Neue OZ: Kommentar zu Kirchen / Reformen
ID: 369463
Die Ankündigungen im Herbst klangen vielversprechend: Nach den
Missbrauchsskandalen in der katholischen Kirche hatten die Bischöfe
einen Dialog angekündigt. Die Reformsignale, die Robert Zollitsch als
Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz aussandte, fanden ein
wohlwollendes Echo bei vielen Laien. Doch zugleich weckten seine
Ankündigungen hohe Erwartungen. Ein halbes Jahr später zeigt sich:
Sie werden wahrscheinlich nicht erfüllt.
Unter der kirchensprachlich typischen Überschrift "Im Heute
glauben" sind in den kommenden fünf Jahren fünf Treffen geplant.
Jeweils 300 handverlesene Teilnehmer sollen über Gott und
Glaubensinhalte sprechen. Doch damit werden nicht die drängenden
Fragen der Gemeinden beantwortet, wie die nach dem Umgang mit dem
Priestermangel und der Rolle des Christentums in einer weltlichen
Gesellschaft.
Als Teil der Weltkirche ist der katholischen Kirche in Deutschland
zwar ein Sonderweg versperrt. Aber die notwendige Aufbruchsstimmung
wird mit derartigen Treffen wohl kaum erzeugt. Die Veranstaltungen
wären nur sinnvoll, wenn mehr herauskäme als die Erkenntnis: Wie
schön, dass wir mal wieder drüber gesprochen haben. So bleibt der
Eindruck, dass sich Reformer und traditionell orientierte Bischöfe
mit diesem Vorgehen nur auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen
konnten, mehr nicht.
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Datum: 17.03.2011 - 22:00 Uhr
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