Geschlechterunterschiede in der Gesundheitsforschung abbauen

Geschlechterunterschiede in der Gesundheitsforschung abbauen

ID: 361826

Geschlechterunterschiede in der Gesundheitsforschung abbauen




(pressrelations) - k will helfen, dass Frauen individueller und besser behandelt werden / Schavan: "Eine Frage der Gerechtigkeit"

Männer und Frauen sind verschieden. Das gilt sowohl für ihre biologischen Eigenschaften, als auch für ihre Lebensbedingungen und Lebensweisen, und damit auch hinsichtlich Gesundheit und Krankheit. So ist bekannt, dass Herzinfarkte sich bei Frauen durch andere Symptome bemerkbar machen als bei Männern, und auch Erkrankungen wie Depression, Asthma und Morbus Alzheimer weisen erhebliche Geschlechterunterschiede auf. Nicht immer allerdings wird das bei Diagnose und Behandlung adäquat berücksichtigt, in der Vergangenheit oft zu Lasten von Frauen, denn viele medizinische Standards sind traditionell noch vor allem an Männern ausgerichtet. Darüber hinaus zeigen Studien u.a. aus den USA, dass Frauen zum Beispiel bei koronaren Gefäßkrankheiten seltener mit den wissenschaftlich angemessenen Medikamenten behandelt werden, und dass Männern generell eher innovative und teure Therapieformen verschrieben werden. Anderseits gelten Osteoporose und Autoimmunkrankheiten imme! r noch als "Frauenkrankheiten", während Lungenkrebs eher bei Männern vermutet wird - ein Vorurteil, das sowohl Frauen als auch Männern gefährlich werden kann.
Nun wurde erstmals eine umfassende Datenbank zu Geschlechterunterschieden in großen klinischen Fächern der Inneren Medizin erstellt. Sie entstand im Rahmen eines Pilotprojekts zur Geschlechterforschung in der Medizin unter Leitung von Frau Prof. Dr. med. Vera Regitz-Zagrosek, Direktorin des Instituts für Geschlechterforschung in der Medizin (GiM) an der Charité Universitätsmedizin Berlin, und wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die Datenbank enthält bereits mehr als 4.500 wissenschaftliche Publikationen und richtet sich an praktizierende und forschende Medizinerinnen und Mediziner aber auch an die interessierte Öffentlichkeit.
"Dies ist die erste systematische Zusammenstellung aktueller geschlechtsspezifischer Inhalte in der Inneren Medizin. Mit der Einrichtung dieser allgemein zugänglichen Datenbank haben wir einen Meilenstein in der geschlechtsspezifischen Gesundheitsforschung erreicht", sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan. "Die Datenbank trägt dazu bei, dass Patientinnen und Patienten individueller und besser behandelt werden können. Und zugleich sensibilisiert sie die Medizin und auch die Öffentlichkeit dafür, dass hier Frauen immer noch einem besonderen Risiko ausgesetzt sind." Gleichzeitig, so fügte die Ministerin hinzu, zeigten die in der Datenbank gebüdelten Publikationen, dass zukünftig bei der medizinischen Forschung beide Geschlechter angemessen in Untersuchungen einbezogen werden müssten, damit nicht nur Männern, sondern auch Frauen eine evidenzbasierte Medizin zugute komme. "Das ist eine Frage der Gerechtigkeit und der Qualität unseres Gesundheitswese! ns."


Für den Aufbau der Datenbank wurden 10.000 Publikationen im Bereich der klinischen, pharmakologischen und Grundlagenforschung analysiert, in Tabellen gegliedert und abgespeichert. Sie decken die Fachgebiete Kardiologie (Herzerkrankungen), Pulmonologie (Lungenerkrankungen), Rheumatologie, Immunologie, Endokrinologie (Erkrankungen des Hormonsystems), Gastroenterologie (Erkrankungen der Verdauungsorgane), Hämatologie (Erkrankungen des Blutes), Onkologie (Krebserkrankungen), Neurologie (Erkrankungen des Nervensystems) und Nephrologie (Nierenerkrankungen) ab.

Die Datenbank kann auf der folgenden Webseite abgerufen werden: http://bioinformatics.charite.de/gender.
Das Passwort und Nutzerinformationen für das Webarchiv können aktuell unter sabine.oertelt-prigione@charite.de oder roza.parol@fu-berlin.de angefordert werden.


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Datum: 07.03.2011 - 12:30 Uhr
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