Börsen-Zeitung: Ohrfeige für Spanien, Kommentar von Angelika Engler zur Herabstufung der Bonität

Börsen-Zeitung: Ohrfeige für Spanien, Kommentar von Angelika Engler zur Herabstufung der Bonität Spaniens durch die Ratingagentur Moody's

ID: 364732
(ots) - Spaniens Reformbemühungen überzeugen nicht. So
schlicht und einfach muss man wohl die Entscheidung der Ratingagentur
Moody's werten, die Bonität des Königreichs von "Aa1" um eine Stufe
auf "Aa2" mit negativem Ausblick herabzusetzen. Moody's nahm sich
damit nicht einmal die Zeit, um die Zahlen der Bankenaufsicht Banco
de España über den Kapitalbedarf der spanischen Banken und Sparkassen
zur Erfüllung der neuen Eigenkapitalanforderungen abzuwarten. Das
kommt fast schon einer Ohrfeige für Regierung und Bankenaufsicht
gleich. Zumal Moody's längst eine eigene Rechnung aufmachte und für
die Rekapitalisierung der krisengebeutelten Sparkassen nach den zehn
Jahren des Immobilienbooms 50 Mrd. Euro statt der offiziell
kalkulierten 20 Mrd. Euro ansetzt.

Die Erwartung zusätzlicher Staatsschulden kombiniert mit dem
prognostizierten schwachen Wachstum Spaniens auf mittlere Sicht und
der begrenzten Kontrolle der Regierung über die Ausgaben der 17
autonomen Regionalparlamente ließen die Agentur ihre im Dezember
angekündigte Drohung für eine Herabstufung nun wahrmachen. Das
schlechtere Rating dürfte nicht nur die Finanzierung des Staates,
sondern auch der Banken und Unternehmen verteuern.

Das Land, das erst im laufenden Jahr aus der Rezession
herauskommen dürfte und ein zartes Wachstum von etwa 0,7% erwartet,
steht mit einem Schuldenberg von etwa 65% des Bruttoinlandsproduktes
(BIP) im Euro-Vergleich zwar immer noch gut da. Und die bisher tapfer
durchgezogenen Sparpläne ließen das Haushaltsdefizit 2010 immerhin
von 11,2 auf 9,24% des BIP sinken. Doch die künftigen höheren
Refinanzierungskosten könnten Spanien doch noch einen Fall für den
europäischen Rettungsfonds werden lassen.

Gerade mit der jüngsten Sparkassenreform und der damit verbundenen
Rekapitalisierung will das Land die Zweifel der Märkte über die


Solvenz der Branche aus der Welt schaffen und damit den Druck vom
Länderrisiko nehmen. Doch Investoren vermuten trotz aller bisher
veröffentlichten Daten über Kreditrisiken weitere Leichen in den
Bilanzen. Bei unsanierten Bilanzen aber dürften die erhofften
privaten Investoren von den Cajas fernbleiben. Und der Fluch des
Immobilienrausches mit all seinen ökonomischen Folgen wird wohl noch
weiter über Spaniens Bonität schweben.

(Börsen-Zeitung, 11.3.2011)



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