TNS Emnid-Umfrage: Wie wollen wir im Alter wohnen? - Verbände legen repräsentative Befragung zu Wo

TNS Emnid-Umfrage: Wie wollen wir im Alter wohnen? - Verbände legen repräsentative Befragung zu Wohnwünschen von Senioren vor

ID: 329643
(ots) -

- Zwei Drittel bevorzugen sicheres und selbstbestimmtes Wohnen im
Alter
- Gute Infrastruktur und ambulante Hilfen wichtig
- Durchschnittlich 280 Euro monatlich für Serviceleistungen und
bauliche Anpassungen verfügbar

Wie wollen die Bundesbürger im Alter wohnen? Dies hat TNS Emnid in
einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage unter deutschen Mietern und
Eigentümern ab 50 Jahren ermittelt, die heute auf der BAU in München
von Verbänden der Bau- und Immobilienwirtschaft sowie dem Deutschen
Mieterbund vorgestellt wurde. Die Umfrage zeigt, dass zwei Drittel
der Bundesbürger ein selbstbestimmtes Wohnen im Alter bevorzugen,
welche Hilfen sie dazu konkret benötigen, wie viel Geld sie bereit
wären auszugeben und wo Unterschiede zwischen Mietern und Eigentümern
bestehen.

Die Ergebnisse verleihen den bisherigen Forderungen der Verbände
nach mehr altersgerechtem Wohnraum Nachdruck. Bereits in 15 Jahren
wird ein Viertel der Privathaushalte in Deutschland Bewohner haben,
die 70 Jahre und älter sind. Dies sind rund zehn Millionen Haushalte
70plus. Doch altersgerechte Wohnungen sind noch immer Mangelware.
Nach Schätzungen der Verbände müssten, um den Bedarf nach einem
selbstbestimmten und sicheren Wohnen in den eigenen vier Wänden im
Alter zu decken, pro Jahr rund 100.000 seniorengerechte Wohnungen
durch Neubau oder Modernisierung geschaffen werden. Dies wären rund 2
Millionen altersgerechte Wohnungen bis 2025. Sie fordern daher die
Politik auf, dringend mehr Anreize zu schaffen, damit private
Investoren stärker in altersgerechten und bezahlbaren Wohnraum
investieren.

Die zentralen Ergebnisse der TNS Emnid-Umfrage im Überblick:

Zwei Drittel bevorzugen ein selbstständiges Wohnen im Alter

Wenn es um die bevorzugte Wohnform im Alter von 70 Jahren und


älter geht, sind sich Mieter und Eigentümer einig: Zwei Drittel der
Befragten bevorzugen ein eigenständiges Leben in einer gewöhnlichen
Wohnung oder im Haus. 57 % der Befragten würden jedoch nicht auf ein
zusätzliches Hilfsangebot verzichten wollen. Nur ein Drittel möchte
zwecks altersgerechtem Wohnen umziehen. Jeder zweite Befragte würde
stattdessen lieber die Wohnung oder das Haus umbauen. Allerdings
würden über 80 % der Befragten beim Verlust der Selbstständigkeit im
Alter noch einmal umziehen. Das Alter spielt dabei eine
untergeordnete Rolle.

Gute Infrastruktur und ambulante Hilfen wichtig

Wichtig für ein selbstständiges Leben im Alter ist die
Möglichkeit, Hilfen im Haushalt und bei der Pflege in Anspruch nehmen
zu können und Geschäfte, Ärzte und öffentliche Verkehrsmittel in
unmittelbarerer Nähe - 95 % bzw. 94 % der Befragten erachten dies als
wichtig. 84 % stufen den Einbau von altersgerechten Techniken und
Kommunikationsmitteln wie Hausnotruf oder Kommunikation mit Ärzten
und Pflegern als wichtig ein. Ein barrierearmer Zugang zur Wohnung
z.B. durch weniger Treppen oder den Einbau eines Fahrstuhls (82 %)
und bauliche Anpassungen in der Wohnung wie z.B. eine bodengleiche
Dusche (81 %) sind weitere wichtige Voraussetzungen. Auch
Sicherheitsmaßnahmen wie z.B. eine Gegensprech- oder Alarmanlage
spielen für 72 % eine bedeutende Rolle - gerade Frauen fühlen sich
damit wohler ("sehr wichtig: 22 %, Frauen: 42 %).

Unterstützung bei der Pflege und Hausarbeit am wichtigsten

Im Alter werden Hilfsangebote offenbar überaus gern in Anspruch
genommen: Ganz oben auf der Präferenzliste steht die Hilfe bei der
Pflege. Für 77 % der Befragten wäre ein solches Angebot wichtig im
Alter. Aber auch Hilfen bei der Hausarbeit (69 %), bei kleineren
Reparaturen (66 %), bei Einkäufen (66 %), bei Behördengängen (63 %),
bei der Körperpflege (62 %), bei Arztbesuchen (60 %) sowie gemeinsame
Unternehmungen (59 %) sind besonders beliebt. Lediglich das bekannte
"Essen auf Rädern" ist weniger stark nachgefragt (34 %). Interessant:
Insbesondere der Hilfsbedarf bei der Hausarbeit nimmt ab 80 Jahren
sprunghaft zu (ab 80 Jahre 79 %, bis 60 Jahre: 66 %).

