Neue OZ: Kommentar zu Kirchen / Kriminalität / Missbrauch
ID: 341907
Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in Klöstern,
Schulen, Internaten: Keine anderen Schlagzeilen haben der
katholischen Kirche - aber auch weltlichen Einrichtungen - im
vergangenen Jahr so geschadet wie diese. Hart arbeitet sie seither
daran, aufzuklären und verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen. Dabei
hat sie allerdings noch einen weiten Weg vor sich. Zwar ist ein
Anfang gemacht. Führende Geistliche haben um Vergebung gebeten, der
Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hat einen bewegenden und weithin
beachteten Bußgottesdienst abgehalten. Auch gibt es neue Leitlinien
zum Schutz von Kindern. Doch noch steht eine große Bewährungsprobe
bevor: die Entschädigung der Opfer.
Aber kann man Geschändete und Missbrauchte überhaupt
"entschädigen"? Zweifel sind angebracht. Besser spricht man wohl von
Schmerzensgeld. Oder, noch besser, von einer Geste, mit der
erlittenes Unrecht anerkannt wird. Fest steht: Je schneller und
unbürokratischer gehandelt wird, desto besser. Insofern ist es gut,
dass die Bischofskonferenz jetzt klare Vorstellungen entwickelt hat.
Fraglich bleibt aber, ob es richtig ist, Einzellösungen zu suchen.
Denn das große Ziel des Runden Tisches sexueller Missbrauch - ein
gemeinsamer Entschädigungsfonds aller betroffenen Institutionen -
gerät so in Gefahr. Damit drohen eine Ungleichbehandlung Betroffener
bei der Vergabe von Hilfen und neues böses Blut.
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Neue Osnabrücker Zeitung
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Datum: 03.02.2011 - 22:00 Uhr
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