DGAP-Media: EEG-Diskussion mit Umweltminister Sander: Einheitlicher Vergütungssatz soll bei 22 bis 23 Cent/kWh liegen
ID: 330813
EEG-Diskussion mit Umweltminister Sander: Einheitlicher Vergütungssatz
soll bei 22 bis 23 Cent/kWh liegen
18.01.2011 / 15:52
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EEG-Diskussion mit Umweltminister Sander: Einheitlicher Vergütungssatz soll
bei 22 bis 23 Cent/kWh liegen
Politik will Biogasproduktion mit alternativen Inputstoffen vorantreiben
Lohne, den 18. Januar 2011 - Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich
Sander (FDP) spricht sich anlässlich der anstehenden Novellierung des
Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) für einen einheitlichen Vergütungssatz
im Biogassektor aus, der auch bei dem Einsatz von organischen Reststoffen
gelten soll. Dies bekräftigte er jetzt in einer Diskussion mit den Lenkern
der Biogasunternehmen EnviTec Biogas, WELTEC BIOPOWER und bwe biogas
weser-ems am Lohner Standort von EnviTec Biogas.
In dem mehrstündigen Austausch präzisierte der Politiker sein Konzept für
die künftige Vergütung grüner Energie aus Biogas. Anlass für das Treffen
waren Meldungen in den Medien, Umweltminister Sander wolle durch eine
Streichung des Bonus für die Verwertung von nachwachsenden Rohstoffen
(NawaRo-Bonus) den Ausbau der erneuerbaren Energie aus Biogas in
Niedersachsen bremsen. Olaf von Lehmden (Vorstandsvorsitzender EnviTec
Biogas), Rainer Noack (Geschäftsführer bwe biogas weser-ems) und Jens
Albartus (Geschäftsführer WELTEC BIOPOWER) hatten den FDP-Politiker
daraufhin um Erläuterung seiner energiepolitischen Positionen gebeten.
In der Gesprächsrunde sorgte Sander für Aufklärung: Selbstverständlich sei
er für den Ausbau der erneuerbaren Energien, allerdings auch für die
Abschaffung des NawaRo-Bonus. Niedersachsen habe mit Blick auf die
anstehende Novellierung des EEG bereits einen Entschließungsantrag in den
Bundesrat eingebracht. Der NawaRo-Bonus solle zusammen mit den anderen Boni
in einen einheitlichen und in der Summe abgesenkten Vergütungssatzüberführt werden. Neben einer konsequenten Förderung der energetisch
sinnvollen Wärmenutzung (bei der Verbrennung von Biogas in einem
Blockheizkraftwerk entsteht Abwärme, die sich als Heizenergie nutzen lässt)
sehe der Entschließungsantrag auch eine Ausweitung des Einsatzes biogener
Reststoffe vor. Bei der Frage nach der Höhe der geplanten Gesamtvergütung
für Strom aus Biogas gab der Umweltminister die Spanne von 22 bis 23 Cent
je kWh gegenüber den Branchenvertretern an. Diese solle wiederum für 20
Jahre gelten, um Anlagenbetreibern Planungssicherheit zu geben.
Als Grund für die angestrebte Flexibilisierung bei den Inputstoffen nannte
Sander die aus seiner Sicht bislang einseitige Konzentration der Vergütung
bei Bioenergie auf nachwachsende Rohstoffe wie Mais. 'In Deutschland werden
Biogasanlagen zu 90 Prozent mit Energiepflanzen - vorrangig Mais - und
Gülle betrieben. Sinnvoll wäre auch die verstärkte Vergärung biogener
Reststoffe', so Sander.
Mit seiner Position stießder Umweltminister bei den Unternehmensleitern
auf offene Ohren. 'Im Ausland haben wir bereits viele Biogasanlagen gebaut,
in denen auch organische Reststoffe wie etwa Abfälle aus der
Nahrungsmittelproduktion zum Einsatz kommen. Dieses Potenzial wird bislang
in Deutschland von den Anlagenbetreibern wenig genutzt, weil die
entsprechenden Anreize fehlen', meinte Olaf von Lehmden,
Vorstandvorsitzender der EnviTec Biogas AG.
