DGAP-News: Johannes Führ Asset Management GmbH : Katastrophe in Japan verändert Weltwirtschaft finanziell und psychologisch - und bietet neue Chancen
ID: 373408
Marktbericht
Johannes Führ Asset Management GmbH : Katastrophe in Japan verändert
Weltwirtschaft finanziell und psychologisch - und bietet neue Chancen
24.03.2011 / 10:00
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Frankfurt, 24. März 2011 - Einschätzung von Johannes Führ, Vorsitzender des
Advisory Boards der Johannes Führ Asset Management GmbH:
Die Ereignisse in Japan werden die Welt nachhaltig verändern. Ein Umdenken
in der Energiepolitik ist in vielen Ländern der Erde die konsequente Folge.
Zwar werden viele Länder auch in Zukunft auf Atomenergie setzen müssen, um
ihre Wirtschaft unabhängiger vonÖl, Gas und Kohleimporten zu machen.Überall aber wird nach Alternativen gesucht werden - müssen.
Damit ist sowohl eine kurzfristige als auch eine langfristige Wirkung auf
die Weltwirtschaft durch eine veränderte Energiepolitik zu erwarten.
Allerdings ist es noch ein weiter Weg, bis Wind, Wasser und vor allem Solar
die entstehende Energielücke nachhaltig schließen können. Bis dahin werden
Geschehnisse wie in Nordafrika zunächst zu erhöhten Energiekosten und somit
auch zu einer weiter steigenden Inflation führen, was zu einer
Verlangsamung der Wirtschaftsleistung führt.
Gefahr marktwirtschaftsfeindlicher Stimmung in Europa
Die Belastungen aus der Katastrophe sind jedoch nicht nurökonomischer und
damit auch finanzieller Natur. Was vielleicht noch wesentlich schwerer
wiegen wird, ist die Tatsache, dass das zukünftige veränderte Denken der
Menschen auf diesem Globus die Weltwirtschaft maßgeblich umgestalten kann
und wird. So ist es gut möglich, dass die disziplinierte japanische
Gesellschaft die wirtschaftlichen Schäden nach einem Jahr in den Griff
bekommt. Auf der psychologischen Ebene wird jedoch die Befürchtung bleiben,
dass sich gerade in Europa eine im Zuge der Atomskepsis auch
marktwirtschaftsfeindliche Politik etablieren kann. Dies könnte größere
finanzielle Folgen für die nächsten Jahrzehnte haben als die derzeitigen
Katastrophen in Japan. Die vor uns liegende Zeit wird zeigen, inwieweit die
Börsen in Europa schon heute dieser Veränderung Rechnung tragen werden.
Lieferschwierigkeiten beeinträchtigen Weltwirtschaft
Anders als oft berichtet ist Japan ein sehr wichtiger Handelspartner für
die Welt. In den USA ist Japan der viertgrößte Exportpartner nach Kanada,
Mexiko und China. Wenn nun in Japan Häfen, Straßen, Flughäfen, Fabriken und
Verteilzentren beschädigt oder zerstört sind, kommt es zu
Lieferschwierigkeiten, die umgehend in den ausländischen Märkten - und hier
insbesondere in den asiatischen Ländern - zu spüren sein werden. Solche
Lücken können die international diversifizierte Produktionskette leicht
unterbrechen. Die letzte Rezession hat bereits gezeigt, wie
störungsanfällig die Weltwirtschaft diesbezüglich ist, auch deshalb, weil
nur möglichst geringe Vorratslager gehalten werden. Deshalb sind nicht nur
plötzliche Produktionsausfälleüberall auf der Welt, sondern auch
Kostenschübe einzukalkulieren. Diese drohen nicht nur in der
Energieerzeugung, sondern ebenso in auf den ersten Blick unbeteiligten
Branchen.
Hohe Kosten für höchstverschuldete Industrienation
Auf der anderen Seite darf man nicht vergessen, dass damit ein immenser
Investitionsbedarf für den Wiederaufbau entsteht. Dieser muss jedoch
finanziert werden. Die Kosten der Katastrophe sind aus heutiger Sicht
gewaltig. Auch wenn andere Industrieländer wie die EU und USA finanzielle
Unterstützung leisten, wird die Hauptlast von Japan zu tragen sein, das
bereits die höchstverschuldete Industrienation der Welt ist. Der hohe
inländische Sparanteil der Japaner konnte bis jetzt diesen
Verschuldungsgrad mit einer Null-Zins-Politik finanzieren. Es wird sich
zeigen, ob das so bleiben kann.
Es ist noch zu früh, um klar ausschließen zu können, dass wir am Beginn
einer weltweiten Rezession stehen. In der Wirtschaft, und erst recht an den
Börsen, entscheidet nicht die Realität, sondern das, was die Menschen
glauben möchten. In den kommenden Monaten wird es daher wichtig sein, neben
den Risiken auch die Chancen zu erkennen.
