Freihandelsabkommens an die indische Regierung: Verkauft nicht unser Leben!
ID: 359591
Freihandelsabkommens an die indische Regierung: "Verkauft nicht unser Leben!"
Mehr als 80 Prozent der Aidsmedikamente, mit denen Ärzte ohne Grenzen weltweit 175.000 Patienten in ärmeren Ländern behandelt, sind günstige Nachahmerpräparate aus Indien. "Wer den Kranken diese Medikamente nimmt, gefährdet ihr Leben. Sowohl bei der Behandlung von Aids als auch bei Krankheiten wie Tuberkulose und Malaria sind wir auf die Produzenten aus Indien angewiesen", erklärt Oliver Moldenhauer, Koordinator der Medikamentenkampagne von Ärzte ohne Grenzen in Deutschland. "Deutschland ist innerhalb der EU leider einer der entschiedensten Verfechter der Interessen der Pharmaindustrie."
Die EU besteht auf Regelungen zum Schutz geistigen Eigentums, die über das hinausgehen, was bisher für internationale Handelsverträge gefordert wird. Für die Patienten wäre vor allem die von der EU angestrebte so genannte "Datenexklusivität" im Zulassungsverfahren verheerend. Diese Regelung wirkt wie ein Patentschutz für die Medikamente der Pharmafirmen und würde bezahlbare Nachahmerpräparate selbst dann vom Markt fernhalten, wenn diese nicht unter tatsächlichem Patentschutz stehen. Nach wie vor behauptet die EU fälschlicherweise, dass diese Regelungen den Zugang zu Medikamenten nicht behindern würden.
"Die schädliche Wirkung der Datenexklusivität auf die öffentliche Gesundheit ist bei Freihandelsabkommen zwischen anderen Ländern bereits nachgewiesen", erklärt Anand Grover, UN-Sonderberichterstatter für das Menschenrecht auf Gesundheit. "Es wäre ein kolossaler Fehler, Datenexklusivität in Indien einzuführen, wenn Millionen von Menschen auf der ganzen Welt auf Indien als "Apotheke der Armen" angewiesen sind."
"Unser Überleben hängt von bezahlbaren Medikamenten aus Indien ab?, erklärt Rajiv Kafle aus Nepal vom "Asia Pacific Network of Positive People". "Ein Rückschritt in die Zeit, als unsere Angehörigen und Freunde starben, weil sie sich keine Medikamente leisten konnten, wäre grauenhaft. Wir sind heute nach Delhi gekommen, um eine einfache Botschaft an die indische Regierung zu richten: Verkauft nicht unser Leben mit dem EU-Indien-Freihandelsabkommen."
Kontakt in Indien: Sheila Shettle +91.98.7180.0723 (deutschsprachig) oder Shailly Gupta +91.98.9997.6108 Kontakt in Berlin: Oliver Moldenhauer: 030/700 130 190
Bereitgestellt von Benutzer: pressrelations
Datum: 02.03.2011 - 22:45 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 359591
Anzahl Zeichen: 3114
pressrelations.de – ihr Partner für die Veröffentlichung von Pressemitteilungen und Presseterminen, Medienbeobachtung und Medienresonanzanalysen
Diese Pressemitteilung wurde bisher 166 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Freihandelsabkommens an die indische Regierung: Verkauft nicht unser Leben!"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Ärzte ohne Grenzen (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).