Virtuell & Individuell: Online Hilfs-Foren

Virtuell & Individuell: Online Hilfs-Foren

ID: 379226

"Forschungslabor" der FH St. Pölten analysiert Hilfe in Internet-Foren


St. Pölten, 1. April 2011 – Internet-Foren stellen in schwierigen Lebenslagen heute eine
häufig genützte Quelle für Rat und Unterstützung dar. Dass noch viel mehr Potenzial in dieser
Art der Hilfe steckt, zeigt ein aktuelles "Forschungslabor" der Fachhochschule St. Pölten.
WissenschaftlerInnen und Studierende des Master-Studiengangs Soziale Arbeit analysierten
dabei umfassend Hilfeleistung in Foren des WWW und zeigen auf, welchen Beitrag künftig
Soziale Arbeit leisten kann. Die Untersuchungsergebnisse werden nun publiziert und am 12.
Mai der Öffentlichkeit präsentiert.



(firmenpresse) -

Wer heute persönliche Probleme hat, sucht immer öfter Hilfe im Internet. Besonders in
Online-Foren erhält man individuellen Rat und mögliche Lösungsvorschläge für Probleme.
Genau diese Art der Selbsthilfe haben Studierende und ForscherInnen der FH St. Pölten
zum Thema eines "Forschungslabors" gemacht. Im Laufe der vier Semester dauernden
Forschungstätigkeiten analysierten sie so 16 verschiedene Hilfs-Foren mit
unterschiedlichen Themenbereichen. Im Zentrum der Analyse stand dabei die Frage, wie
sich die Hilfeleistungen in Foren genau gestalten. Denn sie bieten – etwa im Gegensatz
zur allgemeinen Hilfe auf Webseiten - durch wechselseitigen Austausch von Erfahrungen
individuelle Ratschläge für Hilfesuchende. Hier zeigten sich zunehmend Muster und
Strukturen, die bisher für diesen Bereich noch nicht untersucht wurden. Diese Lücke füllt
die FH St. Pölten nun mit diesem "Forschungslabor".

Um Antwort wird gebeten
"Bisher gab es auf diesem Gebiet kaum sozialwissenschaftliche Forschungstätigkeit. Da
diese Art der Hilfe im Internet aber stets an Bedeutung für Personen mit Problemen
gewinnt, haben wir sie gemeinsam mit Studierenden des Masterstudiengangs detaillierter
untersucht", sagt FH-Prof. Dr. Manuela Brandstetter, die Leiterin des Forschungsprojektes.
"Unsere Forschungsergebnisse geben nun grundlegende Einblicke in die Hilfsprozesse,
die hier entstehen." Die Analysen zeigen auf, dass die Hilfsinteraktionen im Web eigenen
Spielregeln folgen. Dazu gehört, dass Hilfeansuchen nicht unkommentiert gelassen
werden. Das Ignorieren eines Hilferufs würde einer Verletzung der sozialen Normen
gleichkommen. In der Interaktion agieren helfende Personen dann in der Regel nach
einigen typischen Handlungsstrategien. Diese reichen von Vermeidungsverhalten durch
Themenwechsel, über den Versuch, einem Problem die Dramatik zu nehmen, bis hin zum


Aufzeigen von Alternativen.

Ebenso wurde deutlich, dass die Hilfeleistung auch in Zusammenhang mit einem Gewinn
an sozialer Anerkennung und sozialem Status steht. Viele Foren sind so aufgebaut, dass
der Status der UserInnen mit der Anzahl ihrer Beiträge steigt. HelferInnen versuchen
mitunter ihre Fähigkeiten z. B. durch besonders empathische oder niveauvolle Beiträge
unter Beweis zu stellen. Trotzdem liegt das Endziel des Engagements der UserInnen
darin, andere bei der Problemlösung zu unterstützen.

