Bezahlfernsehen: Nach schwierigen Jahren auf gutem Weg / Forum der BLM zum Thema "Bezahlfernsehen - sein Wert, sein Preis"
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schwierigen Jahren auf einem guten Weg. Dies war die übereinstimmende
Einschätzung aller Referenten und Podiumsteilnehmer beim Forum
"Bezahlfernsehen - sein Wert, sein Preis", das die Bayerische
Landeszentrale für neue Medien (BLM) am Donnerstag (27. Januar 2011)
in München veranstaltete. Diese Aussage gelte sowohl für das
klassische Pay-TV wie auch für die entgeltpflichtigen
Programmplattformen von Kabelnetzbetreibern, SES Astra und der
Deutschen Telekom. Allerdings komme es nun darauf an, die
Abonnentenbasis auszubauen, das Image des Bezahlfernsehens
branchenweit zu verbessern und neue Verbreitungswege zu nutzen, zum
Beispiel Video on Demand auf TV-Gerät, PC und iPad.
Nach einer Einführung von BLM-Präsident Prof. Wolf-Dieter Ring
("Bezahlfernsehen ist im Aufwind") analysierte Moderator Werner
Lauff: "Fernsehen boomt, Bezahlfernsehen wächst und die IP-Welt
schafft neue Chancen für Sky, die Kabelnetzbetreiber, HD+ und die
Fernsehsender." Dem stimmte der Vorstandsvorsitzende von Sky
Deutschland, Brian Sullivan, in seinem Vortrag zu - Sky sei es
gelungen, erstmals wieder deutliches Kundenwachstum zu erzielen.
Maßgeblich dafür sei gewesen, neue Inhaltspakete zu schnüren, die
Kundenbetreuung zu verbessern und konsequent auf das hochauflösende
Fernsehen HDTV zu setzen. Zwar sei Sky noch immer defizitär, aber nun
gingen Marktbeobachter und Analysten davon aus, dass die kritische
Phase überwunden sei. Mit neuen Darreichungsformen wie Video on
Demand in HD-Qualität und Pay-Kanälen auf Tablet-PCs könne nun
zusätzliches Wachstum erzielt werden.
Das Telekom-Vorstandsmitglied Dr. Christian Illek berichtete
ebenfalls von einer steigenden Nachfrage nach dem TV-Angebot der
Deutschen Telekom über IPTV. Bis jetzt hätten sich über eine Million
Kunden für das VDSL-Produkt entschieden, für das Jahr 2015 rechne man
mit fünf Millionen Abonnenten. Sehr viele davon nutzten nicht nur die
höhere Bandbreite, sondern auch die komfortable Benutzeroberfläche
und das breite Angebot an TV-Sendern. Nun stünden Schritte zur
Diversifizierung an: Die Funktionalität von "Telekom Entertain" werde
in Richtung "Mediatheken" erweitert; auch werde man Hybrid-Boxen
einführen, die Satellitenempfang mit Entertain-Funktionen
kombinieren.
Fernsehen und insbesondere Video on Demand über das Internet sei
hingegen noch ein relativ kleiner Markt, erläuterte der
Geschäftsführer von Maxdome, Dr. Christoph Schneider. Immerhin hätten
31 Prozent der Deutschen bereits Online-Videotheken genutzt. Das sei
aber noch lange kein "Siegeszug". Für Schneider ist der Durchbruch zu
erwarten, wenn es gelingt, auf dem Fernseher lineare Sender mit
nicht-linearen Inhalten zu verknüpfen; für Maxdome sei das hybride
Fernsehen daher ähnlich wichtig wie HDTV für Sky.
Der Vorstandsvorsitzende von HD+, Wilfried Urner, zeigte sich ein
Jahr nach dem Start der neuen Satellitenplattform hochzufrieden. Dies
beziehe sich sowohl auf die kostenlose Testphase, in der HD+
anderthalb Millionen Zugangskarten verkauft habe, als auch auf die
nun anstehende kostenpflichtige Verlängerung, zu der Urner noch keine
konkreten Zahlen nennen wollte. 2011 würden noch "einige Sender" zum
HD+-Bouquet hinzukommen. Nach wie vor sei HD+ mit Sky im Gespräch;
Ziel sei, beide Systeme kompatibel zu machen, um den Kunden nicht
mehrere Boxen oder Smartcards zuzumuten. Auch HD+ werde in Richtung
Video on Demand gehen; Plattform dafür sei ein hybrides TV-Portal,
das im Juli starten solle. Urner stellte in Aussicht, dass die
aufgrund von Forderungen der Sender eingeführten Restriktionen zum
Schutz der Werbeblöcke möglicherweise etwas gelockert werden, was
Seven-Senses-Geschäftsführer Christoph Bellmer im weiteren Verlauf
des Forums bestätigte.
Hannes Heyelmann, Geschäftsführer von Turner Broadcasting System
Deutschland, zeigte sich aus Sicht der in den Kabel- und IPTV-Paketen
vertretenen "Basic-Pay-Sender" optimistisch. Für den Zuschauer müsse
noch klarer werden, welche Vorteile die Sender hätten, beispielsweise
den Verzicht auf Unterbrecherwerbung, hochwertige thematisch
gebündelte Inhalte ("161 Oscar-Filme in einem Monat") und die höhere
HD-Qualität. Für die von ihm vertretenen Sender kündigte Heyelmann
eine Verstärkung der Eigenproduktionen an.
Das Vorstandsmitglied von Kabel Deutschland Dr. Manuel Cubero gab
in seinem Vortrag neue Nutzungszahlen bekannt: Kunden der
"Basic-Pay-Pakete" würden zur Hälfte die (neuen) entgeltpflichtigen
und zur Hälfte die (etablierten) Free-TV-Sender sehen - was
inhaltlich ein großer Erfolg für die Bezahl-Programme sei. Mit über
einer Million Paket-Abonnenten trage Kabel Deutschland zum "großen
Gesamterfolg" des Bezahlfernsehens bei - die Zahl der Nutzer haben
sich vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2010 verdoppelt. Insgesamt könne man
nun von sechs Millionen Kunden ausgehen.
In der abschließenden Podiumsdiskussion, an der neben Cubero,
Heyelmann, Ring und Bellmer auch Wolfram Winter (Sky) und Stefan
Liebig (MTV) teilnahmen, waren sich die Teilnehmer in der Beurteilung
der nächsten Schritte einig. Zwar sei auch die Politik gefordert,
Hindernisse zu beseitigen, beispielsweise beim Thema Wettmarkt und
der Frage, inwieweit der öffentlich-rechtliche Rundfunk Pay-Rechte
kaufen dürfe, ohne sie zu nutzen ("Holdback"). Hauptsächlich aber
komme es darauf an, das Thema Bezahlfernsehen noch mehr als bisher zu
erklären und die Vorteile aufzuzeigen, sowohl bei linearen Programm-
wie auch bei neuen Abruf-Angeboten. Das Wachstumspotential sei auf
jeden Fall groß - Bezahlfernsehen werde zur "Erfolgsgeschichte".
Diese Informationen finden Sie auch im Internet unter: www.blm.de
Pressekontakt:
Johannes Kors, Tel. (089) 63808-310, johannes.kors@blm.de
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Datum: 28.01.2011 - 11:32 Uhr
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