Neue OZ: Kommentar zuÄgypten
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Der Begriff vom "geordneten Übergang" ist gerade sehr in Mode -
und doch schon wieder kurz davor, zum Unwort des Monats zu werden.
Was wollen all die Politiker, die diesen geordneten Übergang entweder
fordern oder versprechen? Natürlich wollen sie vorrangig, dass
Ägypten nicht im Chaos versinkt. Niemand will das - die Bilder der
letzten Straßenschlachten waren Horrorszenario genug. Aber hinter den
Übergang-Aussagen steckt noch mehr: die Angst vor einer Haltung und
der Versuch, die eigene Hilflosigkeit angesichts der unglaublichen
Ereignisse von Kairo zu verstecken.
Der geordnete Übergang ist zur Floskel geworden, mit der man jede
mutigere Vision von Ägyptens Zukunft im Keim erstickt. Es ist an der
Zeit, die Begriffe Sturz und Neuanfang zu etablieren. Mubaraks Gegner
in Ägypten sind voller Energie. Die Weigerung des Präsidenten, sofort
zurückzutreten, hat sie zwar frustriert. Aber keineswegs entmutigt.
Sie haben keine Angst vor einem Neuanfang, und sie verstehen nicht,
wieso sie dafür Mubarak brauchen. Darauf sollte man achten.
Es könnte sein, dass die USA verstanden haben. Es sieht so aus,
als versuchten sie im Hintergrund, einen möglichst eleganten
Rückzugsweg für den lange gehätschelten und jetzt ungeliebten
Despoten zu finden. Und darauf kommt es an. Mubarak muss gehen, damit
die Gesellschaft zur Ruhe kommt und sich auf die nächsten Schritte in
Richtung Demokratie vorbereiten kann.
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Datum: 04.02.2011 - 22:00 Uhr
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