Bilanzierung ohne BilMoG - Erst jeder vierte Mittelständler befolgt neue Regeln
ID: 326956
Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz ist noch nicht in Rechnungswesen
angekommen / 'Last-Minute'-Umstellung bringt extremen Arbeitsaufwand
/ Bewertungsspielräume bleiben ungenutzt
Die mittelständischen Unternehmen in Deutschland sind nach wie vor
nicht ausreichend auf die Neuregelungen durch das
Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) vorbereitet. Obwohl
bereits der Jahresabschluss 2010 nach den neuen Regeln erstellt
werden muss, ist die Anpassung an das BilMoG erst in jedem vierten
Unternehmen abgeschlossen, wie aus einer Umfrage der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC unter 211
mittelständischen Unternehmen hervor geht. Bei zwei von drei
Befragten läuft die Umsetzung, während jeder zehnte Mittelständler
noch nicht einmal mit der Umstellung seines Rechnungswesens begonnen
hat.
"Viele Mittelständler betrachten die Anpassung an das BilMoG als
lästige Aufgabe, die so lange wie möglich heraus gezögert wird. Dies
kann jedoch zu unerwünschten Konsequenzen führen. Wer beispielsweise
seiner Bank keine nach den neuen Regeln erstellte Bilanz vorlegen
kann, riskiert, keinen Kredit zu bekommen oder im schlimmsten Fall
die Kündigung laufender Kreditvereinbarungen wegen nicht erkannter
Auswirkungen auf vereinbarte Kapitalkennziffern", warnt Peter
Bartels, PwC-Vorstand und Leiter des Bereichs Familienunternehmen und
Mittelstand.
Die mit dem BilMoG verbundenen Auswirkungen auf die
Jahresabschlüsse schätzen bemerkenswerter Weise die Unternehmen als
weniger groß ein, die ihr Rechnungswesen bereits umgestellt haben.
Von den Befragten, die mit der Umsetzung des BilMoG noch nicht einmal
begonnen haben, erwarten immerhin 45 Prozent "eher wesentliche
Auswirkungen". Diese Einschätzung teilen hingegen nur 39 Prozent der
Unternehmen, die die Umsetzung der neuen Regeln in ihrem
Jahresabschluss bereits abgeschlossen haben.
"Der mit dem BilMoG verbundene Umstellungsaufwand wird vom
Mittelstand tendenziell überschätzt. Allerdings wächst die Belastung
für interne und externe Mitarbeiter überproportional, wenn die neuen
Regeln unter hohem Zeitdruck umgesetzt werden müssen", warnt Armin
Slotta, PwC-Partner und Leiter des Bereichs Accounting & Reporting
Services.
Rückstellungen im Fokus
Aus Sicht der befragten Unternehmen stehen die durch das BilMoG
eingeführten Beschränkungen für Rückstellungen klar im Fokus. Von den
kleineren mittelständischen Befragten (Umsatz unter 100 Millionen
Euro) sagen dies 46 Prozent, von den größeren 41 Prozent. Für
Unternehmen mit einem Jahresumsatz über 100 Millionen Euro sind
insbesondere die neuen Bewertungsregeln für Pensionsrückstellungen
von großer Bedeutung (43 Prozent).
Einen geringen Stellenwert messen die Befragten den gravierenden
Änderungen bei der Bilanzierung des immateriellen Anlagevermögens zu.
Nicht einmal jedes fünfte Unternehmen sieht hier wesentliche Folgen
für die Bilanzierung. "Für den Mittelstand stehen traditionell das
Vorsichtsprinzip und die Bildung stiller Reserven im Mittelpunkt der
Bilanzierung. Deshalb werden die mit dem BilMoG eingeführten
Aktivierungswahlrechte für selbst erstellte Patente, Marken oder
andere Innovationen vom Mittelstand bislang zu wenig wahrgenommen.
Dabei böte die Aktivierung vor allem den innovativen Unternehmen mit
hohen Forschungs- und Entwicklungskosten eine Stärkung ihrer
Eigenkapitalbasis und damit gegebenenfalls einen erleichterten Zugang
zu Fremdkapital", betont Slotta.
Weitere Informationen finden Sie unter
www.pwc.de/bilmog-umstellung
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Datum: 12.01.2011 - 09:35 Uhr
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