Stürmische Entwicklung - Investitionen in Offshore-Windkraft steigen trotz Risiken
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vorerst auf Subventionen angewiesen / Staaten müssen Stromnetze
schneller ausbauen / Technologie ist ausgereift, aber noch zu teuer
Die Stromerzeugung in Offshore-Windparks vor Europas Küsten soll
in den kommenden Jahren massiv steigen. Würden alle derzeit geplanten
Anlagen mit einer Leistung von zusammen über 106 Gigawatt tatsächlich
ans Stromnetz gehen, stiege die Gesamtkapazität gegenüber dem
aktuellen Stand (April 2011) um den Faktor 35, wie aus einer Studie
der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC mit GBI
Research hervor geht.
Allerdings bleiben Investitionen in Offshore-Projekte mit
erheblichen Risiken verbunden. Insbesondere Strom aus
Hochsee-Windparks dürfte wegen der hohen Investitions- und
Instandhaltungskosten auf absehbare Zeit nur staatlich subventioniert
konkurrenzfähig sein. Selbst von den befragten Repräsentanten
staatlicher Institutionen halten 60 Prozent eine Förderung auch auf
Sicht von zehn bis zwanzig Jahren für notwendig. Zudem fordern von
den für die Studie befragten Energieversorgern rund 90 Prozent eine
Verbesserung der bestehenden Fördermechanismen. Die deutsche
Bundesregierung hat angekündigt, dies in der anstehenden EEG-Novelle
für 2012 zumindest teilweise aufzugreifen.
In der Verantwortung ist die öffentliche Hand zudem bei der
Erweiterung der Stromnetze, wie Manfred Wiegand, Partner und Global
Utilities Leader bei PwC, erläutert. "Die Offshore-Technologie kann
nur einen signifikanten Beitrag zur Energieversorgung leisten, wenn
die notwendige Infrastruktur vorhanden ist. Insbesondere in
Deutschland geht es dabei um die schnelle Ausweitung der
Leitungskapazitäten. Derzeit dauern Planungs- und
Genehmigungsverfahren für den Bau neuer Stromtrassen mit 10 bis 15
Jahren viel zu lange", gibt Wiegand zu bedenken.
Technologie ist ausgereift
Offshore-Windkraftanlagen haben gegenüber Anlagen auf dem Festland
den Standortvorteil stärkerer und beständigerer Winde. Auf der
anderen Seite ist der Wartungs- und Instandhaltungsaufwand auf See
deutlich höher. Die Studie zeigt jedoch, dass die Offshore-Anlagen
die in sie gesetzten Erwartungen durchaus erfüllen. So ist die
Stromerzeugungskapazität bei allen befragten Anlagenbetreibern an
mindestens neun von zehn Tagen voll verfügbar. Die Ausfallzeiten
entsprechen damit weitgehend den Planungen, nur bei knapp jedem
fünften Befragten stehen die Turbinen häufiger als erwartet still.
Um wettbewerbsfähig zu werden, müssen allerdings auch die
Baukosten deutlich sinken. Dies halten gut vier von zehn befragten
Anlagenbauern und Projektentwicklern für realistisch. Mit gleich
bleibenden Kosten rechnet jeder dritte Befragte, während jeder vierte
inflationsbereinigt einen Kostenanstieg erwartet.
"Kostensenkungspotenziale finden sich im Vergleich zu
Onshore-Anlagen insbesondere im Errichtungsablauf. Hingegen dürften
die Preise für Baustoffe angesichts der zu erwartenden allgemeinen
Konjunktur- und Nachfrageentwicklung aktuell kaum sinken. Bei
Offshore-Anlagen fließt ein erheblicher Teil des Investitionsvolumens
in Fundamente und Plattformen und damit in Stahl und Beton",
erläutert Heiko Stohlmeyer, Experte für Offshore-Windenergie bei PwC.
Aus Sicht der (potenziellen) Kapitalgeber sind Investitionen in
Offshore-Windparks dennoch insgesamt attraktiv. Zwei von drei
Befragten halten das Investitionsrisiko heute für geringer als vor
zwei Jahren. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) würde sogar eher in
Offshore-Anlagen investieren als in Solarenergie. Vor die Wahl
zwischen Offshore- und Onshore-Anlagen gestellt, würden allerdings 36
Prozent die landgestützte Windkraft bevorzugen und nur 18 Prozent die
Offshore-Alternative.
Für die Studie "Offshore Proof - Turning Windpower Promise into
Performance" wurden 57 Experten aus Energiewirtschaft, Politik und
der Finanzbranche befragt.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.pwc.de/de/energy
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Datum: 12.05.2011 - 09:50 Uhr
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