Haiti:ÄRZTE OHNE GRENZEN beunruhigt über erneuten Ausbruch der Cholera
ID: 418362
Nothilfeorganisation ÄRZTE OHNE GRENZEN beobachtet in der
haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince seit Mitte Mai eine deutliche
Zunahme der Cholera-Fälle. Die Teams mussten mehrere
Cholera-Behandlungszentren wieder eröffnen, weil die bestehenden
Einrichtungen in den Vororten Carrefour, Delmas, Martissant, Cité
Soleil und Drouillard sonst die Behandlung der neuen Patienten nicht
mehr bewältigt hätten. Auch an anderen Orten wurden neue Ausbrüche
der Krankheit gemeldet.
"Seit Sonntag hat ÄRZTE OHNE GRENZEN fast 2.000 Cholera-Patienten
in Port-au-Prince behandelt. Zudem wurden wir gebeten, auch in
anderen Gegenden im Landesinneren zu intervenieren", erklärt
Einsatzleiter Romain Gitenet. "Die Arbeit muss besser aufgeteilt und
koordiniert werden, um die Behandlungskapazität in Haiti auszuweiten.
Zu viele öffentliche Einrichtungen sind noch immer unzulänglich."
Es ist äußerst wichtig, dass die Behörden und die humanitären
Organisationen alle Kräfte mobilisieren, um das landesweite
Überwachungssystem und die Behandlungseinrichtungen zu stärken, damit
die Ausbreitung der Krankheit gestoppt werden kann. Eine sofortige
Verbesserung der Hygieneeinrichtungen, des Abwassersystems und der
Trinkwasserversorgung müssen zur nationalen Priorität erklärt werden,
um die anfälligsten Menschen zu schützen.
"Wachsamkeit ist noch immer der beste Schutz", sagt Gitenet. "Die
Menschen müssen strikt auf Hygiene achten und dürfen nur gereinigtes
Wasser trinken. Sobald Cholerasymptome wie Erbrechen und Durchfall
auftreten, ist es entscheidend, so schnell wie möglich ein
Behandlungszentrum aufzusuchen. Cholera ist behandelbar, aber ohne
medizinische Behandlung ist sie tödlich."
Bis Ende Mai sind in Haiti fast 5.000 von 300.000 Cholerapatienten
gestorben. Drei Prozent der Bevölkerung sind an Cholera erkrankt,
seit sie im Oktober ausgebrochen war. Obwohl seit Februar die Zahl
der Erkrankungen rückläufig war, zeigt sich jetzt, dass die Epidemie
noch lange nicht überwunden ist.
ÄRZTE OHNE GRENZEN hat 130.000 Cholerapatienten in Haiti
behandelt. Das sind 43 Prozent der Krankheitsfälle im Land. Sofort,
nachdem die ersten Fälle im Oktober bestätigt worden waren, hatte
ÄRZTE OHNE GRENZEN in neun von zehn Departements des Landes die
Gesundheitseinrichtungen unterstützt.
Pressekontakt:
Vermittlung von Interviews, Fotos und weitere Informationen: Stefan
Dold, Tel.: 030 700 130 230, Christiane Winje, Tel.: 030 700 130 240
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Datum: 03.06.2011 - 10:29 Uhr
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Port-au-Prince/Berlin
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