Ergebnispräsentation zur Umfrage "Schweizer Pensionskassen 2011"
ID: 408473
Swisscanto Holding AG /
Ergebnispräsentation zur Umfrage "Schweizer Pensionskassen 2011"
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Medienmitteilung
Seitwärtsbewegung für Schweizer Pensionskassen in dünner Luft
Zürich, 18. Mai 2011 - Nach der markanten Erholung im Folgejahr der Finanzkrise
war das vergangene Jahr für die schweizerischen Pensionskassen weitgehend ein
Treten an Ort. Per Ende 2010 lagen die öffentlichen Kassen vermögensgewichtet
bei 91%, die privaten bei knapp 106% Deckung. Diese Werte liegen nur
unwesentlich über denjenigen von Ende 2009, was weitgehend auf die schwache
Anlageperformance im Berichtsjahr zurückzuführen ist. Angesichts der anhaltend
tiefen Zinsen und der Schuldenkrisen diverser Staaten bleibt die Erreichung der
notwendigen Sollrenditen die grösste Herausforderung für die Verantwortlichen.
Die aktuelle Umfrage mit einer neuen Rekordanzahl von 361 Teilnehmern (Vorjahr
278) ermöglicht fundierte und differenzierte Aussagen zur aktuellen Lage der
beruflichen Vorsorge und vermittelt einen aktuellen Einblick in Struktur,
Organisation, Anlagen und Performance der teilnehmenden schweizerischen
Vorsorgeeinrichtungen in einem weiterhin anforderungsreichen Umfeld. Ergänzend
dazu geben die Resultate Aufschluss über eine Reihe aktueller Themen wie
Anpassungen der Asset Allocation, den Verlauf von Sanierungsmassnahmen und die
Aktivitäten der Pensionskassen auf dem Immobilienmarkt.
Geringe Verbesserung der Finanzierungssituation
Nach dem Einbruch der Börsen 2008 war das Folgejahr 2009 von einer raschen
Erholung geprägt. Der vermögensgewichtete Deckungsgrad stieg in jenem Zeitraum
von 85% auf 90% (öffentliche Kassen) und von 97% auf 105% (private Kassen).
Diese Entwicklung hat sich 2010 nicht fortgesetzt: Die Deckungsgrade nahmen nur
um je knapp einen Prozentpunkt auf 91% bzw. 106% zu.
Die Deckungsgrade liegen damit weiterhin deutlich unter der Marke von 115%,
welche von den teilnehmenden Pensionskassen (ohne Staatsgarantie) im Mittel als
Ziel angegeben wird und die auch die notwendigen Schwankungsreserven enthält.
Die Mehrheit der Vorsorgeeinrichtungen verfügt also nicht über eine
ausreichende Risikofähigkeit für Aktienanlagen und andere Vermögenskategorien,
die grösseren Kursschwankungen unterliegen.
Angestrebte Zielperformance wurde nicht erreicht
Die unter den Erwartungen liegende Verbesserung der Finanzierungssituation ist
eine Folge der schwachen Anlageperformance im Berichtsjahr. Der ermittelte
Durchschnitt der Performance beträgt für alle Pensionskassen-Segmente 2,95%
(Vorjahr +10,3%). Dem steht eine Sollrendite von 3,7% gegenüber, mit welcher der
bestehende Deckungsgrad gehalten werden kann.[1] 41% weisen eine Rendite von
unter 2,5% aus, 49% zwischen 2,5% und 5%. Das ist angesichts des hohen
Renditeerfordernisses nicht genügend, um die Reserven zu verstärken. Das
Ergebnis für 2011 ist auch im mittelfristigen Rahmen unbefriedigend. So zeigt
die Entwicklung seit dem Jahr 2000, dass die Sollrendite nur gerade fünf Mal
oder im Schnitt lediglich jedes zweite Jahr erzielt werden konnte.
Gründe für das relativ schwache Abschneiden im Berichtsjahr waren einerseits die
historisch tiefen Zinsen sowie die Verluste auf Vermögensanlagen in Dollar und
Euro aufgrund der Währungsentwicklung. Die lange anhaltende Tiefzinsphase hat
die Vorsorgeeinrichtungen dazu veranlasst, ihre Obligationenbestände mit 37%
deutlich unter dem anvisierten Niveau von 41% zu halten. Die Differenz von 4
Prozentpunkten findet sich wieder im Anteil der liquiden Mittel, die im
Durchschnitt gut 7% statt der angestrebten 3% ausmachen. Den "Normbestand" haben
die Aktien mit 27% und die Immobilien mit knapp 20% erreicht. Eine leichte
Zunahme ist bei den alternativen Anlagen zu vermerken, die sich mit einem Anteil
von 5% (Vorjahr 4,7%) trotz der politischen Kontroverse sowie der enttäuschenden
Resultate im Krisenjahr 2008 halten konnten.
Zwang zum Risiko
Auf die Frage nach allfälligen Änderungen der Anlagestrategie meldete rund ein
Drittel der Kassen, dass 2010 Anpassungen erfolgt seien, wobei etwa die Hälfte
als Grund "Optimierung" angaben. Eine Asset-and-Liability-Management-Studie war
bei knapp 30% der Anlass. Der Rest der Antworten entfiel auf Veränderungen der
Risikofähigkeit, die Tiefzinssituation und andere Gründe.
Erhöhungen der Zielquoten wurden insbesondere für die Kategorien Aktien Ausland
und Immobilien Schweiz beschlossen. Bei gut der Hälfte der Kassen wurde eine
Reduktion der Obligationen Schweiz und bei einem Drittel eine Erhöhung der
alternativen Anlagen beschlossen.