Zugleich warnten die Branchenvertreter bei dem Zusammentreffen mit dem
niedersächsischen Umweltminister jedoch davor, die Verwertung von
Energiepflanzen generell zu diskriminieren. 'Bei uns in Niedersachsen, wo
wir in einigen Regionen schon immer eine vergleichsweise hohe Maisdichte
haben, dient der Maisanbau zumüberwiegenden Teil der
Futtermittelproduktion. Durch die Biogasproduktion hat der Maisanbau hier
zwischen 10 und 20 Prozent zugelegt', sagte Kunibert Ruhe, Gründer und
Gesellschafter der EnviTec Biogas AG. Von einer 'Vermaisung' der Region
durch die Biogasproduktion, die Anlass zu einer Abkehr vom Einsatz der
Energiepflanze als Inputstoff gebe, könne angesichts der belastbaren Fakten
nicht die Rede sein.
Ruhe verwies in diesem Zusammenhang auch auf die erheblichen
Effizienzfortschritte der Biogasbranche, die den Flächenbedarf für den
Anbau von nachwachsenden Rohstoffen pro Kilowattstunde installierter
Leistung langfristig erheblich sinken lasse. Bis zum Jahr 2020 sei etwa bei
der EnviTec Biogas AG die heute erzeugte Biogasmenge durch den Einsatz
innovativer Technologien mit einem voraussichtlich um bis zu 50 Prozent
geringeren Flächenbedarf produzierbar. Dass diese Prognose nicht aus der
Luft gegriffen ist, belegte der ehemalige EnviTec-Technikvorstand mit einem
Vortrag zu den aktuellen Forschungsaktivitäten des Unternehmens. 'Es ist
beachtlich, welche Effizienzpotenziale noch in der Biogastechnologie
stecken', bemerkte Umweltminister Sander.
'Die Diskussion mit dem Umweltminister war sehr konstruktiv', meinte Olaf
von Lehmden im Anschluss an das Treffen. 'Herr Sander ist nicht nur sehr
gutüber die Biogasbranche informiert, sondern kann sich als Landwirt auch
in die Bedürfnisse unserer Kunden hineinversetzen, die mit dem Betrieb
einer landwirtschaftlichen Biogasanlage dazu beitragen, wichtige
Wertschöpfung in der Region zu halten.'
Auch die anderen Branchenvertreter entdeckten zwischen ihren Erwartungen an
die Politik und den Forderungen des Umweltministers viele gemeinsame
Schnittpunkte. Vor allem in der von Sander angestrebtenÖffnung des EEG für
alternative Inputstoffe und in der Förderung der Wärmenutzung sehen die
Unternehmenschefs in erster Linie neue Chancen für die Biogasbranche.
Einhellig begrüßt wurde die von Sander vorgeschlagene Gesamtvergütungshöhe
von 22 bis 23 Cent pro kWh.Über EnviTec Biogas AG:
Die EnviTec Biogas AG deckt die gesamte Wertschöpfungskette für die
Herstellung von Biogas ab: Dazu gehört die Planung und der schlüsselfertige
Bau von Biogasanlagen ebenso wie deren Inbetriebnahme. Die Niedersachsen
sorgen für den biologischen und technischen Service, bieten außerdem das
gesamte Anlagenmanagement und die Betriebsführung an. Für die weltweit
größte Anlage zur Produktion von Biogas in Erdgasqualität mit einer
thermischen Anschlussleistung von 55 MW im mecklenburg-vorpommerischen
Güstrow hat EnviTec die wesentlichen Anlagenbestandteile geliefert. Daneben
betreibt EnviTec auch eigene Biogasanlagen. Das Unternehmen ist inzwischen
europaweit in 15 Ländern und darüber hinaus in Indien vertreten. Im Jahr
2009 hat EnviTec einen Umsatz von 120 Mio. Euro und ein EBIT von minus 0,5
Mio. Euro erzielt. Insgesamt beschäftigt die EnviTec-Gruppe derzeit 420
Mitarbeiter. Seit Juli 2007 ist EnviTec Biogas am Prime Standard der
Frankfurter Wertpapierbörse notiert.
Pressekontakt:
Thomas Bolte
EnviTec Biogas AG
Tel: +49 25 74 88 88 -198
E-Mail: t.bolte@envitec-biogas.de
Ende der Pressemitteilung
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