Neue OZ: Kommentar zu Tarife / Bahn / GDL / Streik
ID: 364750
Gewerkschafter sprechen gerne von Solidarität. Die Lokführer
demonstrieren davon gerade das Gegenteil. Einerseits gegenüber ihren
Kollegen: Offenkundig halten sie sich für etwas Besseres und beharren
auf Einzelinteressen ihrer kleinen Sparte. Nach dem Motto: "Wie?
Jemand muss die Züge warten? Was? In der Verwaltung arbeitet auch
jemand?" Das scheint den Lokführern mit einem Dünkel, den sonst in
Tarifdingen nur Piloten haben, egal zu sein. Obendrein fehlt es ihnen
an Loyalität. Dass Streiks dem Arbeitgeber schaden, ist Sinn der
Sache. Es gibt aber Beispiele wie Alitalia, die von
Einzelgewerkschaften förmlich ausgenommen wurde. Endstation: Pleite.
Im konkreten Fall ist Geld nicht mal das Hauptproblem. Denn die
Lokführer belegen, weshalb die Bahn so große Image-Nöte hat. Deren
Ruf leidet nämlich nicht nur unter hakender Technik bei Hitze und
Kälte, versifften Toiletten, Verspätungen oder Einsparungen. Er folgt
auch und gerade aus der geringen Kundenfreundlichkeit. Mit ihrer
Streikfreude zeigen die Lokführer, wo die Wurzel liegt: Zuerst kommen
sie, dann der Fahrgast.
Möglich, dass sie so einige Prozentpunkte hinter dem Komma
gewinnen. An Akzeptanz aber verlieren sie. Wenn sie ihren Streik als
Erfolg feiern, just während Fahrgäste genervt auf Züge und
Unternehmen auf Waren warten, wird kaum jemand gratulieren. Im
Gegenteil, die Lokführer liefern jeden Grund, gesetzliche Fixierungen
der Tarifeinheit so scharf wie möglich ausfallen zu lassen.
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Datum: 10.03.2011 - 22:00 Uhr
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