EAACI: Lebensmittelallergien führen bei Kindern zu Ängsten und Einsamkeit - Entwicklung leidet - Yoghurt mögliche Hilfe
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European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI) /
EAACI: Lebensmittelallergien führen bei Kindern zu Ängsten und Einsamkeit -
Entwicklung leidet - Yoghurt mögliche Hilfe
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Zürich/Venedig, 21. Februar 2011 - Kinder mit Lebensmittelallergien leiden
besonders häufig unter Ängsten und Einsamkeit: 20 Prozent meiden Aktivitäten und
Treffen mit Gleichaltrigen, wie z.B. Geburtstagsparties. Ein Viertel der Kinder
mit Lebensmittelallergien teilt nie das Essen mit anderen, sondern isst nur
"sichere", mitgebrachte Nahrung.
Lebensmittelallergien lasten besonders schwer auf Kindern und können deren
Entwicklung negativ beeinflussen, weil Allergien im täglichen Leben oft grosse
Einschränkungen mit sich bringen, wenn es darum geht, in Gemeinschaft mit
anderen Kindern etwas zu unternehmen. Das geht aus einer Studie hervor, die
jetzt auf dem "Kongress für Lebensmittelallergien und Anaphylaxie 2011" in
Venedig vorgestellt wurde. Veranstaltet wird der Kongress von der European
Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI), Zürich.
Demnach wollen 23 Prozent der untersuchten allergischen Kinder keine anderen
Lebensmittel zu sich nehmen als die, die sich als sicher herausgestellt haben,
auch wenn es als monoton empfunden wird. Das führt zu einseitiger Ernährung. Ein
Zehntel aller allergischen Kinder treibt zudem keinen Sport, aus Angst, einen
anaphylaktischen Schock zu erleiden.
"Rund 17 Prozent der allergischen Kinder gehen überhaupt nicht auf Parties oder
zu Picknicks mit Freunden, unabhängig vom Alter, während 25 Prozent gezwungen
sind, immer ihr eigenes Essen mitzubringen", so Prof. Maria Antonella Muraro,
Vorsitzendes des EAACI-Kongresses. Die Studie, verantwortet von Prof. Muraro,
wurde am Zentrum für die Erforschung und Behandlung von Allergien und
Lebensmittelunverträglichkeiten der Universitätsklinik Padua durchgeführt. Dafür
wurden 107 Kinder mit Lebensmittelallergien und deren Mütter befragt.
"Bis zu 15 Prozent der anaphylaktischen Schocks werden durch körperliche
Anstregung ausgelöst, auch wenn zuvor nur kleine Mengen der unverträglichen
Lebensmittel konsumiert worden waren, die ohne die körperliche Anstrengung
harmlos gewesen wären. Das führt dazu, dass 10 Prozent der betroffenen Kinder
überhaupt keinen Sport mehr treiben", so Prof. Muraro. "Allergien werden häufig
verharmlost, aber bei Kindern können sie zu Entwicklungsstörungen führen. Denn
lebensmittelallergische Kinder leben häufig in ständiger Angst und Sorge, krank
zu werden. Die Stresssymptone sind ausgeprägter als bei Kindern mit Diabetes."
Weiter wird die Bewegungsfreiheit von Kindern mit Lebensmittelallergien dadurch
eingeschränkt, die entsprechende Notfallausrüstung immer bei sich tragen zu
müssen, wie z.B. Adrenalinspritzen für den Fall eines anaphylaktischen Schocks.
Obwohl diese Spritzen in der Handhabung sehr viel einfacher geworden sind,
verlässen rund ein Drittel aller betroffenen Kinder das Haus ohne diesen
Notfallschutz.
"In acht bis zehn Minuten nach der Spritze klingen die Schocksymptone ab, sie
reichen von Nesselsucht und Atembeschwerden über Magen- und Darmprobleme wie
Übelkeit und Durchfall bis zu Herzversagen", erklärt Prof. Muraro. "Die
Adrenalininjektion hat mit Gereiztheit und Zittern geringe Nebenwirkungen
verglichen mit der unter Umständen lebensrettenden Wirkung. Diese Nebenwirkungen
klingen in der Regel nach ein bis zwei Stunden ab, sobald der Körper das
Adrenalin verarbeitet hat. Patienten sollten sich darüber keine Sorgen machen,
auch nicht diejenigen mit Herzerkrankungen."
Die EAACI hat Empfehlungen herausgegeben, wie Lebensmittelallergien vermieden
werden können; sehr negative Wirkungen hat es zum Beispiel, wenn Mütter oder
Familienmitglieder rauchen. Der Verzehr von Obst und Gemüse hat hingegen eine
vorbeugende Wirkung, ebenso wie Antioxidantien und Vitamin D.
"Das Immunsystem des Menschen ist noch nicht vollständig erforscht, aber wir
machen ermutigende Fortschritte. Die EAACI hat es sich zur Aufgabe gemacht, das
Wissen und Bewusstsein auf diesem Gebiet in den nächsten Jahren massgeblich
voranzubringen", so Prof. Cezmi Akdis, designierter EAACI-Präsident.
