Börsen-Zeitung: Zäsur mit Fragezeichen, Kommentar zur Hochtief-Hauptversammlung von Antje Kullrich

Börsen-Zeitung: Zäsur mit Fragezeichen, Kommentar zur Hochtief-Hauptversammlung von Antje Kullrich

ID: 405050
(ots) - Der personelle Aderlass bei Hochtief ist
gewaltig: Drei von fünf Vorstandsmitgliedern gehen, auch im
Aufsichtsrat sind auf der Kapitalseite erfahrene Hochtief-Kenner
jetzt in der Minderheit. Und ein gewisser Braindrain auf den zweiten
und dritten operativen Führungsebenen scheint ebenfalls nicht
unwahrscheinlich. Wie es angesichts dieser Entwicklung um die
Motivation der gut 70000 Beschäftigten weltweit bestellt ist, lässt
sich erahnen.

ACS zahlt für die Übernahme von Hochtief einen hohen Preis. So
wenig rechtlich angreifbar ihr Vorgehen auch sein mag, der Stil war
fatal. Es fing damit an, dass die Hochtief-Führung vom
Übernahmeangebot ihres Großaktionärs aus der Zeitung erfuhr, und
hörte beim Streit um die künftige Aufsichtsratsbesetzung auf.

Wie steht Hochtief jetzt da? Die überzeugende Bewältigung der
Wirtschaftskrise war gestern, heute ist Hochtief der Konzern der
vielen Fragezeichen. Der neue Vorstandschef Frank Stieler kommt zwar
aus den Reihen des Konzerns, ist jedoch erst seit zwei Jahren an
Bord. Wer Finanzvorstand Burkhard Lohr und den für Concessions sowie
das Asien-Geschäft zuständigen Peter Noé ersetzen soll, ist unklar.

Zu seinen strategischen Vorstellungen zu Hochtief hat sich Stieler
noch nicht geäußert. Das ist zwar verständlich angesichts der
Tatsache, dass er erst nach der Hauptversammlung den Chefsessel
übernommen hat, doch sollte er jetzt schnell Farbe bekennen.

Großaktionärin ACS kommt immer noch nicht aus der Deckung. Für die
Hauptversammlung gilt: Auch diese Gelegenheit, überzeugend für sich
zu werben und sich zu erklären, ließen die Spanier verstreichen. Für
die neuen Machthaber in Essen sprach lediglich ein Linklaters-Anwalt,
der in einem äußerst blassen Auftritt kurz die neuen künftigen
Kontrolleure von Hochtief vorstellte und vage dazu aufforderte, doch


bitte den Blick in die Zukunft zu richten.

Doch gerade um die machen sich Kleinaktionäre und Belegschaft
ernsthaft Sorgen. Sie scheinen nicht unbegründet. ACS hat nie den
Eindruck erweckt, sie wolle ein finanziell und operativ solide
aufgestelltes Unternehmen wie Hochtief unter die eigenen Fittiche
nehmen, um es weiterzuentwickeln. Die künftige Tochter (weit entfernt
ist die Mehrheit von 50% nicht mehr) soll vielmehr eigenen Zwecken
wie der Bilanzkonsolidierung dienen. Würde Hochtief davon abgesehen
weiter weitgehend selbständig agieren können, wäre alles letztlich
nicht so dramatisch. Nur glauben mag daran im Moment kaum einer.



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Datum: 12.05.2011 - 20:50 Uhr
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