Diese Ergebnisse lassen darauf schliessen, dass die Kassen unter den
herrschenden, schwierigen Marktverhältnissen und den anhaltend hohen
Renditeerfordernissen gezwungen sind, auf höherverzinsliche aber auch
risikoreichere Anlagen umzustellen.
Pensionskassen sind langfristige Immobilienanleger
Immobilienanlagen bilden knapp 20% der Vorsorgevermögen und stehen damit hoch im
Kurs. Von den teilnehmenden Kassen haben 82% angegeben, indirekte
Immobilienanlagen zu besitzen, während 63% Immobilien im Direktbesitz halten.
Die generell feststellbare Verschiebung in Richtung indirekter Anlagen dürfte
vor allem durch Sacheinlagen der Immobilien und Umwandlung in Stiftungsanteile
erfolgen, sind doch die meisten Immobiliensondervermögen geschlossen oder weisen
hohe Aufschläge auf. Bei einem Preisrückgang der Immobilien würden 17%
Immobilien zukaufen, während nur 2% verkaufen würden. Die Mehrheit (58%) würde
die Immobilien behalten. Mit diesem Verhalten würden die Pensionskassen einen
stabilisierenden Effekt ausüben.
Auf Anfang 2009 wurde in den Anlagevorschriften der BVV2 der Maximalanteil von
Immobilien von 50% auf 30% reduziert und gleichzeitig für ein einzelnes Objekt
eine Obergrenze von 5% der Anlagen festgelegt. Die Umfrage hat ergeben, dass nur
einzelne Vorsorgeeinrichtungen aufgrund der neuen Bestimmungen ihre Anlagen
reduziert haben. Etwas häufiger sind jene Kassen, welche die 5%-Limite zu spüren
bekamen. Etwa ein Drittel der Kassen mit Immobilien liess verlauten, dass sich
die Vorschrift "erschwerend" auswirke. Es ist davon auszugehen, dass es sich
hauptsächlich um kleinere Kassen oder zumindest um solche mit einem kleinen
Immobilien-Portefeuille handelt, bei denen sich der Maximalsatz pro Einzelobjekt
rasch bemerkbar macht.
Markante Zunahme der Teilnehmer an der 11. Swisscanto Pensionskassen-Umfrage
An der Umfrage 2011 mit Stichtag 31.12.2010 haben 361 (Vorjahr 278)
Vorsorgeeinrichtungen mit einem Vermögenstotal von CHF 426 (379) Mia.
teilgenommen. Die Beteiligung hat damit ein Rekordniveau erreicht und
unterstreicht die Bedeutung, welche der Umfrage beigemessen wird.
Rund die Hälfte der Versicherten sowie rund 70% der von den
Vorsorgeeinrichtungen verwalteten Vermögen werden von der Umfrage erfasst.
Insbesondere im Bereich der mittleren und grossen Vorsorgeeinrichtungen weisen
die Ergebnisse damit eine hohe Repräsentativität auf. Bis auf eine Ausnahme
haben sich alle kantonalen Pensionskassen beteiligt und auch die
Vorsorgeeinrichtungen der grossen Städte sind fast vollständig vertreten. Auf
Seite der privaten Kassen ist zu vermerken, dass alle SMI-Gesellschaften mit
eigener Pensionskasse vertreten sind. Wiederum wurde die umfangreiche und
technisch anspruchsvolle Erhebung vom schweizerischen Pensionskassenverband ASIP
unterstützt und in Zusammenarbeit mit dem Risiko-Check-up von Complementa
durchgeführt.
Detail-Auswertung
Weiterführende Informationen sowie detaillierte Resultate mit Grafiken und
Kommentaren sind ab sofort unter www.swisscanto-pk-studie.ch abrufbar.
Im September wird Swisscanto erneut eine ausführliche Studie mit Analysen und
Kommentaren von Fachleuten publizieren.
Ihre Kontaktperson:
Marcel Baumann, Studienleiter "Schweizer Pensionskassen 2011"
Telefon +41 58 344 44 97,marcel.baumann@swisscanto.ch
Swisscanto Asset Management AG, Waisenhausstrasse 2, 8021 Zürich
www.swisscanto.ch
Swisscanto - ein führender Asset Manager
In der Schweiz ist Swisscanto einer der führenden Anlagefondsanbieter,
Vermögensverwalter und Anbieter von Lösungen der beruflichen und privaten
Vorsorge. Das Gemeinschaftsunternehmen der Schweizer Kantonalbanken verwaltet
Kundenvermögen von CHF 57,6 Mia. und beschäftigt 380 Mitarbeitende in Zürich,
Bern, Basel, Pully und London (Stand 31. März 2011).
Als ausgewiesener Spezialist entwickelt Swisscanto qualitativ hochstehende
Anlage- und Vorsorgelösungen für private Anleger, Firmen und Institutionen. Als
Fondsanbieter wird Swisscanto national und international regelmässig
ausgezeichnet und ist für seine Vorreiterrolle bei nachhaltigen Anlagen sowie
für die jährlich publizierte Studie "Schweizer Pensionskassen" bekannt.
--- Ende der Mitteilung ---
Swisscanto Holding AG
Nordring 4 Bern 25 Schweiz
Ergebnispräsentation zur Umfrage "Schweizer Pensionskassen 2011":
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Source: Swisscanto Holding AG via Thomson Reuters ONE
[HUG#1516531]
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Datum: 18.05.2011 - 10:00 Uhr
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