Mehr Arbeit für Soziale Arbeit
"Wenn es zum Beispiel darum geht, die Helfenden in ihrem Engagement zu fördern, kann
künftig die Soziale Arbeit verstärkt ihre Instrumente einsetzen", sagt Brandstetter.
"Tatsächlich sind die Einsatzbereiche der Sozialen Arbeit in Internet-Foren gegenwärtig
noch eingeschränkt. Sie kann aber im Cyberspace wertvolle Dienste leisten." Ein
mögliches Einsatzgebiet wäre die Betreuung von Internet-Foren oder parallel eine
Intensivierung der Online-Beratung. Es kann aber auch so weit gehen, dass
SozialarbeiterInnen die Menschen dabei unterstützen, sich in der Welt des Cyberspace
zurecht zu finden, sodass sie Online-Hilfe erst in Anspruch nehmen können. Denn vielen
ist der Zugang zum Internet nach wie vor aufgrund von strukturellen Gegebenheiten
verwährt.

Demgemäß können die Ergebnisse dieses "Forschungslabors" des Master-Studiengangs
Soziale Arbeit der FH St. Pölten einen wichtigen Beitrag leisten, um einschlägige Hilfe- und
Beratungsangebote im Internet weiterzuentwickeln. In weiterer Folge wirkt sich dies auch
förderlich auf die Entwicklungschancen für die Hilfe- und Beratungsforschung insgesamt
aus. Aus diesem Grund wird das "Forschungslabor" am 12. Mai an der FH St. Pölten im
Rahmen eines Informationsabends präsentiert. Dabei sprechen Master-Studierende über
ihre Untersuchungen, wie beispielsweise
die Frage der Informationsnutzung und der sozialen Chancengleichheit im Web (Barbara
Stricker) sowie die idealtypische und gelungene Online-Hilfe (Andreas Neidl). Die
Untersuchungsergebnisse werden nun in Buchform publiziert.




Kontakt FH St. Pölten:
FH-Prof. Mag. Dr. Manuela Brandstetter
Fachhochschule St. Pölten
Bereich Soziale Arbeit
Matthias Corvinus-Str. 15
3100 St. Pölten
T +43 / (0)2742 / 313 228 - 553
E manuela.brandstetter@fhstp.ac.at
W http://www.fhstp.ac.at/so

Redaktion & Aussendung:
PR&D - Public Relations für Forschung & Bildung
Mariannengasse 8
1090 Wien
T +43 / (0)1 / 505 70 44
E contact@prd.at
W http://www.prd.at

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:

Über die Fachhochschule St. Pölten
Die Fachhochschule St. Pölten ist Anbieterin praxisbezogener und leistungsorientierter
Hochschulausbildung in den Bereichen Technologie, Wirtschaft und Gesundheit & Soziales.
In mittlerweile 14 Studiengängen werden mehr als 1800 Studierende betreut. Neben der
Lehre widmet sich die FH St. Pölten intensiv der Forschung. Die wissenschaftliche Arbeit
erfolgt innerhalb der Studiengänge sowie in eigens etablierten Instituten, in denen laufend
praxisnahe und anwendungsorientierte Forschungsprojekte entwickelt und umgesetzt werden.



PresseKontakt / Agentur:

Kontakt FH St. Pölten:
FH-Prof. Mag. Dr. Manuela Brandstetter
Fachhochschule St. Pölten
Bereich Soziale Arbeit
Matthias Corvinus-Str. 15
3100 St. Pölten
T +43 / (0)2742 / 313 228 - 553
E manuela.brandstetter(at)fhstp.ac.at
W http://www.fhstp.ac.at/so

Redaktion & Aussendung:
PR&D - Public Relations für Forschung & Bildung
Mariannengasse 8
1090 Wien
T +43 / (0)1 / 505 70 44
E contact(at)prd.at
W http://www.prd.at



drucken  als PDF  an Freund senden  ITS Power baut Photovoltaik-Park auf Gewächshäusern in Spanien Drehscheibe für den Energiehandel: HGÜ-Verbindung zwischen Großbritannien und den Niederlanden nimmt Betrieb auf
Bereitgestellt von Benutzer: PRD
Datum: 01.04.2011 - 14:03 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 379226
Anzahl Zeichen: 5681

Kontakt-Informationen:

Kategorie:

Vermischtes


Meldungsart: bitte
Versandart: Veröffentlichung

Diese Pressemitteilung wurde bisher 513 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Virtuell & Individuell: Online Hilfs-Foren "
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

FH St. Pölten (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von FH St. Pölten


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z