Ältere Arbeitnehmer lernen anders, nicht schlechter
ID: 40033
Personaldienstleister über die Generation Silber
Von Ansgar Lange
Bei der Einstellung neuer Mitarbeiter achten die Personalberater von Adecco daher auch nicht auf das Alter der Kandidaten, sondern auf die einsatzrelevanten Eigenschaften und die Qualifikation der Bewerber. „Erwiesen ist, dass Menschen grundsätzlich bis ins hohe Alter Neues lernen können, neue Informationen jedoch langsamer verarbeiten. Ältere Menschen lernen anders, zum Beispiel über Verknüpfung mit Erfahrungswissen – nicht aber schlechter“, so Uwe Beyer, Geschäftsführer Adecco Deutschland. Außerdem vermittelt sein Unternehmen über berufsbegleitende Qualifizierungen und Trainingsprogramme „marktgerechte Qualifikationen“.
Der demographische Wandel hat zumindest schon ein neues Berufsbild geschaffen: den so genannten Disability Manager. „Früher war der Weg vorgezeichnet, wenn ein Beschäftigter, der über 50 war, gesundheitliche Probleme bekam: längerer Arbeitsausfall, Jobverlust, Frührente“, sagt Dr. Friedrich Mehrhoff von der Deutschen Gesetzlichen Krankenversicherung (DGUV) http://www.dguv.de. „Das können wir uns jetzt jedoch nicht mehr leisten. Seit 2004 sind Arbeitgeber deshalb gesetzlich verpflichtet, für ein betriebliches Eingliederungsmanagement zu sorgen, mit dem Beschäftigte, die häufig oder über längere Zeit erkrankt sind, wieder zurück ins Arbeitsleben geholt werden können.“
Die Disability Manager (Infos gibt es auf der Internetseite http://www.disability-manager.de) organisieren die Zusammenarbeit zwischen dem erkrankten Arbeitnehmern, den Arbeitgebern, der Personalvertretung, Sozialversicherungen, Behörden, Ärzten, Reha-Einrichtungen und so weiter. Inzwischen gebe es etwa 500 Disability Manager, so die DGUV. Der Düsseldorfer Personalexperte Udo Nadolski, Geschäftsführer von Harvey Nash http://www.harveynash.de, hält politische Maßnahmen wie das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) für kontraproduktiv, wenn es um die Einstellung der Generation Silber geht.
„Die Politik würde nicht ihr Gesicht verlieren, wenn sie nach den negativen Erfahrungen von über einem Jahr Korrekturen machen und das Ganze auf ein europarechtskonformes Maß zurechtstutzen würde“. Nadolski kritisiert schon seit Jahren den in Deutschland herrschenden Jugendwahn: „In einer mühsamen gesellschaftlichen Debatte sind wir endlich zu dem Schluss gekommen, dass eine Politik der Frühverrentung, der Ausgrenzung Älterer und der Bevorzugung junger Mitarbeiter auf Dauer fatal ist. Die demographischen Daten lassen eine solche Politik nicht mehr zu. Das AGG, das eigentlich Diskriminierungen abbauen sollte, erreicht genau das Gegenteil. In Stellenanzeigen dürfen Unternehmen nun nämlich nicht mehr gezielt nach älteren Mitarbeitern suchen. Auch bei Kündigungen hat das AGG Nachteile für diese Personengruppe gebracht: Der bisherige Kündigungsschutz entfällt, da bei der Sozialauswahl die jüngeren Kollegen nicht benachteiligt werden dürfen.“
Der Harvey Nash-Geschäftsführer hält eine weitere Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes nach dem britischen Vorbild für unabdingbar, um mehr Leute in Beschäftigung zu bringen. „Leider erweckt die große Koalition zurzeit nicht den Eindruck, als könnten wir mit mehr Flexibilisierung und Liberalisierung rechnen. Überlegungen, nun auch noch die Zeitarbeit zu reglementieren und diese boomende Branche in ein ähnlich starres Korsett wie Festanstellungen zu pressen, stimmen sehr nachdenklich. Von einem liberalen Arbeitsmarkt profitieren alle, Junge wie Alte. Für diejenigen, die absolut nicht arbeitsfähig sind, hat sich dann der Staat zu kümmern“, bestätigt der Personalexperte Marc Emde, Geschäftsführer der Kirch Personalberatung in Köln http://www.kirchconsult.de. Die Politik habe noch gar nicht erkannt, welche Chancen der Markt für Zeitarbeit auch in Deutschland bietet. Die Niederlande und Großbritannien seien hier schon viel weiter.
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Datum: 13.12.2007 - 16:01 Uhr
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