Neue OZ: Kommentar zu Auszeichnungen / Geschichte / 3. Oktober / Russland
ID: 438514
An Vorbilder will der Verein Werkstatt Deutschland jedes Jahr
seinen Quadriga-Preis vergeben. Wolfgang Schäuble oder Václav Havel
haben ihn schon erhalten. Zu Recht. Denn so unvergleichlich ihre
Werdegänge sind, eines haben sie gemeinsam: Ihr Lebenswerk lehrt,
dass es sich lohnt, für die Prinzipien der Demokratie und des
Rechtsstaats zu kämpfen.
Wladimir Putins politische Biografie dagegen kennzeichnet ein
zweifelhaftes Verständnis eben dieser Prinzipien. Systematisch
drangsaliert er bis heute die Opposition in Russland. Im
Tschetschenien-Konflikt fällt ihm wenig ein außer Härte - die sich
vor allem gegen unschuldige Zivilisten richtet.
Wer einen solchen Politiker zum Vorbild erklärt, treibt ein
gefährliches Spiel. Natürlich hat Putin Verdienste vorzuweisen. So
hat er sein Land in wirtschaftlich schwierigen Zeiten stabilisiert.
Das werden ihm Millionen Russen bei der Präsidentschaftswahl im März
voraussichtlich danken: Vieles spricht dafür, dass Putin die Wahl
gewinnt.
Das ist schon Erfolg genug für ihn. Da braucht er nicht auch noch
eine an sich sehr renommierte Auszeichnung aus Deutschland. Der
Verein schadet sich mit der Entscheidung nur selbst. Schade auch für
bisherige Preisträger wie Schäuble oder Havel.
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Datum: 10.07.2011 - 22:00 Uhr
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