Weiter im Takt: THW empfängt den TV Großwallstadt am Dienstag
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Weiter im Takt: THW empfängt den TV Großwallstadt am Dienstag
Der Spielplan lässt keine Verschnaufpause für die "Zebras" zu: Nur drei Tage nach dem 36:29-Hinspielsieg im Champions-League-Achtelfinale bei KIF Kolding geht es für den THW Kiel am Dienstagabend gegen den TV Großwallstadt wieder um wichtige Bundesligapunkte. Der Anwurf in der Sparkassen-Arena-Kiel erfolgt um 19.00 Uhr, Sport1 überträgt die Partie live und kostenpflichtig im Internet sowie über den PayTV-Sender Sport1+.
Einerseits zu stark, um in den Abstiegskampf zu geraten; andererseits nicht stark genug für die erneute Europapokal-Qualifikation: Altmeister TV Großwallstadt sitzt derzeit zwischen den Stühlen und entpuppt sich als graueste Maus der Liga.
Nach der etwas überraschenden Qualifikation für den EHF-Pokal in der vergangenen Saison dank eines Tores Vorsprung auf die Füchse Berlin war es nicht verwunderlich, dass bei den Franken auf Kontinuität gesetzt wurde: Lediglich Linkshänder Einar Holmgeirsson musste den Verein verlassen und schloss sich Aufsteiger HSG Ahlen-Hamm an. Nach nur zwölf Einsätzen und acht Toren war den Großwallstädtern eine Vertragsverlängerung mit dem lange verletzten Isländer zu riskant. Damit Steffen Weinhold nicht noch eine Saison im rechten Rückraum auf sich allein gestellt ist, wurde mit Moritz Schäpsmeier ein Mindener Eigenwächs von Bundesliga-Absteiger GWD verpflichtet. Schäpsmeier vergrößert damit bei Großwallstadt die große Fraktion der deutschen "Gelegenheits-Nationalspieler". Neben ihm haben auch Stefan Kneer, Oliver Köhrmann, Steffen Weinhold, Andreas Kunz, Michael Spatz und Jens Tiedtke bereits das DHB-Trikot getragen. Allesamt gehören sie nicht zum Stammpersonal von Heiner Brand, aber wenn mal wieder akute Not auf einer Position herrscht, kann der Bundestrainer stets auf adäquaten Ersatz aus Nordbayern hoffen (siehe auch Gegnerkader Großwallstadt).
Doch die Erfolge der Vorsaison wollten sich trotz des gleichen Personals nicht so recht einstellen. Der TVG erledigte zwar die Pflichtaufgaben gegen die designierten Kellerkinder, war demgegenüber aber gegen die Topclubs der TOYOTA Handball-Bundesliga stets chancenlos. Früh zeichnete sich daher ab, dass Großwallstadt sich im zentralen Mittelfeld der Liga einnisten würde. Und spätestens, als die Mannschaft am 20. März - dem Tag also, an dem der THW Kiel durch einen 38:26-Erfolg über Flensburg Derby-Geschichte schrieb und sich über ein glanzvolles Comeback von Daniel Narcisse freute - mit 28:33 in Melsungen unterlag, hatten sich auch die leisesten Hoffnungen auf eine erneute Europapokal-Qualifikation zerschlagen: Vier Punkte Rückstand auf den minimal benötigten achten Platz, die Duelle mit den Spitzenclubs aus Flensburg, Kiel, Hamburg und Mannheim unmittelbar vor Augen. Gegen die SG unterlag der TV in der vergangenen Woche knapp mit 27:28 und blieb damit auf dem zehnten Platz der Tabelle (siehe auch Gegnerkurve Großwallstadt und Tabelle). Die einzige Chance, auch in der kommenden Spielzeit europäisch dabei zu sein, liegt demnach darin, den EHF-Pokal zu gewinnen. Im Viertelfinal-Rückspiel empfangen die Franken am kommenden Wochenende die Franzosen aus Saint-Raphael, nachdem sie am Samstagabend im Land des Weltmeisters nur knapp mit 31:32 (17:15) unterlegen waren. Stefan Kneer, auch in der Liga der Großwallstädter mit der besten Feldtrefferquote, war mit acht Treffern bester Torschütze seiner Mannschaft.
