Neue OZ: Kommentar zu Kirche / Zölibat
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In der katholischen Kirche in Deutschland wächst der Druck: Die
Personalreferenten in den Bistümern haben zunehmend Schwierigkeiten,
Pfarrstellen mit Priestern zu besetzen. Der Mangel zwingt dazu,
Gemeinden zusammenzulegen, und die Geistlichen müssen wegen der
dünnen Personaldecke aufpassen, nicht überlastet und überfordert zu
werden.
Schon vor Jahrzehnten wurde daher innerhalb der katholischen
Kirche über die Zulassung verheirateter Männer zum Priesteramt
diskutiert. Wenn jetzt acht engagierte katholische Unionspolitiker
diese eher noch zurückhaltende Forderung erheben, verlangen sie
Altbekanntes. Es dürfte die Zustimmung der meisten deutschen
Katholiken finden. Und vermutlich wissen die Unionspolitiker, dass
ihr Appell in den kommenden Jahren wenig bewirken wird. Auch wären
mit verheirateten Priestern nicht schlagartig alle Probleme gelöst.
Dennoch ist es richtig und wichtig, die Bitte in einem Brief an
die Bischöfe auszusprechen. Denn die Lage in der Seelsorge hat sich
dramatisch verschärft, und es wäre eine Illusion anzunehmen, das
Dilemma ließe sich allein mithilfe ausländischer Priester lösen.
Bedauerlich ist die ablehnende Reaktion der deutschen Bischöfe,
unverständlich aber die reflexartige Kritik konservativer Kreise an
diesem Vorstoß. Wer hier von Anpassung an den Zeitgeist redet, hat
die Zeichen der Zeit und die wachsenden Probleme im Alltag der
Seelsorger nicht erkannt.
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Datum: 23.01.2011 - 22:00 Uhr
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