Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Deutsche Libyenpolitik Grundsätzlich verworren ALEXANDRA

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar

Deutsche Libyenpolitik

Grundsätzlich verworren

ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

ID: 387167
(ots) - Die militärische Intervention der NATO in Libyen
zieht sich hin. Derzeit scheint ein Patt zwischen Rebellen und
Regierung zu herrschen. Das westliche Bündnis ist zerstritten, und es
gibt viele ungeklärte Fragen. Der Sturz des Diktators Gaddafi ist
nicht in Sicht. Macht das NATO-Engagement überhaupt einen Sinn?
Eindeutig ja. Gaddafi kann nicht mehr über das ganze Land bestimmen.
Und ein drohendes Massaker seiner Schergen in Bengasi wurde durch das
Eingreifen des Westens verhindert. Dass Gaddafis Macht bröckelt, ist
ein ermutigendes Signal für die Revolten in den anderen arabischen
Ländern. Hätte der libysche Diktator gesiegt, wäre die Angst überall
zurückgekehrt. Die Gefahr von Rückschlägen ist schon so groß genug.
Belastbare demokratische Strukturen sind noch nirgendwo zu erkennen.
Geduld ist gefragt und langer Atem. Die Erhebung in der arabischen
Welt ist außenpolitisch die wichtigste Entwicklung. Es ist schade,
dass die deutsche Außenpolitik bisher schwankt wie ein Schilfrohr im
Winde und sich nicht auf der Höhe der Ereignisse bewegt. Die deutsche
Enthaltung im UN-Sicherheitsrat war eine unnötige Brüskierung der
engsten westlichen Verbündeten. Vor allem, weil kaum jemand so laut
nach Gaddafis Sturz gerufen hatte wie Guido Westerwelle. Doch das
sollte wohl ein Ruf ohne Konsequenzen bleiben - was nebenbei gesagt
an seine Forderung nach Steuersenkungen in der Innenpolitik erinnert.
Auch für ein Waffenembargo machte sich die Regierung stark. Als es
durchgesetzt werden sollte, zog Deutschland seine Schiffe aus dem
Mittelmeer ab. Der Zickzackkurs geht weiter: Deutschland will nun
dabei sein, wenn humanitäre Einsätze zur Rettung von Libyern
militärisch flankiert werden sollen. Das ist eine richtige
Entscheidung. Die bringt aber trotzdem keine Logik in die
grundsätzlich verworrene schwarz-gelbe Außenpolitik.





Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Altersarmut als konkrete Realität? Erneuter Anschlag auf Bürgerbüro von Raju Sharma
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 13.04.2011 - 18:21 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 387167
Anzahl Zeichen: 2180

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Bielefeld



Kategorie:

Politik & Gesellschaft



Diese Pressemitteilung wurde bisher 222 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar

Deutsche Libyenpolitik

Grundsätzlich verworren

ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Neue Westfälische (Bielefeld) (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Kita-Pläne in NRW: Eltern sollen wieder zahlen ...

Bielefeld. Die Kitalandschaft in NRW steht offenbar vor einer grundlegenden Veränderung. Dies geht aus einem bislang unter Verschluss gehaltenen Eckpunktepapier des Landes NRW hervor. Wie die in Bielefeld erscheinende Tageszeitung "Neue Westfä ...

Gewalt in NRW-Kitas hat sich mehr als verdoppelt ...

Die Gewalt in NRW-Kitas steigt drastisch an. Wie die in Bielefeld erscheinende Tageszeitung "Neue Westfälische" (Samstag) berichtet, haben sich die Meldefälle bei den Landesjugendämtern seit 2022 mehr als verdoppelt. Während in Westfale ...

Alle Meldungen von Neue Westfälische (Bielefeld)


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z