Spitzenforschung findet in Kaiserslautern statt
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Die Mitarbeiter der Fachbereiche Maschinenbau und Verfahrenstechnik sowie Physik und des Instituts für Oberflächen- und Schichtanalytik freuen sich über die Einrichtung ihres neuen Sonderforschungsbereichs "Bauteiloberflächen: Morphologie auf der Mikroskala", der in den nächsten vier Jahren mit etwa 10 Millionen Euro gefördert wird. Die Bauteiloberfläche ermöglicht, wie die menschliche Haut, die Wechselwirkungen mit der Umgebung und ist entscheidend für die Funktion und Lebensdauer eines Bauteils. Bei der Erzeugung, Charakterisierung und Anwendung funktionsspezifischer Bauteiloberflächen wird in einem Größenbereich geforscht, der etwa einem Hundertstel der Dicke eines menschlichen Haares entspricht.
"Wir wollen hier international sichtbare Spitzenforschung betreiben, aber auch die Grundlagen für ganz neue Produkte erarbeiten, wie zum Beispiel reibungsarme Bauteile, mit denen sich in Kraftfahrzeugen viel Energie sparen lässt. Die so nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch umweltfreundlicher sind", sagt Professor Hans Hasse vom Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik, der Sprecher des neuen Sonderforschungsbereichs ist.
Mit insgesamt 10,1 Millionen Euro wird der Transregio-Sonderforschungsbereich "Systeme kondensierter Materie mit variablen Vielteilchenwechselwirkungen" gefördert, an dem neben der TU Kaiserslautern auch die Universitäten Frankfurt, Mainz und das Mainzer Max-Planck-Institut für Polymerforschung beteiligt sind.
Neben "fest", "flüssig" und "gasförmig" kann Materie viele weitere Zustände annehmen. Die Forscher haben sich zum Ziel gesetzt, ganz neuartige komplexe Zustände in Festkörpermaterialien zu ergründen, deren Ursache in der Wechselwirkung einer großen Zahl von Quantenobjekten liegt. Die untersuchten exotischen Materiezustände - wie ungewöhnliche Formen der Supraleitung oder neuartige magnetische und metallische Zustände - zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht einfach die Eigenschaften der einzelnen Quantenobjekte widerspiegeln. Vielmehr sind sie Folge komplexer und zum Teil noch völlig unverstandener Ordnungsmechanismen.
Das Forschungsvorhaben ist stark interdisziplinär ausgerichtet und vereint Wissenschaftler aus den Bereichen Festkörperphysik, Festkörperchemie, Materialwissenschaften und Quantenoptik. Durch die künstliche Veränderung von etwa chemischen oder physikalischen Eigenschaften wird das Design neuer Materialien ermöglicht. Standortsprecher für Kaiserslautern des Sonderforschungsbereichs ist Professor Burkard Hillebrands, der gleichzeitig Vizepräsident der TU Kaiserslautern für Forschung und Technologie ist.
Ein Sonderforschungsbereich ist eine auf eine Dauer von bis zu zwölf Jahren angelegte Forschungseinrichtung, in deren Rahmen interdisziplinär und, im Falle eines Transregio-SFB, an mehreren Hochschulen zusammengearbeitet wird. Er ermöglicht innovative, anspruchsvolle, aufwendige und langfristige Forschungsvorhaben und soll zur Profilbildung an den beteiligten Hochschulen beitragen sowie den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern.
Die TU Kaiserslautern kann damit im Wettbewerb um die begehrten Mittel der DFG für Sonderforschungsbereiche im letzten Jahr eine außerordentlich positive Bilanz vorweisen. Sie erhielt bei den beiden letzten Sitzungen des Senatsausschusses der DFG gleich drei Bewilligungen und damit Mittel in Höhe von mehr als 20 Millionen Euro.
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Datum: 26.05.2011 - 16:15 Uhr
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