Zahl kleiner und mittlerer Unternehmen mit Finanzierungsbedarf 2010 konstant
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in Deutschland, die nach Finanzierungsmitteln gesucht haben, ist im
Jahr 2010 im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2007 nahezu konstant
geblieben. Gleichzeitig haben sich in diesem Zeitraum die Bedingungen
seitens der Kapitalgeber erschwert. Dies geht aus Ergebnissen einer
Befragung hervor, die das Statistische Bundesamt (Destatis) in
Kooperation mit Eurostat zum Thema "Zugang der Unternehmen zu
Finanzmitteln" durchgeführt hat.
Insgesamt gaben 36% der befragten Unternehmen an, sich im Jahr
2010 um eine Finanzierung bemüht zu haben. Im Jahr 2007 waren es 33%.
Nahezu jedes vierte befragte Unternehmen schätzte den erforderlichen
Aufwand, eine Finanzierung zu erhalten, im Jahr 2010 höher ein als in
2007. Von den Unternehmen, die sich um einen Bankkredit bemüht haben,
gaben 16% an, dass die angebotenen Konditionen der Banken von den
eigenen Vorstellungen abwichen - damit hat sich der Anteil von 2007
bis 2010 verdoppelt.
Mehr als zwei Drittel der Unternehmen, die nach
Finanzierungsmitteln gesucht haben, bemühten sich 2010 um Kredite,
gefolgt von "anderen Finanzierungsformen" (61%). Hierzu zählen
insbesondere Leasing, Dispokredite und Handelskredite.
Beteiligungskapital war nur für sehr wenige Unternehmen mit
Finanzierungsbedarf in 2010 von Bedeutung (3%).
Die Kreditnachfrage junger schnell wachsender Unternehmen hat von
2007 bis 2010 am stärksten zugenommen (von 18% auf 28%). Zu dieser
Gruppe zählen alle Unternehmen, die in 2004 oder 2005 gegründet
wurden und im Zeitraum von 2005 bis 2008 ein durchschnittliches
jährliches Beschäftigungswachstum von über 20% verbuchen konnten. Im
Vergleich zu allen anderen befragten Unternehmen mussten diese in
2010 überdurchschnittlich häufig eine Bürgschaft als Kreditsicherheit
nachweisen (60%). Trotzdem stellt der eingeschränkte Zugang zu
Finanzmitteln nur für wenige der jungen schnell wachsenden
Unternehmen ein potentielles Wachstumshemmnis dar (8%). Für sie ist
vielmehr die mangelnde Verfügbarkeit von qualifiziertem Fachpersonal
das größte Hemmnis (51%).
Im Rahmen dieser erstmalig europaweit durchgeführten Erhebung über
den Zugang zu Finanzmitteln liegen in Deutschland
Befragungsergebnisse von 2 459 kleinen und mittleren Unternehmen vor,
die zwischen zehn und 249 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
beschäftigen und nicht aus dem Finanzbereich stammen. Die Befragung
fand im vierten Quartal 2010 statt. Weitere Ergebnisse sowie eine
Darstellung der Methodik der Erhebung werden in der Juli-Ausgabe der
Zeitschrift "Wirtschaft und Statistik" veröffentlicht. Sie ist ab dem
4. August 2011 unter www.destatis.de im Bereich Publikationen
kostenlos verfügbar.
Weitere Auskünfte gibt:
Dr. René Söllner,
Telefon: (0611) 75-4384,
www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
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Datum: 28.06.2011 - 08:00 Uhr
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