Fehmarnbeltquerung: Ramsauer rechnet falsch / Aktionsbündnis weist völlig überhöhtes Nutzen-Kosten-Verhältnis nach
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Bundesverkehrsministerium (BMVBS) vorgelegte Nutzen-Kosten-Verhältnis
(NKV) von 6,7 zu 1 bei der Fehmarnbeltquerung überprüfen lassen. Das
tatsächliche NKV liege angesichts handwerklicher Fehler und
Falschannahmen des vom BMVBS beauftragten Büros Intraplan / BVU
selbst wohlwollend gerechnet bei nur 0,66 zu 1. Unter anderem wurde
wegen der Elektrifizierung der Strecke Lübeck nach Puttgarden eine
massive Güter-Verlagerung vom LKW auf die Schiene vorausgesetzt. Die
17mal höheren LKW- Betriebskosteneinsparungen wären allein deswegen
unrealistisch, weil es zwischen Straßengüter- und Bahngüterverkehr
nachweislich kaum eine Kostendifferenz gibt. Zu dieser vernichtenden
Bewertung kam das anerkannte Gutachterbüro Vieregg-Rössler. Zudem
seien die verlagerten Bahn-Güterverkehrsleistungen zu hoch angesetzt
sowie die Investitionskosten der Schienenhinterlandanbindung im
Vergleich zu anderen deutschen Bahnprojekten zu niedrig.
Deutschland hat sich per Staatsvertrag gegenüber Dänemark zum Bau
der deutschen Hinterlandanbindung zur festen Fehmarnbeltquerung
verpflichten lassen. Wahrscheinliche Kosten: statt 880 Millionen rund
2,5 Milliarden Euro. Durch das außergewöhnlich gute NKV sei das
Vorhaben jetzt völlig unberechtigt an erster Stelle des
vordringlichen Bedarfs im Bundesverkehrswegeplans (BVWP). Die
Finanzierung des für Deutschland infrastrukturell zweitrangigen
Vorhabens sei somit auf Kosten wichtigerer Projekte geschehen, die
aus dem BVWP rausgefallen seien. "Man kann sich des Eindrucks nicht
erwehren, dass aus purer Verzweiflung das nicht zu Rechtfertigende
möglich gemacht werden musste", so Malte Siegert, Vorsitzender des
Aktionsbündnis.
Dem BMVBS sei grundsätzlich mit Vorsicht zu begegnen. "Vor der
Entscheidung zur Fehmarnbeltquerung präsentierte das BMVBS den
Abgeordneten hohe Güterverkehrsprognosen, die später kurzerhand
halbiert wurden. Eine Täuschung, die parlamentarisch dringend hätte
überprüft werden müssen", so Siegert. Das märchenhafte NKV sei somit
ein weiteres skandalöses Beispiel, auf welcher unseriösen Zahlenbasis
und wie fernab vom Bürger Großvorhaben von der Politik durchgezogen
würden.
Das Gutachten kann unter www.beltquerung.info runtergeladen
werden.
Pressekontakt:
Aktionsbündnis gegen eine feste Fehmarnbeltquerung e. V.
Vorsitzender Malte Siegert
malte.siegert@nabu-wallnau.de
Mob.: 0173 / 937 32 41
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Datum: 25.01.2011 - 11:00 Uhr
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Berlin/Fehmarn
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Politik & Gesellschaft
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