Durchschnittlich 280 Euro für Serviceleistungen und bauliche
Anpassungen verfügbar

Im Schnitt können die Befragten für Serviceleistungen oder
altersgerechte bauliche Veränderungen 280 Euro monatlich aufbringen.
Eigentümer haben mehr Ressourcen als Mieter - Sie können im Schnitt
384 Euro aufbringen, während es bei Mietern lediglich 161 Euro sind.
Mieter mit beispielsweise einem monatlichen Haushaltseinkommen von
bis zu 1.500 Euro können zu ihren monatlichen Wohnkosten
durchschnittlich 5 % ihres Haushaltseinkommens für zusätzliche
Serviceleistungen und bauliche Anpassungen aufwenden. Eigentümer
hingegen durchschnittlich das Doppelte. Bei einem Haushaltseinkommen
von über 1.500 Euro könnte ein Mietshaushalt bis zu 15 % und ein
Eigentümer bis zu 25 % für zusätzliche Serviceleistungen aufbringen.

"Sicher" und "altersgerecht" kommen an

Der Begriff "altersgerecht" hat offenbar nicht die
Stigmatisierung, die ihm immer zugeschrieben wird. Bei dem Angebot
von seniorengerechtem Wohnraum setzen die Deutschen auf klassische
Begriffe. Als "sicher" (80 %), "altersgerecht" (77 %) und
"individuell" (75 %) sollte eine Wohnung oder ein Haus angepriesen
werden, damit sie/es Interesse weckt. Auch die Bezeichnung
"barrierefreies bzw. -armes Wohnen" (72 %) wird positiv bewertet.
Begriffe wie "komfortables" oder "generationengerechtes" (55 %)
Wohnen scheinen hingegen weniger greifbar für die Menschen zu sein
und werden von deutlich weni-ger Befragten favorisiert.

Verbändebündnis fordert steuerliche Anreize und Wende im
Wohnungsbau

Das Verbändebündnis aus dem Bundesverband Deutscher
Baustoff-Fachhandel (BDB), dem Bundesverband Freier Immobilien- und
Wohnungs-unternehmen (BFW), der Deutschen Gesellschaft für
Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) sowie dem Deutschen Mieterbund
(DMB) fordert die Politik auf, mehr Anreize zu schaffen, damit
private Unternehmen in bezahlbaren altersgerechten Wohnraum
investieren.

"Wir brauchen deutlich mehr Wohnungsneubau, insbesondere neue
barrierearme oder barrierefreie Wohnungen. Anreize zum Bau und eine
verbesserte öffentliche Förderung sind unverzichtbar. Das gilt
genauso für entsprechende Modernisierungen der Wohnungsbestände",
forderte Lukas Siebenkotten, Direktor des Deutschen Mieterbundes
(DMB).

"Es kann nicht sein, dass die Schere zwischen Aufgabe und
Unterstützung immer größer wird. Wir brauchen einen Mix aus Förderung
und Anreizen. Das KfW-Programm 'Altersgerecht umbauen' muss auch nach
2011 fortgeführt werden. Gleichzeitig sind insbesondere bessere
steuerliche Rahmenbedingungen für den altersgerechten Umbau und den
Neubau wichtig - allen voran die Einführung einer richtig bemessenen
Abschreibung für Gebäude in Höhe von 4 %", sagte Walter Rasch,
Präsident des BFW Bundesverband Freier Immobilien- und
Wohnungsunternehmen e.V.

"Auch wenn der Hausbesitzer üblicher Weise sanieren würde, kann im
Einzelfall ein Abriss und Ersatzneubau eines Wohngebäudes die
wirtschaftlichere und hochwertigere Lösung sein. Dies ist vor allem
dann der Fall, wenn neben der altersgerechten Anpassung des Wohnraums
auch eine energetische Verbesserung geschaffen werden soll. Denn bei
der Kombination von energetischen und altersgerechten
Sanierungsmaßnahmen wird bei einigen Gebäuden Neubaukostenniveau
erreicht oder sogar überschritten, ohne dass Neubauqualität erreicht
werden kann", erklärte Dr. Hans Georg Leuck, Vorsitzender der
Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau e.V.

"Die Analysen der demografischen Entwicklungen sind klar. Jede 4.
Person wird im Jahr 2025 über 70 Jahre alt sein. Wir kennen auch die
Vorstellungen, die ältere Menschen zum Wohnen im Alter haben. Wir
kennen den Bestand und wissen, dass wir zu wenig altengerechte
Wohnungen haben. Auch wenn die Medizin weiter rasante Entwicklungen
macht, stellt sich die Frage, wie wir zu mehr barrierefreien oder
-armen Wohnraum kommen. Deshalb müssen wir schon heute alles daran
setzen, mit jeder neu gebauten Wohnung qualitativ auf die Anforderung
in 15 Jahren zu reagieren. In den Förderbedingungen und bei den
Investitionsanreizen. Nur dann wird es uns gelingen, rechtzeitig die
Qualität dem Markt zur Verfügung zu stellen, die älteren Menschen
mög-lichst lange ein selbstbestimmtes Wohnen in den eigenen vier
Wänden ermöglicht. Und damit erheblich zur Entlastung der Sozial- und
Pflegesysteme beiträgt", fasste Stefan Thurn, Präsident des
Bundesverbands Deutscher Baustoff-Fachhandel e.V. zusammen.

Die ausführliche TNS Emnid-Umfrage einschließlich Grafiken, eine
Bedarfsübersicht zu seniorengerechtem Wohnraum bis 2025 nach
Bundesländern des Eduard Pestel Instituts sowie die Statements der
Sprecher sind downloadbar unter www.bfw-bund.de



Rückfragen Presse:

Miriam Herke
BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V.
Pressesprecherin
Tel.: 030/ 327 81-110
Fax: 030/ 327 81-299
E-Mail: presse@bfw-bund.de

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