"Doppel-Allergie": 8,5 Millionen Europäer sind allergisch gegen Früchte, Gemüse
und Pollen
8,5 Millionen Europäer trifft es doppelt: sie sind allergisch gegen Pollen und
Lebensmittel, wobei eine Pollenallergie die Lebensmittelallergie noch
verschlimmern kann. Das geht aus einer weiteren Studie hervor, die auf dem
EAACI-Kongress vorgestellt wurde. Die Betroffenen leiden dann besonders unter
Niessen, juckenden Augen, einer schmerzenden Zunge und geschwollenen Lippen.
"Einige der Proteine, die in den Pollen von Bäumen gefunden werden, kommen auch
in anderen Pflanzen vor, so dass die Liste mit Lebensmitteln, die mit Pollen
reagieren, immer länger wird", berichtet Prof. Muraro. "So geht eine Allergie
gegen Pfirsiche, Äpfel und Aprikosen oft einher mit einer Intoleranz gegenüber
Birkenpollen. Auch Selerie, Fenchel, Sojabohnen, Avocado und Passionsfrucht
können ähnliche Probleme hervorrufen."
Während Aprikosen und Pfirsiche besonders häufig in Italien und Spanien für
allergische Reaktionen sorgen, sind es in Frankreich und Deutschland eher Äpfel.
Pflaumen sind besonders in Grossbritannien problematisch, wohingegen Selerie und
Fenchel in der Schweiz und in den Niederlanden besonders häufig unverträglich
sind. Die Unterschiede ergeben sich durch die verschiedenen Essgewohngewohnte
und dadurch, dass die Pollenarten unterschiedlich stark verbreitet sind. Eine
Rolle spielt auch, wie viele verschiedene Allergene in den jeweils
landesspezifisch besonders beliebten Früchten und im Gemüsearten vorkommen.
Lebensmittelallergien und Yoghurt: unerwartete Hilfe
Yoghurt kann hilfreich sein bei der Vermeidung und Behandlung von
Lebensmittelallergien. Das zeigen Forschungsergebnisse, die ebenfalls auf dem
EAACI-Kongress präsentiert wurden.
"Probiotica beeinflussen das Immunsystem und die Darmflora" so Prof. Susanne
Halken, EAACI-Verantwortliche für Kinderheilkunde. "Das kann dazu beitragen,
dass der Körper Allegene richtig erkennt und nicht die Abwehrreaktionen gegen
Lebensmittel auslöst, die an sich vollkommen harmlos sind. Weiter wirken
Milchsäurebakterien entzündungshemmend, das heisst, sie können die Symptone von
Lebensmittelallergien lindern. Aber nicht allen Arten von Probiotika haben eine
allergiehemmende oder allergielindernde Wirkung gezeigt. Es hat sich auch
gezeigt, dass eine wirkungsvolle Dosierung höher sein müsste, als die, die nur
über den Verzehr von Joghurt erreicht werden kann."
Über EAACI:
EAACI - The European Academy of Allergy and Clinical Immunology ist eine Non-
Profit Organisation auf dem Gebiet allergischer und immunologischer Erkrankungen
wie Asthma, Rhinitis, Ekzeme, Lebensmittel- und Arzneimittelallergien und
Anaphylaxie. EAACI wurde 1956 in Florenz gegründet und ist seitdem zur größten
Vereinigung Europas auf dem Gebiet der allergischen und klinisischen Immunologie
geworden. EACCI hat 6100 Mitglieder in 107 Ländern, ausserdem sind dort 41
nationale Allergie-Verbände vertreten.
2011 wird EAACI auf zahlreichen Veranstaltungen "100 Jahre Allergie-
Immuntherapie" würdigen und auf dem Wege dafür sorgen, das Wissen auf diesem
Gebiet unter Medizinern zu erhöhen, das öffentliche Bewußtsein zu fördern und
die Verfügbarkeit von Immuntherapien für Allergiepatienten zu verbessern.
Für weitere Informationen:
EAACI Headquarters
Cristina Achiaga
Junior Communications Officer
Genferstrasse 21
8002 Zürich, Schweiz
Tel.: +41 44 205 55 33
Fax: +41 44 205 55 39
Mobil: +41 79 638 73 59
E-Mail:cristina.achiaga@eaaci.net
Internet:www.eaaci.net
Antonella Muraro
FAAM 2011 Chair
Department of Pediatrics - University of Padua
Referral Centre for Food Allergy Diagnosis and Treatment
Via Giustiniani 3
35128 Padua, Italien
Tel.: +39 049 821 25 38
Fax: +39 049 821 80 91
Mobil: +39 335 77666 25
E-Mail:cal@pediatria.unipd.it
Internet:www.centroallergiealimentari.eu
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European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI)
Genferstrasse 21 Zurich Switzerland
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Source: European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI) via Thomson Reuters ONE
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Datum: 21.02.2011 - 09:01 Uhr
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