Tag der Muttersprache: Englischunterricht einschränken
ID: 352084
fordert die DEUTSCHE SPRACHWELT, den Englischunterricht zugunsten
anderer Sprachen einzuschränken. Außerdem empfiehlt die
Sprachzeitung, Englisch erst als zweite Fremdsprache zu lernen und
Latein zu stärken. "Der stiere Blick auf die englische Sprache führt
dazu, daß andere Sprachen und Kulturen in den Hintergrund des
Bewußtseins geraten", erklärte der Chefredakteur der Sprachzeitung,
Thomas Paulwitz. Die Zerstörung der Sprachenvielfalt schade letztlich
auch der deutschen Sprache.
Die weitverbreitete Auffassung, wer Englisch könne, brauche keine
andere Sprache mehr zu lernen, sei "irrig, engstirnig und
verhängnisvoll". Eine solche Haltung führe zur weltweiten
"Vereinsprachlichung" und zu einer einseitigen Sicht auf die Welt und
schade der Völkerverständigung. Wer den Reichtum der kulturellen
Vielfalt bewahren wolle, müsse sich also auch der sprachlichen
Vielfalt öffnen und mindestens zwei Fremdsprachen lernen.
Als Grundlage für das Erlernen weiterer Fremdsprachen sei
beispielsweise Latein viel besser geeignet als Englisch. Latein sei
nicht nur ein Türöffner für die romanischen Sprachen, sondern auch
für das Englische, das zum Teil romanisch geprägt sei.
Lateinkenntnisse förderten zudem auch allgemein das Verständnis der
Grammatik und nützten somit der eigenen Sprache. Nicht zuletzt sei
das Beherrschen der Muttersprache die beste Voraussetzung für das
Erlernen von Fremdsprachen.
Als sprachliches Hilfsmittel für den internationalen Austausch
genüge ein "Globish" oder "Globalesisch". Dabei handelt es sich um
ein Schmalspurenglisch, das ab der fünften Klasse innerhalb von zwei
bis drei Jahren erlernt werden könne. Frühenglisch ab der Grundschule
oder gar im Kindergarten sei hingegen "überflüssig und reine
Zeitverschwendung", wie wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt
hätten.
Die Sprachzeitung kritisiert daher die neuen Sprachgesetze in der
Tschechischen und in der Slowakischen Republik, die Englisch als
erste Fremdsprache ab der Grundschule vorschreiben. Dies gereiche
auch der deutschen Sprache zum Nachteil, die als Fremd- und
Muttersprache in beiden Ländern eine lange Tradition hat.
http://www.deutsche-sprachwelt.de/berichte/pm-2011-02-21.shtml
Pressekontakt:
Thomas Paulwitz
Telefon 09131/480661
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Datum: 21.02.2011 - 09:44 Uhr
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