DGAP-News: Silvia Quandt&Cie. AG, Merchant&Investment Banking: Zwischen den Zeilen - Bernhard Eschweiler
ID: 409438
Schlagwort(e): Sonstiges
Silvia Quandt&Cie. AG, Merchant&Investment Banking: Zwischen den
Zeilen - Bernhard Eschweiler
19.05.2011 / 16:07
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- 3.5% Wachstum in Reichweite
- Staat profitiert vom wirtschaftlichen Rückenwind mehr als erwartet
- Euro Rally verliert an Schwung
- Schuldenkrise steuert auf Klimax zu
Die Nachrichten aus dem Euroland sind gemischt. Die letzten
Wirtschaftszahlen, besonders das Wachstum im ersten Quartal, waren besser
als erwartet. Die Finanz-märkte sind aber mehr auf die Schuldenkrise
fokussiert, besonders das Griechenland Problem. Zinsdifferentiale haben
sich ausgeweitet und die Euro Rally kam zu einem Ende. Versteckt hinter
diesen Zahlen sind die wachsenden Divergenzen im Euroland. Die Politik
sitzt jedoch in einem Boot und wird gezwungen sein, einen Kompromiss zu
finden. Das bedeutet keine schnelle Lösung für das Schuldenproblem und
weniger Zins-anhebungen als der Markt momentan erwartet.
Mehr Wachstum und Steuern
Mit einem Wachstum von 6.1% (auf Jahresrate hochgerechnet) war Deutschland
der Spitzenreiter im Euroland und schlug alle Erwartungen. Die Details
fehlen noch, aber der größte Wachstumsschub kam aus dem Inland. Günstige
Wetterbedingungen haben zweifellos geholfen, besonders nachdem der frühe
Winter das vierte Quartal gebremst hatte. Saisonale Schwankungen und
andere temporäre Effekte werden wahrscheinlich das Wachstum im zweiten
Quartal drücken. Dennoch rücken die gute Startposition und die positive
Eigendynamik eine Wachstumsrate von 3.5% für 2011 in Reichweite (es bedarf
nur 2% Wachstum im Rest des Jahres um für das ganze Jahr 3.5% zu erzielen).
Die Auswirkungen des starken Wachstums sind nicht nur am Arbeitsmarkt zu
erkennen. Einer der Hauptnutznießer ist der Staat. Die neueste
Steuerschätzung sieht jährlich Mehreinnahmen von fast 2% des BIP verglichen
mit der Schätzung von vor einem Jahr. Bis 2014 soll der Staat EUR 180
Milliarden mehr Steuern einnehmen als noch vor einem Jahr geschätzt wurde.
Und diese Schätzungen
basieren noch auf konservativen Wachstumsannahmen. Für 2011 haben die
Steuerschätzer zum Beispiel 2.6% reales Wachstum angenommen. Bei 3.5%
Wachstum kann der Staat allein in 2011 mit zusätzlichen Einnahmen von EUR
10-bis-15 Milliarden rechnen. Damit würden die Steuereinnahmen in 2011 das
Vorkrisenniveauübersteigen. Der Finanzminister hat sofort verkündet, dass
die Mehreinnahmen schon für den Schuldenabbau und Neuausgaben, wie die Euro
Schuldenkrise, verplant sind. In der Tat ist die Regierung gut beraten,
sich gegen andere Verwendungen der Mehreinnahmen zu wehren. Deutschlands
Haushaltsdefizit wird dieses Jahr unter 3% des BIP fallen, aber die
Regierung sollte einenÜberschuss anstreben, um sich für schlechtere Zeiten
vorzubereiten und die für Deutschland zu lockere Geldpolitik der EZB
auszugleichen.
