2. Nationale Impfkonferenz befasst sich mit innovativen Entwicklungen
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2. Nationale Impfkonferenz befasst sich mit innovativen Entwicklungen
Bei aller Freude und Optimismus für die neuen Impfstoffe und Entwicklungen sollten aus ihrer Sicht jedoch die "alten Impfungen" nicht aus dem Blickfeld geraten. "52 Mitgliedstaaten der WHO-Region Europa hatten sich verpflichtet, die Masern bis zum vergangenen Jahr ausmerzen zu wollen", rief die Ministerin in Erinnerung. "Das ist leider nicht gelungen. Auch in Deutschland treten noch immer Masern auf." So verzeichnete das für 2008 für die erste Impfung eine Quote von 95,9 Prozent, für die zweite Impfung aber nur 89 Prozent. Im vergangenen Jahr (2010) hat das RKI 777 Masern-Fälle registriert, 2009 waren es 571. "Zur ?Eliminierung? der Masern brauchen wir aber eine Impfquote von 95 Prozent bei einer zweimaligen Impfung gegen Masern, das entspricht weniger als einem Masernfall je eine Million Einwohner pro Jahr", erläuterte Stolz. Deswegen wurde auch der Zeitrahmen für die Eliminierung von Masern und Röteln das Jahr 2015 neu festgelegt. "Wir sind zwar bei unserem gemeinsamen Ziel ein gutes Stück voran gekommen", sagte die Ministerin. "Erreicht haben wir es aber noch nicht."
Wie die Erhebungen des Landesgesundheitsamtes zeigen, hat sich der Impfschutz bei Kindern in Baden-Württemberg kontinuierlich verbessert. So betrug die Impfquote bei Masern in 2001 für die erste Impfung 90,4 Prozent und nur 22,4 Prozent für die zweite Impfung. 2009 betragen die entsprechenden Quoten dagegen 94,6 beziehungsweise 87,7 Prozent. Die Ministerin erklärte daher: "Wir liegen aber noch deutlich unter der WHO-Vorgabe. Deshalb müssen wir unsere Bemühungen weiter fortsetzen." Die Ministerin macht sich daher für einen "Bewusstseinswandel" stark, für den "viel, sehr viel Überzeugungsarbeit zu leisten" sei. "Das ist kein bequemer Weg. Ich sehe aber keine erfolgversprechende Alternative dazu. Eine Impfpflicht wäre aus meiner Sicht als staatliche Reglementierung nicht zielführend", so Stolz.
Mehr Impfschutz sei nicht nur aus gesundheitlicher Sicht, sondern auch gesundheitsökonomisch dringend geboten. So belegt eine internationale Studie, zum Vergleich der durchschnittlichen Kosten für die Behandlung und Bekämpfung von Masern in elf Ländern mit unterschiedlichen Impfraten, dass jeder für den Impfschutz gegen Masern-Mumps-Röteln ausgegebene US?Dollar mehr als 21 US-Dollar an direkten medizinischen Ausgaben einspart. Die Ministerin sieht auch die Gesundheitsämter in der Verantwortung. Sie sollen im Rahmen ihrer Informationskampagne das Gespräch mit den Zielgruppen, insbesondere mit Eltern und Schülern suchen, wo immer die Chance dazu besteht. "Studien des Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung belegen, dass fehlendes Wissen der Eltern über Impfungen häufig mit einem unvollständigen Impfstatus der Kinder in Verbindung steht", so Stolz. Sie habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass "man durch das Gespräch mit Schülerinnen und Schülern gute Voraussetzungen schaffen kann, um sie als Partner für eine Impfkampagne zu gewinnen. Auf dieser Grundlage entsteht Vertrauen in die Impfung", betonte Stolz. "Den Schlüssel zur Erreichung des ambitionierten WHO-Ziels haben aber die Eltern in der Hand."
Die 2007 von der Gesundheitsministerkonferenz beschlossene Durchführung der Nationalen Impfkonferenzen habe sich aus Sicht der Ministerin bewährt. "Sie sind ein Forum für die Darstellung des aktuellen Stands der Wissenschaft und des Austauschs aller Partner bieten, womit der Impfgedanke nachhaltig unterstützt wird. Deswegen werde ich mich dafür einsetzen, Nationale Impfkonferenzen in zweijährigem Rhythmus als Dauereinrichtung zu etablieren", erklärte die Ministerin.
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Ein Kurzfilm zum Impfen, der von einem erfahrenen Fernsehregisseur gedreht wurde, kann unter http://www.mach-den-impfcheck.deheruntergeladen werden.
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Datum: 09.02.2011 - 21:45 Uhr
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