Neue OZ: Kommentar zu Obama / London
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Es waren starke Worte, mit denen US-Präsident Obama in London den
alten Führungsanspruch des Westens beschwor. Aber haben sie noch
Substanz? Nicht nur haben sich tiefe Risse im transatlantischen
Bündnis gebildet, wie etwa der Streit zwischen Deutschland und
anderen NATO-Nationen über die Kriege im Irak und in Libyen zeigt.
China, Indien, Brasilien und andere aufstrebende Schwellenländer
wollen die Weltordnung "Made in USA" nicht länger tolerieren.
Einen Vorgeschmack auf die Folgen des sich rasant wandelnden
globalen Machtgefüges gibt der Unmut Pekings über die Neubesetzung
des Chefpostens des Internationalen Währungsfonds. Möglich, dass
Europa zum letzten Mal sein Vorrecht auf den IWF-Chefsessel für ein
Naturgesetz hält.
Dennoch hat Obama recht, wenn er den historischen Schulterschluss
zwischen den USA und Europa für ein Zukunftsmodell hält. Gerade weil
andere stärker werden, muss der Westen geeint sein. Denn was wäre die
Alternative? Auf dem Alten Kontinent ist zwar ein intellektuell
gepflegter Anti-Amerikanismus stark verbreitet. Doch dieser Luxus
dürfte spätestens dann enden, wenn China die USA als Führungsnation
ablösen würde. Man benötigt nicht viel Fantasie, um sich
vorzustellen, was es hieße, wenn Peking maßgeblich über Freiheit,
Demokratie und Wohlstand auf der Welt entscheiden würde.
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Datum: 25.05.2011 - 22:00 Uhr
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