Aktien der Rückversicherer beobachten
Diese bieten sich auch am Aktienmarkt: Neben den klassischen Gewinnern
eines Wiederaufbaus in Japan gilt es auch dieüberverkauften Werte wieder
auf die Beobachtungsliste zu setzen. Ein gutes Beispiel bieten die Aktien
der Rückversicherer. Diese wurden schon abgestraft, hat der Sektor doch
bereits durch das Erdbeben in Neuseeland einen erheblichen Teil der
Rücklagen für dieses Jahr aufgebraucht. Der Sektor ist aber auch ein gutes
Beispiel für den Hang zurÜbertreibung am Aktienmarkt. Denn auch in Zukunft
werden Versicherungen ihre Risiken bei Rückversicherungen absichern. Da es
sich hierbei um einen sehr begrenzten Markt von Anbietern handelt, werden
die Rückversicherer ihre Prämien mit Hinweis auf die Verluste im Jahr 2011
massiv nach oben setzen können.
Finanzielle Last verbaut schnelle Rückkehr zu Wachstum
Bei den Ereignissen handelt es sich um vorübergehende Störungen. Jeder
weiß, dass auf jede Krise ein Wiederaufbau folgt, der sich im
Bruttoinlandsprodukt (BIP) statistisch gesehen als Wachstum niederschlägt.
Dies war bei dem schweren Erdbeben in Kobe 1995 genauso, als nach sechs
Monaten die Statistik wieder einen ausgewogenen Stand anzeigte. Doch dabei
handelt es sich nicht um einen Wohlstandsgewinn, sondern nur um den
Ausgleich des vorherigen Produktions- und Konsumeinbruchs, der zudem sehr
einseitig war: Das Wachstum konzentrierte sich auf wenige Branchen, wie den
Hoch- und Tiefbau sowie Lieferanten von Stahl oder Zement.
Japans Zentralregierung schulterte damals Lasten von umgerechnet 58
Milliarden Dollar, oder ein Prozent des BIP, um die Infrastruktur und den
Wohnungssektor in der Krisenregion zu erneuern. Die heutige Ausgangslage
ist wesentlich ungünstiger. Der Schaden dürfte ein Mehrfaches betragen,
besonders angesichts der drohenden atomaren Verseuchung. Gleichzeitig ist
die Finanzkraft deröffentlichen Hand geschrumpft. 1995 betrug der
Schuldenberg in Japan noch 80 Prozent des BIP, heute liegt er beiüber 200
Prozent, doppelt so hoch wie in Griechenland. Dass aber zusätzliche
Staatsausgaben unausweichlich sind, liegt auf der Hand. Die finanzielle
Bürde, die das Land tragen muss, wird dadurch noch schwerer.
Vorerst dürfte die Zusatzlast wenig zu spüren sein, denn das Zinsniveau ist
tief, und wird durch das eifrige Sparverhalten der Japaner finanzierbar
gehalten. Aber auf lange Sicht verbaut sie die schnelle Rückkehr zu
Wachstum und Wohlstandsgewinnen künftiger Generationen.
Kontakt
Johannes Führ Asset Management GmbH
Oliver Heidecker
Friedensstraße 6-10
60311 Frankfurt
Telefon: 069 / 27 13 68 - 40
Fax: 069 / 27 13 68 - 10
E-Mail: presse@johannes-fuehr.com
www.johannes-fuehr.de
Seit 1989 steht Johannes Führ für erfolgreiches und bankenunabhängiges
Asset Management. Die Johannes Führ Asset Management GmbH verwaltet
Aktien-, Renten- und Mischfonds in Form von Publikumsfonds, Spezialfonds
und Direktmandaten. Dabei sind die Manager der Johannes Führ Fonds
insbesondere für ihre langjährige Erfahrung und erfolgreiche Performance
bei Unternehmensanleihen bekannt.
Basis des Anlage- und Beratungsprozesses ist das Q-L-D-Prinzip (Qualität -
Sicherheit - Liquidität). Mithilfe des hauseigenen Analysesystems CRIPS(R)
(Credit Research&Investment Process System) steuert das
Portfolio-Management sein Engagement an den Rentenmärkten durch dieÜberwachung von Bonitäts- und Durationsrisiken.
Die Johannes Führ Fonds stehen für solide Anlagen mit attraktiven Renditen.
Für seine Leistungen wird das Management der Johannes Führ Fonds regelmäßig
ausgezeichnet. Das Unternehmen erhielt in den Jahren 2005, 2006, 2007,
2008, 2009 und 2010 die Sauren Golden Awards für herausragendes
Fondsmanagement in der Kategorie 'Anleihen Global'.
Ende der Corporate News
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Datum: 24.03.2011 - 10:00 Uhr
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