Der Euro, die Fed und die EZB
Letztes Jahr haben wir USD/EUR in 2011 zwischen 1,25 und 1,45 gesehen. Im
April brach der Euro durch 1,45 und bewegte sich auf 1,50 zu. Vor zwei
Wochen endete die Rally trotz guter Wirtschaftszahlen. Anlass waren
Spekulationen, dass Griechenland restrukturieren oder aus dem Euro
austreten würde. Beides ist nicht passiert und der Euro stabilisierte sich
bei 1,42. Der ungelöste Zustand der Schuldenkrise bleibt jedoch eine
Hypothek für den Euro. Noch wichtiger ist, dass der Haupt-treiber der Euro
Stärke, das sich vergrößernde Zinsdifferential zu den USA, an Schwung
verliert.
Die Entscheidung der EZB, die Zinsnormalisierung früher zu beginnen, war
unsere Hauptfehleinschätzung bisher in 2011. Die ersten Zeichen eines
Kurswechsels trieben die Zinserwartungen nach oben. Die Rendite
zweijähriger Bunds, zum Beispiel, stieg zwischen Jahresende und Mitte April
um 100 Basispunkte. Die Rendite zweijähriger US Treasuries bewegte sich
dagegen in einem stabilen Korridor. Wir glauben, dass sich die Zinsen in
der nächsten Zeit nicht mehr weiter aus-einanderbewegen werden.
- Die EZB wird den Leitzins im Sommer um weitere 25 Basispunkte anheben,
aber das gesamte Ausmaßder Zinsanpassung wird wahrscheinlich die
Erwartungen am Markt unterschreiten. Beharrlich hohe Arbeitslosigkeit
und enorme Spar-maßnahmen in den meisten Teilen von Europa, nicht nur
den Krisenländern, wird sich zunehmend inflationshemmend auswirken.
- Den USA geht es nicht besser. In der Tat sind viele Problemeähnlich,
aber das Risiko einer Rezession ist abgewendet und damit der Bedarf für
zusätzliche monetäre Impulse. Die Fed wird die Zinsen dieses Jahr wohl
kaum anheben, aber die Wahrscheinlichkeit, dass die Zinsen weiter
fallen, ist noch geringer.
Das bedeutet, dass sich die Erwartungenüber die Geldpolitik im Euroland
und in den USA nicht weiter aus-
einanderbewegen werden. Das gibt dem Euro noch immer einen 'Carry'
Vorsprung (100 bis 150 Basispunkte für Zweijährige), aber das reicht nicht,
um große Risiko-positionen zu rechtfertigen. Da gibt es viel attraktivere
Carry Möglichkeiten. Saldo, wir heben unser 2011 Wechselkursziel nur etwas
auf 1,30 bis 1,50 USD/EUR.
Bluff oder Ernst?
Die Schuldenkrise ist ein Haupttreiber der Euro Volatilität. Griechenland
ist bankrott und braucht eine radikale Umschuldung, um wieder marktfähig zu
werden. Irland und Portugal geht es nicht viel besser. Aber die Situation
bleibt sehr systemisch und die Schuldenprobleme können nicht isoliert
gelöst werden. Harsche Maßnahmen können das ganze System ins Wanken
bringen und besonders Spanien gefährden, welches ansonsten eine Chance hat,
es alleine zu schaffen. Die Euroführer bedrängen Griechenland und scheinen
bereit, die Situation eskalieren zu lassen. Wenn es hart auf hart kommt,
ist ein Kompromiss jedoch das wahrscheinlichste Ergebnis, bestehend aus
mehr Geld gegen stärkere Reform-bemühungen und vielleicht einer 'weichen'
Umschuldung oder einem freiwilligen Umtausch. Diese Durchhalte-strategie
ist nicht die Endlösung, aber wird wohl anhalten, bis die meisten Schulden
in deröffentlichen Hand sind und außerhalb der Märkte restrukturiert
werden können. Das wird den Euro retten, ist aber schlecht für
Steuerzahler und den Abbau von 'Moral Hazard'.
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Datum: 19.05.2011 - 16:07 Uhr
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