperrt oder das Dach vom Schnee befreit werden?
Das Problem der hohen Schneelast stellt sich vor allem bei
Flachdächern und flach geneigten Dächern. Dabei sagt die Höhe des
Schnees nicht unbedingt etwas über das einwirkende Gewicht aus.
"Nasser, gesättigter Schnee ist viel schwerer als Pulverschnee und
kann auch bei geringer Höhe gefährlich werden", sagt Manfred
Schultheiß, Experte für Bautechnik bei TÜV Rheinland LGA. So können
sich auf einem Dach verschiedene Schneeschichten mit
unterschiedlicher Dichte bis hin zum Eis bilden.
Besonders kritisch wird es, wenn sich Frost- und Tauperioden
abwechseln, das Dach ungenügend gedämmt ist oder beispielsweise
Dachabläufe defekt sind. "Dann kann sich auf dem Dach Eis bilden und
eine kritische Überlast entstehen", so Schultheiß. Aber auch
Regenfälle können kurzfristig zu einem Risiko werden, weil das
Gewicht steigt.
Soll das Dach vom Schnee befreit werden, sind einige wichtige
Vorsichtsmaßnahmen zu treffen: Arbeitende Personen sollten
abgesichert sein und Dacheinbauten wie beispielsweise Oberlichter
kenntlich gemacht werden. Dann sollte die Räumung abschnittsweise und
von verschiedenen Seiten erfolgen, damit es nicht zu
Stabilitätsproblemen durch eine einseitige Belastung kommt. Auch bei
diesen Arbeiten ist es empfehlenswert, zur Sicherheit immer ein
Fachmann zu Rate zu ziehen.
Gewissheit über die tatsächliche Belastung schafft die fundierte
Messung durch einen Fachmann. TÜV Rheinland LGA führt
Schneelastmessungen und die Ausbildung von Messpersonal bundesweit
durch. Bei der Schneelastmessung werden an repräsentativen Stellen
des Daches Proben entnommen. Anhand der Probe wird die tatsächliche
Belastung durch Schnee und Eis mit den Annahmen aus der statischen
Berechnung und der laut Norm zu berücksichtigenden Last verglichen.
Anschließend erfolgt die Beurteilung, ob bereits Gefahr besteht.
Häufig werden auch Alarmierungswerte und ein Alarmierungsplan
festgelegt, um über den gesamten Winter hinweg durch eine
Dauerüberwachung Sicherheit zu gewinnen.
Jedes Jahr führt TÜV Rheinland LGA Standsicherheitsüberprüfungen
an mehr als 1.000 Gebäuden in ganz Deutschland durch. Dabei zeigt
sich, dass Niederschläge und konstruktive Mängel für jedes vierte der
untersuchten Gebäude zu einer Gefahr werden können. Um Gefahren für
die Besucher auszuschließen, sollte dann saniert oder unverzüglich
gesperrt werden.
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TÜV Rheinland, Frank Ehlert, Presse Industrie Service, Tel.: 02 21/8
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Datum: 21.12.2010 - 12:00 Uhr
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