Dr. Klein-Trendindikator "Baufinanzierung": Dezember 2010
ID: 335769
Baufinanzierungs-Parameter wider. Er wird monatlich auf Basis von
rund zehntausend tatsächlich in Deutschland abgeschlossenen
Immobilienfinanzierungen ermittelt.
DTB- Kommentar von Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher Dr. Klein
& Co. AG
Stephan Gawarecki berichtet über aktuelle Trends in der
Baufinanzierung und kommentiert die Ergebnisse des DTB.
Standardrate
Seit September 2010 ziehen die Finanzierungskosten immer mehr an.
So waren im Oktober für ein Standarddarlehen (150 TEUR; 2% Tilgung;
10 Jahre Sollzinsbindung) monatlich 20 Euro mehr zu bezahlen als noch
im Vormonat. Im November stieg die Rate abermals um 22 Euro und für
Dezember legte sie gegenüber dem November nochmals um 34 Euro zu. Für
die nächsten Monate erwarten wir eine nicht so stark anziehende
Standardrate, gehen aber weiterhin von steigenden Werten aus.
Tilgungssatz
Der Tilgungssatz von 1,78 Prozent für Dezember 2010 liegt um 2,2
Prozent unter dem des Vormonats und bestätigt damit den leicht
fallenden Trend, bei steigenden Zinsen weniger zu tilgen. Setzt man
den aktuellen Tilgungssatz jedoch ins Verhältnis zum Wert des
Dezembers 2009 so wird momentan im Durchschnitt rund 11,3 Prozent
mehr getilgt. Es setzt sich immer mehr die Erkenntnis durchsetzt, die
Ersparnis aus den historisch günstigen Zinsen für eine höhere Tilgung
zu nutzen. Die Kreditnehmer entschulden sich dadurch deutlich
schneller.
Sollzinsbindung
Im November sind einige Sonderaktionen ausgelaufen, die besonders
günstige langfristige Sollzinsbindungen anboten. Hatten diese zuvor
die durchschnittliche Sollzinsbindung erhöht, so sinkt sie nun mit 10
Jahren und 9 Monaten auf dem tiefsten Punkt seit der ersten
Veröffentlichung des DTB im August 2010. Hier zeigt sich eindeutig,
dass die Zinsstrukturkurve wieder steiler wird, dass also die
Zinsdifferenz zwischen langfristigen und kurzfristigen Zinsbindungen
wieder deutlich zunimmt. Trotz alledem ist es nach wie vor sehr
sinnvoll, eine lange Sollzinsbindung zu wählen. Nur so reduziert der
Kreditnehmer sein Zinsänderungsrisiko zum Auslauf der Sollzinsbindung
bzw. schließt es mit so genannten Volltilgerdarlehen komplett aus.
Darlehenshöhe
Die durchschnittliche Darlehenshöhe stieg im Dezember 2010
gegenüber dem Vormonatswert wieder an. Das Plus von 3000 Euro
gegenüber dem November 2010 wiederspricht der Annahme, dass steigende
Finanzierungskosten zwingend mit kleineren Wohnflächen einhergehen
müssen. Wir beobachten einen Rückgang von kleineren Finanzierungen.
Die steigenden Zinsen scheinen schon jetzt den ersten Haushalten mit
kleinen und mittleren Einkommen, die Erfüllung des Traumes vom
eigenen Heim zu verunmöglichen.
Darlehensarten
Der erstmalige Zinsanstieg im September 2010 löste einen Ansturm
auf Forward-Finanzierungen aus. Denn Kunden wollten sich die noch
guten Konditionen für die Zukunft sichern. Nachdem stetigen Anstieg
der Zinsen über die vergangenen vier Monate, lässt dieser Effekt
wieder nach. Der Anteil der Forwardkunden ist deutlich gesunken. Wir
meinen aber, dass Forwardinteressenten ihr Finanzierungsvorhaben
nicht zu lange aufschieben sollten. Auf erneute Zinssenkungen zu
spekulieren, ist unseres Erachtens gefährlich, denn wir gehen auch
weiterhin von steigenden Zinsen aus. Die Kreditanstalt für
Wiederaufbau (KfW) hat die Entwicklung am Zinsmarkt deutlich
langsamer an die Endkunden weitergegeben als die Geschäftsbanken.
Diesen Vorteil nutzen viele Kunden und der KfW-Anteil stieg.
Beleihungsauslauf
Obwohl der Anteil an Forwardfinanzierungen, die tendenziell einen
unterdurchschnittlichen Beleihungsauslauf aufweisen, deutlich
gefallen ist, fiel der durchschnittliche Beleihungsauslauf zum
Vormonat leicht. Nach dem starken Zinsanstieg seit September 2010 ist
mittlerweile davon auszugehen, dass einige Interessenten die über
wenig Eigenkapital verfügen - also Finanzierungen mit einem hohen
Beleihungsauslauf - ihre Kaufabsichten zurückstellen müssen.
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Michaela Reimann
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E-Mail: michaela.reimann@drklein.de
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23558 Lübeck
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Datum: 26.01.2011 - 10:46 Uhr
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