Gewerkschaften vom Gegner finanziert / Verdacht des gewerbsmäßigen Betrugs
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Gewerkschaften vom Gegner finanziert / Verdacht des gewerbsmäßigen Betrugs
Außerdem wurde den Leiharbeitern monatlich ein Gewerkschaftsbeitrag vom Lohn abgezogen - auch das war den meisten in der Stichprobe Befragten nicht bekannt. "Das bedeutet, dass die Gewerkschaft Gegner-finanziert ist", so Professor Schüren weiter. "Wenn eine Gewerkschaft Gegner-finanziert ist, ist sie nicht tariffähig."
Nach Aussage mehrerer ehemaliger Mitarbeiter der Artos-Unternehmensgruppe mussten alle Bewerber und Mitarbeiter die Beitrittserklärung zu den Christlichen Gewerkschaften unterschreiben. Die Leiharbeiter hätten bei Einstellung zwölf bis fünfzehn Unterschriften leisten müssen - da sei die Unterschrift unter der Beitrittserklärung oftmals gar nicht aufgefallen. "Wir haben am laufenden Band Beitrittserklärungen produziert", so ein Insider, der anonym bleiben möchte. Zu den Vorwürfen wollte sich die Artos-Unternehmensgruppe nicht äußern.
Nach Einschätzung des Fachanwalts für Strafrecht, Professor Tido Park aus Dortmund, besteht der Verdacht des "gewerbsmäßigen Betrugs" seitens des Zeitarbeitsunternehmens. "Und Gewerkschaftsfunktionäre, die sich wissentlich daran beteiligen, begehen eine Beihilfe zum gewerbsmäßigen Betrug", so Park gegenüber "Frontal 21".
Für die Christlichen Gewerkschaften bestritt Vorstandsmitglied Detlef Lutz gegenüber "Frontal 21" die Vorwürfe: "Wir sind keine Betrüger. Ich bestreite, dass wir Menschen hier als Mitglieder führen oder geführt haben, die davon nichts wussten." Gleichzeitig räumte er ein, dass bei der Artos-Unternehmensgruppe "irgendwas nicht mit rechten Dingen läuft". Deshalb habe man alle von der Artos-Gruppe vermittelten Mitglieder angeschrieben, ob ihnen die Mitgliedschaft bekannt sei. Wie groß die Zahl der Rückmeldungen war und ob Beiträge zurückerstattet wurden, wollte Lutz nicht sagen.
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Datum: 08.03.2011 - 13:30 Uhr
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