Abführmittel in der Selbstmedikation nur kurzfristig anwenden
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sollten Patienten mit ihrem Apotheker auch darüber sprechen, ob sie
das Präparat kurz- oder längerfristig anwenden wollen oder schon
angewendet haben. "Grundsätzlich sollten Abführmittel in der
Selbstmedikation nur bei Bedarf und kurzfristig eingesetzt werden.
Denn bei Dauergebrauch können einige Abführmittel selbst Verstopfung
verursachen", sagt Prof. Dr. Martin Schulz, Vorsitzender der
Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK).
Abführmittel mit den synthetischen Wirkstoffen Bisacodyl und
Natriumpicosulfat oder einige Pflanzenextrakte können bei
langfristiger Einnahme oder Missbrauch zu einem Kaliumverlust führen,
der sich als Darmträgheit äußern kann. Sie sollten deshalb in der
Selbstmedikation maximal zwei Wochen lang angewendet werden. Eine
erneute Gabe ist frühestens zwei bis drei Tage nach erfolgter
Darmentleerung empfehlenswert. Falls auf ärztlichen Rat längerfristig
Abführmittel eingenommen werden müssen, sind Quellstoffe, wie in
Flohsamenschalen oder Leinsamen, geeignet. Wichtig ist, gleichzeitig
viel zu trinken. Eine längerfristige Therapie ist auch möglich mit
Mitteln wie Lactulose oder Macrogol. Sie binden Wasser im Darm,
dadurch wird auch der Darminhalt weicher.
Auch wenn eine Darmträgheit kurzfristig leicht zu beheben ist -
harmlos ist sie nicht immer. Apotheker raten zum Arztbesuch, wenn die
Beschwerden länger als drei Monate bestehen, gleichzeitig Schmerzen
auftreten oder wenn sich Verstopfung und Durchfall abwechseln.
Schulz: "Es ist ein Ammenmärchen, dass man sich durch eine
Verstopfung innerlich vergiften könne und dass Abführmittel zur
"Blutentgiftung" dienen. Abführmittel helfen auch nicht beim
langfristigen Abnehmen."
Abführmittel werden auch bei Sportarten mit
Gewichtsklassen-Einteilung missbräuchlich angewendet. Zusammen mit
dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dem Allgemeinen
Deutschen Automobil-Club (ADAC) hat die ABDA - Bundesvereinigung
Deutscher Apothekerverbände dem Medikamentenmissbrauch den Kampf
angesagt. Ein gemeinsames Symposium am 3. November 2011 wird
verschiedene Aspekte des Medikamentenmissbrauchs thematisieren.
Die Pressemitteilung und weitere Informationen unter www.abda.de.
Pressekontakt:
Dr. Ursula Sellerberg, MSc
Stellv. Pressesprecherin
Tel.: 030 - 40004 134
E-Mail: u.sellerberg@abda.aponet.de
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Datum: 26.04.2011 - 10:04 Uhr
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