Doch trotz wenig überraschender Ergebnisse in der Liga ließ der TV Großwallstadt mehrfach in dieser Saison von sich reden: Ende November wurde Coach Michael Biegler nach nicht einmal einem Jahr im Amt völlig überraschend mit sofortiger Wirkung vor die Tür gesetzt. Während dessen Vorgänger Peter David nun wieder in Hauptverantwortung das TVG-Zepter schwingt, schwieg die Clubführung "aus arbeitsrechtlichen Gründen" über den genauen Anlass der Entlassung. Vorstand Guido Heerstraß betonte lediglich, mit Bieglers Arbeit als Trainer "rundum zufrieden" gewesen zu sein, und auch die Mannschaft schien geschockt. "Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt, sind genauso überrascht und wurden vorher nicht informiert. Die Mannschaft hätte die Arbeit mit Michael Biegler gerne fortgesetzt", erklärte Kapitän Andreas Kunz.
In der WM-Pause stellte der TV Großwallstadt dann gleich mehrere Weichen für die Zukunft. Die auslaufenden Verträge mit Linksaußen Andreas Kunz, Csaba Szücs und auch Nationalspieler Steffen Weinhold würden aus finanziellen Gründen nicht verlängert, obwohl dem Trio noch vor Weihnachten neue Laufzeiten in Aussicht gestellt wurde. "Die gesamtwirtschaftliche Situation der letzten zwei Jahre hat sicherlich dazu beigetragen, dass die gesteckten Ziele bei den Einnahmen nicht in dem Maße realisiert werden konnten, wie sie geplant waren. Wie jedes andere Unternehmen müssen auch wir aufs Geld schauen", erklärte Heerstraß hierzu. Daher macht der Altmeister aus der Not eine Tugend und setzt in Zukunft auf junge Talente. Drei davon sind die mehrfachen Jugendnationalspieler Patrick Schmidt, Florian Eisenträger und Steffen Kaufmann, die ab der kommenden Spielzeit von der erfolgreichen A-Jugend des Vereins ins Bundesligateam hochgezogen werden. "Der TVG beweist mit der Verpflichtung von Patrick, Florian und Steffen wieder einmal, dass die Philosophie - mit jungen deutschen Spielern in der stärksten Liga der Welt zu bestehen - nicht nur auf einem Blatt Papier steht, sondern gelebt wird", lobt Team-Manager Uli Wolf. Da es aber ganz ohne erfahrene Akteure auch nicht ginge, wurde mit Martin Galia vom TBV Lemgo ein namhafter Nachfolger für das nach Flensburg wechselnde Ex-"Zebra" Mattias Andersson unter Vertrag genommen. Der tschechische Torhüter, der bei den Nordbayern an seine Göppinger Glanzzeiten anknüpfen möchte, war der Wunschspieler von Petar David, und Uli Wolf strich noch einmal heraus, wie wichtig "ein überdurchschnittlicher Torhüter für eine Mannschaft" sei. Dass die Defensive das Prunkstück des neuen TVG werden soll, belegt zudem die Vertragsverlängerung mit dem isländischen Abwehrspezialisten Sverre Jakobsson bis 2013.
In der Bundesliga gewann der THW bislang 24 von 34 Heimspielen gegen den Altmeister, viermal siegte der Gast. Der letzte doppelte Punktgewinn der Franken liegt allerdings schon zehneinhalb jahre zurück: In der Saison 2000/2001 siegte der TVG mit 25:23, beste Torschützen waren Nenad Perunicic auf der einen und Joachim Boldsen auf der anderen Seite - ein Indiz dafür, wie lange dies schon her ist. Dementsprechend gehen die "Zebras" auch als klarer Favorit in die Partie. In der vergangenen Spielzeit siegten die nach der sensationellen Niederlage in Balingen leicht verunsicherten Kieler am 2. Weihnachtsfeiertag 2009 mit 31:26 (siehe auch Gegnerdaten Großwallstadt).
Die Schiedsrichter am Dienstag in der Sparkassen-Arena-Kiel sind Lars Geipel und Marcus Helbig.
Kontakt:
www.thw-provinzial.de
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Datum: 28.03.2011 - 16:01 Uhr
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